Informationen
Darsteller |
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Regie | Sakchai Sriboonnak |
Tonformat | DD 5.1 |
Bildformat |
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Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
FSK | 16 |
Ländercode | 2 |
Drehland | Thailand |
Jahr | 2002 |
Filmlänge | ca. 109 Minuten |
Verleih | E-M-S |
Originaltitel | Goodman Town |
Story
Nach dem nuklearen Holocaust ist die Welt eine Wüste. Nur noch wenige primitive Städte existieren. Drogen, Kriminalität überall. Die Stadt Goodman Town, unter der ein Goldvorkommen vermutet wird, ist fest in der Hand des Gangsters Tiger Yai. Einst hatte er die rechtschaffenden Einwohner Goodman Towns vertreiben lassen. Diese warten im Exil auf den Tag der Revolution, die Rückkehr in ihre Stadt. Sie graben einen Tunnel, einen geheimen Gang in die Stadt. Um Tiger Yai abzulenken, schicken sie einen Wahrsager nach Goodman Town. Tiger Yai fällt auf die falsche Prophezeiung rein, er müsse innerhalb von vier Tagen eine bestimmte Frau heiraten. Er engagiert vier Söldner, das Mädchen zu finden. Damit nimmt der Wahnsinn seinen Lauf: Das Mädchen gibt es zweimal! Die versoffene Tochter des Rebellenanführers und die Frau des Einzelgängers Mr. Climax sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Und Mr. Climax hat ohnehin noch eine Rechnung mit den vier Auftragskillern offen…
Kritik
Nichts ist mehr, wie es war. Wenn unter den Menschen kein Vertrauen mehr besteht, muss man zum Gangster werden. Das ist die Devise von Mr. Climax. Mr. Climax ist der Held von "Goodman Town". In der postapokalyptischen Einöde reist er in bester Mad-Max-Manier im gepanzerten Wagen ziellos durch die Gegend. Das Dasein als Gangster hat allerdings auch so seine Tücken. So darf zum Beispiel niemand mitbekommen, dass sein Revolver nicht nur marode sondern auch ungeladen ist. Zudem muss er die bittere Erfahrung machen, dass nicht nur unter den Menschen kein Vertrauen mehr herrscht. Inzwischen bescheißen sich sogar schon die Gangster untereinander. Was für eine Welt!! Bei einem Raubüberfall ist er von seinen Komplizen, den "Vier-Elemente-Killern", übers Ohr gehauen worden und hat bei einer Explosion sein Gedächtnis verloren.
So wie Mr. Climax seine Vergangenheit Stück für Stück wiederzufinden versucht, so stückchenweise wird auch dem Zuschauer die Handlung präsentiert. Teilweise mit sehr schönen stilistischen Mitteln: Mr. Climax wird von einem Erzähler in einer Art Kino-Trailer vorgestellt. Zeitlupen, Zeitraffer, atemberaubende Kamerafahrten, teilweise erinnert das ganze an "Snatch" von Guy Ritchie. Regisseur Sakchai Sribonnam hat sich bei seinem Debütfilm zumindest in technischer Hinsicht Mühe gegeben.
Leider allerdings auf Kosten des Drehbuchs. Die Story ist einfach zu konfus. Da werden plötzlich aus einem Mädchen zwei, die dann letztendlich noch, auf was für eine Art auch immer, irgendwie mit den anderen Charakteren verbandelt sind. Alles wirkt sehr planlos konstruiert. Man verliert schnell den Faden, zumal einige Längen auch nicht gerade das konzentrierte Zuschauen fördern.
Die Idee mit den "Vier-Elemente-Killern" (Erde, Wasser, Wind, Feuer) ist zwar ganz nett, da jeder Killer einen entsprechenden Charakter aufgedrückt bekommt. Leider hat der Drehbuchschreiber diese interessanten Einfälle nur im Ansatz angeschnitten, ohne sie weiter zu vertiefen. So bleibt das ganze dann doch sehr oberflächlich. Ach ja: Tuntige Schwule sind im Film nur selten witzig. Meistens nerven sie nur, so wie auch in diesem Fall.
Generell sind die Gags und Pointen nicht gerade sehr treffend. Größtenteils wirkt alles sehr klamaukartig. Insbesondere, da fast alle Schauspieler zum gnadenlosen Overacting neigen. Auch die Charaktere selbst sind ein bisschen gewöhnungsbedürftig. So kommen die drei trotteligen Handlanger von Tiger Yai wie eine Deppen-Version der ohnehin schon debilen Muttersöhnchen aus Troma’s "Muttertag" daher. Die teilweise etwas haarsträubende Synchro (zum Beispiel bei oben erwähntem Tunten-Gangster) trägt ihr übriges dazu bei, dass der Film Zuschauern, die nicht so sehr auf den asiatischen Klamauk-Humor fixiert sind, sehr schnell auf die Nerven gehen kann.
Aus komödiantischer Sicht müssen somit deutliche Abstriche gemacht werden. Der gute und amüsante Beginn des Films verspricht zuviel und kann es im weiteren Verlauf nicht halten.
Allerdings ist "Goodman Town" ja eine ACTION-Komödie. Und in dieser Hinsicht kann der Film wirklich Pluspunkte sammeln. Die Action kommt nicht zu kurz.
Es wird geballert, was das Zeug hält. Autos explodieren. Dabei sind die zahlreichen furiosen Actionszenen mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Die Logik muss eben auch mal der Unterhaltung weichen, wenn Profikiller aus wenigen Metern nicht treffen, oder Revolver auch mal ohne Nachladen weiterschießen 😉
Bleibt zu sagen, dass "Goodman Town" ein eher zwiespältiger Film ist, der als Action-Komödie nicht so ganz funktioniert. Action okay. Statt Comedy ist jedoch eher Klamauk angesagt. Wer jedoch über stereotype Charaktere und ebensolche Gags lachen kann, kriegt hier die Vollbedienung!!
Fazit: Etwas konfuse Action-Komödie mit schrägem Humor. Nett, aber nicht überragend.
DVD
Zur Ansicht lag lediglich die Presse-DVD vor.
Zum Zeitpunkt der Rezension stand noch nicht fest,
welches Extramaterial die Verkaufs-DVD haben
wird.
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