Informationen
Story
Katie Bird, eine Frau in den besten Jahren, hat sich mit ihrem Psychologen verabredet um irgendetwas aufzuarbeiten. Wie es scheint, ist sie seit längerem in Therapie, hat aber immer noch genug zu erzählen. Und anscheinend will sie ihrem Therapeuten heute etwas Besonderes offenbaren. Etwas das so besonders ist, dass er es wahrscheinlich gar nicht hören will…
Denn ihre Vergangenheit war anders als die anderer junger Mädchen. Sie durfte erst nicht sehen, was ihr Vater im Schuppen so trieb und wurde dann, als sie alt genug war, in das familiäre Handwerk eingewiesen. Was der Vater hoffte, wurde war. Katie tritt in seine Stapfen und wird eine Serienmörderin. Dank ihrer Neigung zum Sadismus und Masochismus will sie ihren Vater stolz machen. Und das sie handwerkliches Geschick besitzt, muss der Psychiater in der Jetztzeit am eigenen Leibe erfahren…
Kritik
Was uns der amerikanische Regisseur Justin Paul Ritter hier mit seinem Regie-Debüt vor die Nase setzt ist wirklich harte Kost. Ritter hat zwar nicht besonders viel, in seiner etwas anderen Geschichte, zu erzählen, dafür aber umso mehr zu zeigen. Und das mit einem überaus interessanten und sehenswerten Stilmittel. Erzählt wird die fiktive Geschichte der Serienmörderin Katie Bird. Vom Anfang ihres absonderlichen Handelns bis in die Gegenwart. Begonnen wird in letztgenannter Zeitzone wo sich die Protagonistin ihrem Psychiater offenbart in dem sie zugibt, was sie insgeheim macht. Allerdings ist ihre Offenbarung nicht gerade schmerzfrei für den Mediziner. Katie Bird hat eine Art handwerklichen Beruf gelernt. Gerade so, wie es seit Generationen in ihrer Familie üblich war. Nur halt mit dem kleinen Unterschied, dass ihre männlichen Vorfahren keine Zimmermänner, Schmiede oder Bauern waren. Sondern Massenmörder. Dank der kranken Thematik baut sich während der Betrachtung eine beachtliche Atmosphäre mit vielen verstörenden Momenten auf. Langweilige Szenen gibt es nur selten. Eingefangen wird das Ganze stets aus verschiedenen Perspektiven, die dann gleichzeitig auf den Bildschirm gebracht werden. Wie oben bereits erwähnt, ist dieses Stilmittel interessant und sehenswert. Man hat stets die Möglichkeit, das Geschehen aus verschiedenen Winkeln zu beobachten, was das Guckvergnügen deutlich verbessert. Im Mittelpunkt des Films stehen Folterszenen: Krank, bizarr und langanhaltend. Zwar nicht extrem hart in der Darstellung aber schon ekelerregend, erniedrigend und fies. Zartbesaitete sollten daher lieber auf einen Ausweichfilm zurückgreifen. Für Zahnärzte und Logopäden ist er allerdings ein Pflichtfilm. Denn das Ziehen von Beißern und das anschließende Sprachproblem der Betroffenen wird herrlich ausgeschmückt. Das mit den Sprachproblemen ist aber auch unverkennbar der deutschen Synchronisation anzukreiden, die im Allgemeinen nicht so gut funktionieret. Es ist zwar keine „Pornosynchro“, kommt dieser aber nahe. Der Grund hierfür ist, dass einige Stimmen hölzern klingen und irgendwie nicht zu den Personen passen. Viel besser funktioniert da, in Sachen Akustik, die Musik. Ein unbeschreibbar guter Soundtrack, der nur aus einem Lied zu bestehen scheint, in dem ein Manches Mal eine Gitarre vergewaltigt wird. Der Score trägt viel zum Gelingen des Streifens bei.
Die Darsteller rufen im Allgemeinen eine gute Leistung ab, werden aber auch nicht sonderlich gefordert. Eine tiefgreifende Charakterisierung gibt es lediglich bei der Hauptperson. Die Protagonistin wird insgesamt von drei Frauen respektive Mädchen dargestellt, was stimmig in den Kasten gebracht wurde.
“Katie Bird“ ist sicherlich kein Film für Leute, die kein Independent-Kino mögen. Dafür ist er zu schräg und zu unkommerziell. Für Freunde von abgedrehten Filmen ist er eine unbedingte Empfehlung. Gerade weil er technisch sehr gut ist und es einiges zu sehen gibt, dass so noch nie auf die Leinwand gebracht wurde.
DVD
Es lag lediglich die Promo-DVD ohne Extras vor.
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