Informationen
OT:I Am The Ripper
ca.93 Minuten
Frankreich 2003
- Eric Anderson
- Nicolas Tary
- Nicolas Verdoux
- Raphaëlle
- Fabien Félicité
- Lisa Noguier
- u.a.
Story
Ein paar französische Film-Freaks, im besten Studenten-Alter, feiern eine Party, bei der es feuchtfröhlich zur Sache geht. Zwischen Filmdiskussionen und Paarungstrieb taucht plötzlich ein Besucher auf, der nichts Gutes im Sinn hat. Der Ungeladene stellt sich schnell als Gevatter Tod höchstpersönlich vor. Die Gäste der Party sind natürlich nicht erfreut, da der maskierte Tod ihnen recht eindeutig zu zeigen gibt, dass er die Feier nur besucht, um die Jugendlichen ins Jenseits zu holen. Alle. Es gibt eine Menge Kämpfe, doch schnell stellt sich heraus, dass der Tod ein ungleicher Gegner ist. Nur wenigen Teenagern gelingt die Flucht, die allerdings nur temporär Erfolg bringt, da sich die Flüchtigen im Kreis einer anderen Dimension drehen…
Kritik
Untergrundstreifen bringen meist den Vorteil mit sich, dass sie unkompliziert sind, da sich die Macher erst mal ausgiebig mit der neuen Materie beschäftigen müssen und somit meist weniger Wert auf die Gestaltung des Drehbuchs legen. Anders ist da der französische C-Movie "I Am The Ripper", der sich mit verschiedenen Dimensionen und dem Tod persönlich beschäftigt. Vieles bleibt allerdings, wie zu erwarten, auf der Strecke. Und Vieles bietet sich dem geneigten Zuschauer wie ein lang gezogenes Kaugummi dar, dass einfach nicht reißen will. Dabei gibt es durchaus positive Ansätze in diesem Amateur-Film. Gerade der unkonventionelle Anfang weiß zu überzeugen, in denen man die Film- und Material-Art-Fans beobachten darf, wie sie verschiedenste Film-Themen in der nett hergerichteten Film-Wohnung diskutieren. Allerdings merkt man hier, dass die Gesamtspieldauer des Films etwas zu hoch angesetzt wurde. Um die 93 Minuten Spielzeit voll zu bekommen, wird zu viel über unsinniges Zeug geredet, das keinen interessiert. Auch die zahlreichen Kampfszenen sind viel zu sehr gestreckt und dürften in einigen Situationen selbst echten Fans solcher Szenen ein Gähnen entlocken. Zudem wiederholen sich die Szenen meist, da irgendjemand gegen den Gevatter Tod zu kämpfen hat. Kampftechnisch ist das Ganze zwar nett zu betrachten, darstellerisch und auch dekorationstechnisch müssen aber einige Abstriche gemacht werde. Das dies nichts Außergewöhnliches bei Filmen dieser Art ist, liegt auf der Hand. Die Laiendarsteller verkörpern zwar zum Großteil interessante Charaktere, bleiben schauspieltechnisch doch eher auf der Strecke der Belanglosigkeit. Bis auf die Action-Szenen könnte man wohl alles mit seinem eigenen Freundeskreis nachspielen, ohne an "Qualität" zu verlieren. Gleiches gilt für die Kostüme und die Dekoration die, mit Ausnahme der Filmposter, grausam anzusehen sind. Der Anzug und die Maske des Todes scheinen aus einer Kindergarten-Schauspieltruppe zu stammen, die ihre Kostüme aufgrund von Kostenersparnis selber herstellt. Und das lieblos. Auch viele der restlichen Requisiten scheinen schnell und recht wahllos organisiert. Aber zum Glück gibt es ja noch eine Geschichte rund um das Geschehen, und diese wird im Verlauf durchaus etwas interessanter. Es gibt einige mysteriöse Einschübe, die erahnen lassen, was der Drehbuch-Autor für eine Geschichte erzählen wollte. Das dies nicht so ganz umgesetzt wurde, respektive so zu verstehen ist, ist natürlich schade. Eine bessere Umsetzung der Thematik beziehungsweise eine klare Straffung der Ereignisse hätte dem Film ohne Frage gut getan und ihn nicht so unlustig trashig dastehen lassen. Die Spezialeffekte sind solide in Szene gebracht und stellenweise recht blutig. Aufgrund der Überzogenheit gerät das ausgesprochene FSK 16 jedoch nie in Gefahr. Wirklich ansehnlich ist die technisch Aufmachung des Streifens. Zu Beginn wird sogar vor der Machart gewarnt, da sie angeblich epileptisch Anfälle auslösen kann, was durchaus denkbar scheint. Schnelle, wirre Kamerafahrten und Einstellungen wechseln sich in einem atemberaubenden Tempo ab. Der hierfür Verantwortliche wurde sicherlich mit dem Vorwurf des Drogenkonsums konfrontiert. Und das völlig gerechtfertigt. Die seltsam eingefangenen Bilder sind sicherlich das Hauptaugenmerk des Films und der Grund, warum er für Freunde des budgetlosen Films interessant sein dürfte. Dem Ottonormalgucker dürften sich nach kurzer Betrachtung sicherlich die Fußnägel hochbiegen. Selbstdreher oder die angesprochenen Freunde des Subgenres könnten in ihm einen inspirierenden respektive kreativen Beitrag sehen, dem man durchaus etwas abgewinnen kann.
Ähnlicher Film:
Darkness Beyond
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