Hillside Cannibals

Informationen

OT:Hillside Cannibals

ca. 79 Minuten

USA 2006

Regie

  • Leigh Scott
Darsteller

  • Vaz Andreas
  • Amanda Barton
  • Heather Conforto
  • Katayoun Dara
  • u.a.

Hillside Cannibals

Story

Fünf junge Leute, zwei Pärchen und eine weitere Freundin, die für das nötige Gras gesorgt hat, begeben sich über das Wochenende in eine weit abgelegene Wüstenregion, wo sie dem Spaß an Drogen, Alkohol und Sex frönen wollen. Kaum dort angekommen, werden sie nach Einbruch der Nacht allerdings von einer kannibalistischen Inzuchtfamilie überfallen, die in den dortigen Höhlensystemen haust und Touristen im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gern hat. Während drei der Freunde sofort abgeschlachtet werden, verschleppen die Menschenfresser die Beiden anderen in den dunklen Höhlenkomplex, um sie dort grausamen Qualen auszusetzen. Es kommt zum blutigen Kampf auf Leben und Tod…

Kritik

In seiner mittlerweile zehnjährigen Schaffenszeit musste das amerikanische Filmstudio "The Asylum" bereits einige Kritik einstecken, die sich meist gegen die wenig einfallsreichen Storys des Studios richtete. Über die Jahre hinweg hat man sich bei The Asylum vermehrt darauf konzentriert, kostengünstige und schnell gedrehte B-Movie Varianten bekannter Hollywoodfilme zu inszenieren, die in den meisten Fällen die Besonderheit haben, beinahe zeitgleich mit ihren berühmten Pendanten zu erscheinen. So veröffentlichte The Asylum einen Tag vor dem Kinostart von Peter Jackson’s "King Kong" den Film "King of the Lost World", der eine auffallend ähnliche Story erzählt und brachte "The Da Vinci Treasure" nur vier Tage nach dem Thriller "The Da Vinci Code" heraus. Dies waren zwei Beispiele von einigen, die Liste ließe sich nach Belieben noch wesentlich weiter fortsetzen. Nun ist auch "The Hills Have Eyes" ein Werk, das in die geldgeilen Finger der Asylum-Vorsitzenden geriet und kurzerhand in "Hillside Cannibals" abgewandelt wurde. Der Film erschien 18 Tage nach seinem Vorbild und, obwohl die Story nicht exakt die selbe ist, ist zu jedem Zeitpunkt klar ersichtlich, wo die meisten Ideen für das Werk herkamen. Dabei waren es jedoch nicht Alexandre Aja, oder Wes Craven, der das Original zu "THHE" inszenierte, die die Thematik in alle Munde brachten, vielmehr beruhte schon "Hills Have Eyes" auf den Erzählungen um den geisteskranken Menschenfresser Sawney Bean, der im 16. Jahrhundert in Schottland gelebt haben soll und von dem man sich erzählt, dass er und seine 46 inzestuös gezeugten Kinder und Enkelkinder an die 1000 Menschen brutal ermordet und verspeist haben sollen. Eine grausige Geschichte, an die man sich in "Hillside Cannibals" sogar noch näher hielt, als dies in "The Hills Have Eyes" der Fall war. So hört man manche der degenerierten Kannibalen ihren wahnsinnigen Anführer deutlich Sawney Bean nennen, während auch die Lebensverhältnisse der Menschenfresser deutlich an die Erzählungen erinnern, die über den echten Bean im Umlauf sind. Allerdings wäre es stark übertrieben, "Hillside Cannibals" so etwas wie eine vernünftige oder historisch korrekt ausgelegte Handlung zusprechen zu wollen, denn wenn das Werk in einem Punkt gänzlich versagt, dann in der Präsentation einer vernünftigen Geschichte. Dies fängt schon bei den Hauptcharakteren an, die liebloser nicht in den Plot hätten geworfen werden können. Nicht einmal die Namen der fünf typischen Protagonisten darf das Publikum erfahren, geschweige denn ihre Motivationen und Hintergründe. Dem Zuschauer werden fünf beliebige junge Leute vorgesetzt, die bereits nach 10 Minuten um ihr Leben kämpfen dürfen. Zwar darf man "Hillside Cannibals" durchaus zugestehen, dass er sehr schnell zur Sache kommt und sich nicht erst durch eine öde Vorgeschichte hangelt, doch nachteilig wirkt sich dies dann auf der Gegenseite so aus, dass einem die Figuren und ihre Leiden komplett egal sind. Und was macht ein Horrorfilm, der einem keinerlei sympathische Bezugspersonen bieten kann? Er versucht dieses Manko durch möglichst viel derbe Gewalt zu kompensieren, darauf griffen auch die Macher dieses B-Movies zurück. Dies hat zur Folge, dass man es hier mit einer Schlachtplatte zu tun hat, die sich sehen lassen kann. In ständiger Regelmäßigkeit werden Köpfe eingeschlagen, Finger abgebissen, Kehlen durchgeschnitten und und und. Der Blutlevel ist auf einem Niveau, von dem viele Hollywood-Horrorstreifen nur träumen können, allerdings hebt dies "Hillside Cannibals" nicht erheblich in seinem Niveau, das von einem Nichts an Handlung bestimmt wird. Der Erzählung fehlt einfach dadurch der Drive, da nichts Nennenswertes passiert und keinerlei Dramaturgie entsteht. Die komplette Handlung besteht daraus, dass zwei der fünf Touristen den ersten Angriff der Kannibalen überleben und in deren Höhle geschleppt werden, wo sie so lange gefoltert werden, bis ihnen die Flucht gelingt und sie kurz darauf wieder von der hässlichen Inzestfamilie geschnappt werden. Das war alles, bis auf einen kurzen Auftritt eines Sheriffs, der nicht der ist, der er zu sein vorgibt ("Texas Chainsaw Massacre" lässt grüßen) und einer weiteren Clique junger Leute, die sehr schnell das Zeitliche segnet, kaut die Handlung immer wieder die selben Elemente durch. Obwohl dank einer recht annehmbaren Atmosphäre und den hübschen Höhlenkulissen, die meist nur von dem Schein eines flackerndes Kerzentlichts erhellt werden, keine Langeweile aufkommt, was auch auf die kurze Laufzeit von 79 Minuten zurückzuführen ist, will im Gegensatz dazu leider auch keine Spannung entstehen. Die Hauptakteure sind einem, wie bereits erwähnt, gänzlich egal und deshalb können sie auch noch so von den Kannibalen durch die Gegend gehetzt und wieder eingefangen werden – es kümmert einen einfach nicht, stattdessen wartet man irgendwann nur noch auf die nächsten blutigen Szenen, die das einzig Nennenswerte an diesem Machwerk darstellen. Etwas erfreulich ist dagegen wiederum, dass man den Kannibalen ihre Parts als verwilderte und inzestuös geborene Wahnsinnige durchaus abnimmt. Die allesamt eher weniger hübschen und zahlreich vorhandenen Menschenfresser, die sich nur durch undefinierbare Laute verständigen, und für die das Abschlachten von Reisenden der einzige Lebensinhalt zu sein scheint, wirken durchaus bedrohlich und glaubhaft. Dies kann man dafür leider nicht von den Schauspielern behaupten, denen aufgetragen wurde, in die Rollen der Hauptprotagonisten zu schlüpfen. Nicht nur, dass in den wenigsten Fällen so etwas wie Talent vorhanden ist, die deutsche Synchro macht es nur noch schlimmer, da sie nicht zu den Lippenbewegungen passt und total lieblos heruntergeleiert wurde. Mit "Hillside Cannibals" schuf Leigh Slawner, der unter anderem schon für für die Billigversionen von "Eragon" ("Dragon")und "Fluch der Karibik" ("Pirates of Treasure Island") verantwortlich war, einen Film, der sich an "The Hills Have Eyes" und den Erzählungen um Sawney Bean orientiert, dabei aber bis auf einige wenige Lichtblicke, wie den vielen Goreszenen und der einigermaßen passablen Atmosphäre, nichts bieten kann. Die Handlung ist absolut flach und wird in keiner Weise spannend präsentiert, die Akteure sind unsympathisch und agieren unlogisch, es fehlt dem Geschehen an allen Ecken und Enden am nötigen Drive. Wer sich einen Horrorfilm nur den blutigen Szenen wegen kauft, darf hier zugreifen, allen anderen dagegen ist von "Hillside Cannibals" abzuraten.

Bewertung

SplatterHillside Cannibals
SpannungHillside Cannibals
StoryHillside Cannibals
EkelfaktorHillside Cannibals
AtmosphäreHillside Cannibals
GesamtHillside Cannibals

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