Informationen
OT:Haute Tension
ca. 86 Minuten
Frankreich 2003
- Alexandre Aja
- Cécile De France
- Maïwenn Le Besco
- Philippe Nahon
- u.a.
Story
Die beiden Studentinnen Alex und Marie haben sich vorgenommen das Wochenende über zu Alex’s Eltern aufs Land zu fahren um zu lernen. Als sie ankommen ist es schon spät Abend und nachdem Alex Marie gezeigt hat wo alles ist geht diese zu Bett. Nur Marie bleibt noch etwas wach. Auf einmal kommt ein Lieferwagen angefahren, aus dem ein etwas älterer Mann mit Mütze aussteigt und an der Tür klingelt. Der Vater steht auf um zu sehen wer es ist und Marie beobachtet vom Fenster aus die Haustür. In dem Moment als der Vater aber die Haustür öffnet zieht der fremde Mann ein Rasiermesser, attackiert ihn und bringt ihn schließlich ziemlich brutal um. Entsetzt von dem was Marie eben gesehen hat, will sie ihre Freundin warnen, aber der Killer ist schon im Haus. Nun muss sie erst einmal an ihr eigenes Leben denken und versteckt sich. Der Killer aber bringt die komplette Familie um, knebelt Alex, steckt sie in den Lieferwagen und fährt davon. Marie will nun das Leben ihrer Freundin retten und folgt den beiden. Es beginnt nun ein erbitternder Kampf zwischen Marie und dem Killer, der außerdem eine sehr unvorhergesehene Wende mit sich bringt.
Kritik
So und mehr wird nicht verraten. „High Tension“, oder auch bekannt unter dem Namen „Haute Tension“ ist mal wieder ein richtiger Horrorfilm, wie in guten alten Zeiten. Er ist extrem spannend, sehr brutal und knochenernst, wie man es heutzutage eigentlich gar nicht mehr zu sehen bekommt. Ich selber habe schon lange geglaubt, dass die Zeit der harten Horrorfilme vorbei sind, denn heutzutage wird gerne schnell weg geblendet, oder nur kurze Bilder von blutigen Szenen gezeigt. Dann aber bekam ich „High Tension“ in die Hände, der mir zeigte, dass die Luft noch immer nicht raus ist. Von der Handlung her hört sich der Film eigentlich nach einem typischen Slasherfilm wie „Freitag der 13.“ Oder „Halloween“ an und zugegeben deutet anfangs auch alles drauf hin. Es beginnt eigentlich wie so oft ganz harmlos, mal abgesehen von ein paar Kleinigkeiten und es werden die einzelnen Charaktere eingeführt, allen voran Marie und Alex. Aber schon nach 20 Minuten geht der Film los und kommt auch schon voll in fahrt. Hier gibt es auch schon das erste Blutbad, weil der Killer mal eben kurz die komplette Familie von Alex, inklusive dem vielleicht gerade mal 8 jährigen Sohn, brutal niedermetzelt und Alex selber in seinem Lieferwagen verschleppt. Die einzige von der der Killer nichts weiß ist Marie, die sich in letzter Sekunde noch versteckt hat. Sie versucht nun verzweifelt ihre Freundin zu retten. Ab dem Punkt als der Killer das erste mal auftaucht und den Vater ausschaltet beginnt auch gleichzeitig eine extreme Spannung, da Marie ihre Freundin retten will, gleichzeitig aber verhindern will, dass der Killer sie zu Gesicht bekommt. Und diese Spannung die da aufgebaut wird ist wirklich enorm und hält wirklich den ganzen Film über an, so dass man als Zuschauer nicht einmal die Zeit hat Luft zu holen. Der Film macht seinem Namen alle Ehre, da er übersetzt „Hochspannung“ heißt. Oft angeklagt wird das Ende, da dort der Film auf einmal eine sehr überraschende Wende nimmt, mit der wohl keiner so gerechnet hätte. Okay, den ein oder anderen Logikfehler mag es vielleicht geben, aber im großen und ganzen fand ich die Auflösung eigentlich sehr gelungen und ich meine man kann doch auch ruhig mal ein Auge zudrücken. Ich fand es jedenfalls sehr interessant, selbst auch noch nach dem zweiten mal anschauen. Der eigentliche Grund aber, weshalb ich auf den Film neugierig geworden bin ist die Gewalt. Wenn man sich im Internet einmal die verschiedenen Kritiken durchließt merkt man das alle eines gemein haben und zwar wird „High Tension“ überall als sehr brutaler Film dargestellt. Ich hatte deshalb sogar schon etwas Angst, diesbezüglich enttäuscht zu werden, da ich schon öfters überall gelesen habe wie brutal ein Film angeblich sein soll, dieser sich dann aber als gar nicht mal so schlimm herausstellte. Bei „High Tension“ stimmt es aber diesmal wirklich und ich hab echt des öfteren gestaunt wie brutal die Morde sind. Angefangen beim Vater, der ziemlich übel und ungewöhnlich enthauptet wird. Richtig heftig muss aber die Mutter abtreten. Der Killer schneidet ihr in Großaufnahme die Kehle durch, hält sie aber aufrecht fest, so dass wir genau sehen können wie diese weiter atmet und bei jedem Atemzug Blut aus der Wunde läuft. Aber noch nicht genug. Der Killer schneidet ihr noch die Hand ab und lässt sie dann verbluten. Das gorige Highlight ist aber die Szene am Ende im Auto, als der Killer einen Mann mit einer Kreissäge attackiert und diesem deutlich in Bauch, Bein und Arm sägt, so dass das Blut nur so spritzt. Diese Szene hat mich übrigens stark an „Tanz der Teufel 2“ erinnert, gerade weil sich am Ende der Szene das Bild rot vor Blut färbt. Es gibt noch einige Sachen mehr, aber ich will ja nicht zuviel verraten. Der Unterschied zu den gängigen Slashern aber ist, dass bei „High Tension“ die ganzen Morde alle ziemlich ausführlich gezeigt werden und der Killer richtig sadistisch und ohne Gnade vor geht. Auch ist der Film die ganze Zeit über Bierernst und auch ohne jegliches Augenzwinkern. Das war für die deutsche Filmzensur wahrscheinlich zuviel, denn bei der Veröffentlichung hatte dieser Streifen nicht gerade Glück. Trotz JK/SPIO Freigabe, die ein Film dann bekommt wenn der durch die FSK Prüfung fällt, musste er um 67 Sekunden geschnitten werden. Mehr dazu aber weiter unten. Die härte ist jedenfalls für einen neuen Horrorfilm, der dazu noch ein Slasher ist, enorm und kommt in dieser Hinsicht sogar schon fast an einen Film wie „Night of the Intruder“ ran. Ich hätte es jedenfalls nicht für möglich gehalten, dass heutzutage noch mal so ein Film zu sehen ist. Erfreulich sind auch die schauspielerischen Leistungen. Im Vordergrund steht ganz klar Marie, die ihre Sache wirklich gut macht, vor allem in Kombination mit dem Ende. Auch Alex ist überzeugend. Sie ist die meiste Zeit über zwar nur gefesselt und geknebelt, man nimmt ihr ihre Angst aber ohne weiteres ab. Auf jeden Fall zu erwähnen wäre auch noch der Killer, der wirklich so kalt und gnadenlos daher komm, wie man es selten in einem Film gesehen hat. Ich möchte diesem Schauspieler jedenfalls nur ungern Nachts im Wald begegnen ;-). Alle anderen sind eigentlich unbedeutend und nur Kanonenfutter. Der Regisseur Alexandre Aja brachte mit „High Tension“ seinen ersten richtigen Film und ich muss sagen, dieser Mann hat es echt drauf. Denn abgesehen von den Splatterszenen, ist der Film so verdammt spannend, dass Filme wie „Wrong Turn“, „Michael Bay’s Texas Chainsaw Massaker“, oder auch „Das Haus der 1000 Leichen“ einpacken können!!! Ich stand jedenfalls den ganzen Film über unter Hochspannung *g* und am Ende als der Abspann kam hätte ich am liebsten geklatscht. Alexandre Aja werde ich jedenfalls ab sofort im Auge behalten und wenn er weiter Filme dieser Art raus bringt kann Hollywood mit ihren ganzen Horror Remakes endgültig einpacken. Ich weiß nicht ob ich es schon erwähnt habe, aber „High Tension“ kommt sogar aus unserem Nachbarsland Frankreich. !!!ACHTUNG, JETZT GUT AUFPASSEN UM EVENTUELLE FEHLKÄUFE ZU VERMEIDEN!!! Meine Meinung basiert auf der ÖSTERREICHISCHEN DVD von McOne, welche, abgesehen von der Presse DVD, die einzige ungekürzte deutsche Fassung darstellt. Die Bild und Tonqualität ist so wie es sich für einen neuen Film gehört sehr gut, das Bild 2.35:1 und der Ton in Dolby Digital 5.1 . Als Sprachen kann man zwischen deutsch und französisch wählen und auch englische oder deutsche Untertitel einschalten. Extras gibt es aber leider keine, was aber bei diesem genialen Film zu verschmerzen ist. Die Menüs sind übrigens sehr schön gemacht und animiert. Da es sich um die österreichische DVD handelt hat diese natürlich keine FSK Freigabe und ist ungeprüft. In den Läden findet ihr die Scheibe logischerweise nicht, aber online schon. Bei uns hingegen werden zwei verschiedene Fassungen verkauft/verleiht, beide auch von McOne. Einmal die um 67 Sekunden gekürzte JK/SPIO Fassung (Strafrechtlich unbedenklich), welche angeblich auch noch sehr blutig sein soll und man nur als leicht gekürzt einstufen kann. Die meiste Zeit der 67 Sekunden geht nämlich bei einer Szene drauf, in der der Killer Marie mit dem Rasiermesser befummelt. Ich denke, wenn ihr es nicht schafft die österreichische DVD aufzutreiben, seid ihr mit dieser Fassung noch recht gut bedient. Vorsicht aber vor der FSK 18 (Keine Jugendfreigabe) DVD! Diese ist nämlich stark geschnitten und zwar in allen Szenen, was insgesamt ein bisschen über 2 Minuten ausmacht. Hört sich vielleicht wenig an, ist aber sehr viel. Es gibt nämlich ziemlich wenige richtige Splatterszenen im Film, diese aber haben es in sich. Lieber Qualität statt Quantität ;-). Ware Horrorfan aber sind letztendlich natürlich nur mit der österreichischen uncut DVD zufrieden und diese wird von mir letztendlich auch empfohlen ;-). Für mich kam jedenfalls nur diese Version in Frage und nichts anderes. Für mich der beste westliche Horrorfilm der letzten Jahre! Sauspannend, knallhart, sehr blutig, halt wie in den guten alten 80gern. Mehr davon!!! Alexandre Aja hat mit „High Tension“ jedenfalls bewiesen, dass die Luft noch lang nicht draußen ist. Über das Ende mag man sich vielleicht streiten, im großen und ganzen dürfte aber jeder Horrorfan mit diesem Film zufrieden gestellt werden. Der Soundtrack verdient übrigens auch noch ein Lob und bleibt auch noch nach dem Film einige Zeit im Ohr. Jeder der auf Slasherfilme steht wird seine helle Freude bei dem Streifen haben, genauso die ganzen alten Horrorfans, die schon dachten das die Zeiten vorbei sind. Auf meiner Skala bekommt er jedenfalls 9 von 10.
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