Gutterballs

Informationen

OT:Gutterballs

ca. 81 Minuten

Kanada 2008

Regie

  • Ryan Nicholson
Darsteller

  • Alastair Gamble
  • Mihola Terzic
  • Nathan Witte
  • Wade Gibb
  • u.a.

Gutterballs

Story

Eine Gruppe junger Leute, unter ihnen auch die attraktive Lisa (Candice Lewald), hält sich in ihrer Freizeit bevorzugt in dem örtlichen Bowlingcenter auf, wo sie allerdings regelmäßig von dem Macho Steve (Alastair Gamble) und seinen Schergen schikaniert werden. Eines Abends vergisst Lisa versehentlich ihre Tasche in dem Center und muss deshalb ohne ihre Freunde noch einmal zurück. Ein großer Fehler, denn Steve und seine Freunde halten sich noch immer in dem geschlossenen Gebäude auf und der selbstverliebte Macho wollte es Lisa schon lange heimzahlen, dass sie ihn auf einer Party vor geraumer Zeit hatte abblitzen lassen. Steve und zwei seiner Kollegen vergewaltigen die hilflose Frau daraufhin brutal und penetrieren sie zudem noch mit einem Bowling-Pin, bevor sie sie verletzt zurücklassen. Am nächsten Tag tragen die rivalisierenden Gruppen, auf der einen Seite der Freundeskreis von Lisa, auf der anderen Steve und seine Anhänger, einen Bowling-Wettstreit aus und zu der großen Überraschung der Vergewaltiger taucht auch die Misshandelte zu jenem Ereignis auf. Für einen der Anwesenden soll es eine ganz besondere Nacht werden, eine Nacht der Rache und der Vergeltung. Einer nach dem anderen verschwindet alsbald und wird von einem vermummten Killer aufs Brutalste getötet. Ist es Lisa, die blutige Rache übt, oder treibt gar ein ganz anderer sein schreckliches Unwesen im Bowlingcenter?

Kritik

Es ist schwer, sich als Regisseur in der heutigen Zeit einen Namen im Horror-Genre zu machen. Mittlerweile wurde beinahe alles gesagt, beinahe alle Grenzen wurden ausgelotet und bei einem Großteil dessen, was von diversen Newcomern für die Fans zubereitet wird, handelt es sich lediglich um halbgare Gerichte ohne eigene Zutaten. Einer, der sich dagegen wehrt, in diese Sparte gedrückt zu werden, ist der Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und FX-Spezialist Ryan Nicholson, der bereits mit seinem Kurzfilm "Torched", sowie dem extrem brutalen "Hostel"-Verschnitt "Live Feed" für Aufsehen sorgte. Zwar stieß die kostengünstige Aufmachung seiner Werke bis dato nicht bei allen Genre-Fans auf Anerkennung, dennoch ließen sie bereits erahnen, was da in Zukunft noch folgen würde. Mit "Gutterballs" steht nun das nächste Werk Nicholson’s in den Startlöchern, mit dem er seine vorangegangenen Arbeiten noch einmal gewaltig zu toppen wusste und eine provokante, schmutzige und amüsante Splatter-Granate schuf, die sich einen Dreck um Konventionen und Grenzen schert und in absolut allen Belangen absolut auf ein erwachsenes Publikum ausgerichtet zu sein scheint. "Gutterballs" geht noch zwei, drei Schritte weiter als mittlerweile zur Mainstream-Unterhaltung gehörende Werke wie "Hostel" und Konsorten. Wo solche Filme aufhören, fängt "Gutterballs" gerade erst an, auch wenn sich Genre-Anhänger hier wieder auf eine gewöhnungsbedürftige Inszenierung einstimmen müssen. Das geringe Budget des Werkes ist ihm nur zu deutlich anzusehen, was jedoch zum Teil sicherlich gewollt war. Nicholson präsentiert sein Werk als Rückbesinnung auf die Slasher der 70er und 80er und serviert es im selben optischen Stil wie die Klassiker des Genres. Allerdings hat "Gutterballs" im Grunde weitaus mehr mit dem Rape & Revenge-Genre zu tun als mit Klassikern wie "Maniac" und "Halloween", auf die er bereits beim Cover-Artwork verweist. Auslöser des blutigen Treibens ist eine nicht gerade zimperlich dargestellte Vergewaltigung, die minutenlang detailreich und schonungslos wiedergegeben wird und zum großen Höhepunkt sogar einen Bowling-Pin als Penetrationsobjekt ins Spiel bringt. Ziemlich starker Tobak, im Fall von "Gutterballs" allerdings nur der Auftakt. Innerhalb der 94 Minuten wird gesplattert, was das Zeug hält. Gesichter werden in Poliermaschinen vollkommen zermatscht, Penisse detailliert zerteilt und Blut auf alle nur erdenkliche Arten vergossen. Verbunden wird dies außerdem mit sehr detaillierten Sexszenen, auch an Pornografie grenzende Nahaufnahmen sind hier keine Seltenheit. Dennoch ist die Vergewaltigung eindeutig die verstörendste Szene des Films, die Morde hingegen sind allesamt eher spaßig angelegt. Ein Pärchen beispielsweise wird beim Sex in der 69er Stellung getötet, indem der Killer des Gesicht des einen jeweils in das Geschlechtsteil des anderen drückt. Abgefahren und einfach herrlich. Zugegeben, zimperlich geht es hier zu keinem Zeitpunkt zu, das trifft auch auf die Dialoge zu. Es gibt vermutlich keinen einzigen Satz im Film, in dem das Wort "verfickt" in all seinen Variationen keine Verwendung findet. "Gutterballs" bedient pausenlos eine sehr vulgäre Fäkalsprache, was allerdings sehr schnell gewaltig nervt. Auch die Synchronisation fiel nicht unbedingt sehr professionell aus, weshalb "Gutterballs" guten Gewissens im O-Ton betrachtet werden darf, in Sachen Story oder Charakterentwicklung verpasst auch der englisch-ungeübte hier sicherlich nichts. Zu den großteils unbekannten Schauspielern lässt sich im Grunde nur sagen, dass sie ihre jeweiligen Rollen passabel rüberbringen, auch wenn das Drehbuch sicherlich keine großen Leistungen von ihnen forderte. "Gutterballs" ist neuzeitliche Hardcore-Exploitation, die ihr Ding ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht und sich dabei weder an Grenzen, noch am guten Geschmack stört. Exzessive Gewalt trifft hier auf sexuelle, beinahe pornografische Darstellungen, vor trashig-charmanter B-Movie Kulisse. Ryan Nicholson gelang auf seine Weise eine nette Hommage an das Rape & Revenge- und Slasherkino der früher 80er, der man eine deutliche Steigerung zu seinem vorherigen Werk "Live Feed" nicht absprechen kann. Fans blutrünstiger Unterhaltung, die starke Nerven mitbringen, sollten "Gutterballs" jedenfalls eine Chance geben.

Bewertung

SplatterGutterballs
SpannungGutterballs
StoryGutterballs
EkelfaktorGutterballs
AtmosphäreGutterballs
GesamtGutterballs

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