Informationen
OT:Isolation
ca.91 Minuten
Irland 2005
- Billy O’Brien
- Essie Davis
- Sean Harris
- Marcel Iures
- Crispin Letts
- u.a.
Story
Der irische Bauer Dan erwartet bei einer seiner Kühe Nachwuchs. Aus diesem Grunde ist die hiesige Tierärztin Orla anwesend, um das Muttervieh rektal auf ihre Gesundheit zu untersuchen. Doch der Griff in den Anus erweist sich im Nachhinein als äußerst schmerzhaft, da die Veterinärin vom Fötus gebissen und verletzt wird.Etwas später ist es dann soweit: Die Kuh kalbt. Allerdings gibt es Komplikationen, da das Neugeborene nicht herauskommen will. Der Bauer versucht Hilfe zu holen und findet sie bei einem Pärchen, das sich auf der Flucht vor irgendjemandem, mit ihrem Wohnwagen auf dem Grundstück des Bauern niedergelassen hat. Erst gab es Zoff, doch jetzt wird die Hilfe des geflohenen Jamie benötigt. Nach qualvollen Minuten ist das Kalb dann aus dem Körper der Mutter befreit. Doch es atmet nicht. Die Wiederbelebungsversuche gelingen zwar, doch das aggressive Kalb ist nicht zu bändigen. Orla, die mittlerweile vor Ort ist, will es töten, was aber nicht gleich gelingt. Doch der zweite Schuss aus der Bolzenpistole sitzt.Bei der anschließenden Obduktion wird dann etwas sehr ungewöhnliches entdeckt: Das Kalb war trächtig und hat völlig deformierte Föten in sich. Tierärztin Orla weiß, dass das Experiment schiefgegangen ist. Doch noch ahnt sie nichts von der Gefahr, die auf die isolierten Menschen zukommen soll. Denn einer der Föten entkommt…
Kritik
Der irische Horror-Beitrag "Isolation" zeigt die eventuellen Auswirkungen, die auftreten können wenn der Mensch zu sehr in die Natur eingreift. Neu ist dieses Thema natürlich nicht, doch ein Film mit so einer kühlen und nüchternen Betrachtungsweise ist bislang nur sehr selten abgefilmt worden. Während andere Subgenre-Partner eher auf die visuelle Ausschlachtung bedacht sind, hält sich dieser Tierhorror-Film weitestgehend bedeckt. Hierfür steht vor allem die Anfangsszene, die dem einen oder anderen Betrachter sicherlich einen Kotzreiz entlocken kann, dennoch aber "nur" zeigt, was die Natur so mit sich bringt: Dem Wunder der Geburt. Wobei sich das Gezeigte nicht ausschließlich natürlich verhält… Die kühle Stimmung zieht sich durch den ganzen Film und trägt unweigerlich zu dem subtilen Spannungsaufbau bei. Regie-Neuling Billy O´Brien, der sein Talent schon beim preisgekrönten Kurzfilm "The Tale Of The Rat That Wrote (1999)" unter Beweis stellte, versteht es immer wieder, den gebannt zuschauenden Betrachter durch gut inszenierte Schockeffekte bei Laune zu halten. Die idyllische Landschaft gerät zu Nebensache. Man konzentriert sich lediglich auf das was passiert, und das was da noch kommen mag. Die Weite der Landschaft und die Isolation der, auf dem Hof befindlichen Leute, lassen einen klaustrophobischen Eindruck zurück. Die Darsteller wissen sich in der Situation richtig zu verhalten und vermitteln den Kampf, dass ausgebüchste Etwas zu isolieren, sehr authentisch. Die Darsteller sind in diesem Streifen prinzipiell nicht wichtig, man weiß aber auch, wie schnell ein Streifen in der Trash-Ecke landet, wenn die Schauspieler nur Müll spielen. Dies ist hier aber glücklicherweise nicht der Fall. Gore- und Ekeleinlagen sind nicht selten vorhanden. Zudem muss man sich zu Beginn des Filmes fragen, was den Menschen beim Grabschen in eine Kuh nur solchen Spaß bereitet? Oder soll hier auf eine ironische Art dargestellt werden, wie nett die Menschen doch zu den Tieren sind, und ihnen bei jedem kleinen Problem (wie eine Schwangerschaft) immer wieder hilfsbereit die Eingeweide umkrempeln… Man weiß es nicht. Die Animation der kleinen Kuh-Viecher ist sehr gelungen. Die ekeligen Dinger sind schleimige Kriechtiere, denen man lieber nicht begegnen möchte. Des Weiteren wird der unglückliche Umgang mit einer Tötungsmaschine für Tiere gezeigt, der sicherlich jeden Betrachter schockieren wird. Für das kleine Budget, der Filmförderung, was Regisseur Billy O´Brien zur Verfügung stand, ist ein beachtliches Werk herausgekommen, welches nicht nur unterhält sondern auch noch eine Botschaft mit sich bringt. Finger weg von der Natur – Sonst Finger ab! Insgesamt betrachtet ist "Isolation" also ein wirklich guter Genre-Beitrag, der fast völlig überzeugt. Hätte man das Drumherum um die Tierversuche noch etwas transparenter gestaltet, und die Charakterisierung der Protagonisten erweitert, wäre es ein nahezu perfekter Film geworden. Aber auch so ist er auf jeden Fall einen Blick wert.
Ähnlicher Film:
Dead Meat
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