Informationen
OT:Girls In Prison
ca.82 Minuten
USA 1994
- John McNaughton
- Missy Crider
- Anne Heche
- Ione Skye
- Nicolette Scorsese
- Bahni Turpin
- Jon Polito
- Nestor Serrano
- u.a.
Story
Aggie, Unschuld vom Lande und nebenbei Country- Sängerin, ist nicht gerade das, was man herkömmlich als ein Glückskind bezeichnen würde: Erst klaut ein schmieriger Produzent ihren neuesten Hit, dann wird der Typ auch noch ermordet. Doch damit nicht genug. Aggie soll ihn auf dem Gewissen haben. Unschuldig wandert sie hinter die Gitter des härtesten Frauenknasts der Vereinigten Staaten. Während sie so im Knast vor sich hindümpelt, die obligatorischen Catfights und Lesben-Duschereien erlebt, glauben ein schmuddeliger Detektiv und das FBI an ihre Unschuld. Die wahre Mörderin ist dann auch schon bald auf dem Weg in den Knast, um Aggie auszuschalten…
Kritik
Wo die prallen Säcke hüpfen… Oje… Da hatte wohl jemand arge finanzielle Probleme. Oder, Mr. McNaughton? Der Regisseur des Meisterwerks "Henry – Portraut of a Serial Killer" hat hier einen billigen Schund verbrochen, der getrost zum Bodensatz des Women-in-Prison (W.I.P.) – Genres gezählt werden kann. Der Titel ist dreist angelehnt an den Klassiker "Kampf der Hyänen (Girls in Prison)" von 1956. Das war’s dann aber auch schon mit der ganzen Herrlichkeit. Zwar kann man zu Gute halten, dass er wohl einer der W.I.P.- Filme ist, wo die Häftlinge am schnellsten hinter schwedische Gardinen wandern (und dieses auch auf ganz unterhaltsame Art und Weise), allerdings ist der Rest des Films schlichtweg langweilig, dümmlich und irgendwie peinlich. Ganz offensichtlich für das amerikanische Fernsehen gedreht, braucht man sich nicht zu wundern, dass hier alles züchtig und jugendfrei vonstatten geht. Die Lesben unter der Dusche knutschen, als wollten sie im nächsten Moment zur Audienz beim Papst. Statt Catfight ist Katerstimmung angesagt, und diese ist dann auch noch eher dürftig vorgetragen. Immerhin kann man bei genauem Hinsehen einen Blick auf die entblößte Brust von Anne Heche erhaschen, sofern man das möchte und noch nicht eingepennt ist. Anne Heche, ohnehin schon recht hellhäutig, kommt in GIRLS IN PRISON noch blasser rüber. Das liegt zum einen an ihrer ziemlich stupiden Schurkinnen-Rolle, zum anderen an der völlig unpassenden Synchronstimme. Da helfen auch keine schwarz gefärbten Haare, um sie von den weißen Zellenwänden abzuheben. Auch die übrigen Schauspieler passen sich mit ihrer Darbietung dem miesen Niveau des Films ein. Tom Towles, der den Otis in "Henry" spielte, taucht als Gefängniswärter auf. Wohl auch pleite, Mr. Towle? Wohl zuviel in Kollege McNaughton‘ Projekte investiert, die ja mit Ausnahme von "Henry" fast ausnahmslos Rohrkrepierer waren? Der absolute Kracher ist allerdings das finale Sackhüpf-Rennen!!! Anscheinend war der McNaughton John doch nicht ganz so klamm und hatte noch ein paar Schekel für diverse Rauschmittel am Start. Wohl nur unter Drogeneinfluss kann ein Drehbuchautor auf so einen Schwachsinn kommen… Doch halt! Bevor man jetzt denkt, mit dem Sackhüpfen der Hüpfsäcke sei der Gipfel debiler Filmkunst erklommen, sollte man sich die letzte Szene des Films ansehen: Aggie, jetzt ein Countrystar, gibt im Knast ein Konzert. Wärter und Knastjulen liegen sich beschwingt von Musik in den Armen. Sogar die bewaffneten Wachmänner wippen ihre Wummen im Takt. Es gab da mal eine deutsche Hardcore- Band namens "Golgatha". Ob diese den Film auch gesehen hat und sich von ihm für den Titel ihrer EP inspirieren ließ, der da lautet: "Ich weiß nicht, ob ich weinen oder kotzen soll"…? Vielleicht hilft in diesem Fall auch einfach LACHEN und VERGESSEN… Fazit: Girls in Prison? Nää, dann lieber RTL-Frauenknast. Oder doch nicht? Wie wär’s mal wieder mit einem Buch?…
Ähnlicher Film:
- Hinter Gittern – Der Frauenknast
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