Informationen
OT:Ginger Snaps
ca.103 Minuten
Kanada 2000
- John Fawcett
- Emily Perkins
- Katherine Isabelle
- Mimi Rogers
- u.a.
Story
Die 15 jährige Brigitte und ihre ein Jahr ältere Schwester Ginger sind nicht nur Blutsverwandte, sie sind auch die besten Freunde. Sicherlich ist dies so, da die beiden Mädchen andere Interessen als die übrigen haben und lieber grausame Todesszenen nachspielen als sich mit typisch weiblichen Sachen zu beschäftigen. Als die beiden sich eines Nachts an einer Mitschülerin rächen wollen, bekommt die ältere der beiden plötzlich ihre erste Menstruation. Dieser „Duft“ der Jungfrau lockt einen Werwolf an, der in der Gegend seit kurzem für Unruhe sorgt. Der Wolf beisst Ginger, aber bevor er das Mädchen töten kann, wird er von einem Lieferwagen erfasst und in tausend Stücke gerissen. Die beiden verstörten Mädchen rennen nach hause, um sich um Gingers Wunden zu kümmern.
Komischerweise verheilen die Verletzungen scheinbar von selbst und das in einer absolut unwirklichen Geschwindigkeit. Brigitte wundert sich, da sie gesehen hat wie schlimm ihre Schwester verletzt war. Doch diese ist nach kurzer Zeit wieder fit und scheint keinen Schaden davongetragen zu haben. Aber der Angriff des Wolfes soll nicht ohne Folgen bleiben. Als erstes wachsen Ginger dort lange Haare, wo sie ihre Verletzungen davongetragen hat, dann muss ihr Umfeld feststellen, dass sich auch ihr Wesen verändert. Plötzlich raucht sie, trifft sich mit Jungs und ist äußerst aggressiv.
Brigitte ahnt schon, dass Ginger von dem Werwolf infiziert wurde und sich nun ganz langsam auch in einen verwandelt. Sie such bei einem bekannten Drogenhändler Hilfe, denn langsam wird es Zeit sich um Ginger zu kümmern. Sie ist nicht nur in Gefahr ihr bisheriges Leben zu verlieren, auch die Bewohner des kleinen Städtchens stehen direkt in Gefahr, da Ginger langsam Hunger auf etwas lebendes bekommt. Momentan ist es zwar nur der Hund vom Nachbarn, doch schon bald wird ihr das nicht mehr reichen. Ein Gegenmittel muss gefunden werden…
Kritik
Eigentlich musste man schon annehmen, dass neben dem Zombie- und dem Kannibalenfilm ein weiteres Subgenre des Horrorfilms ausgestorben ist und zwar jenes, welches sich mit dem Werwolfphänomen beschäftigt. Doch dann stieß ich auf den Film „Ginger Snaps“ und ich muss zugeben, dass ich mich irgendwie in die Zeit zurückversetzt fühlte, als diese Streifen gerade modern waren. Dies war natürlich nicht wegen der Machart so, die eindeutig moderner ist, als das was uns die 80er Jahre gebracht haben, es ist diese gewisse Atmosphäre, diese Angst vor der Bestie und es sind auch die Verwandlungsszenen. In „Ginger Snaps“ gibt es zwar weder diese „fast“ Unverwundbarkeit der Bestie und auch nicht das Phänomen das sich der Werwolf nur zum Vollmond verwandelt, aber trotzdem ist ihm natürlich eine Ähnlichkeit zu seinen Vorgängern anzusehen.
Ginger wird nach dem Biss von einem Virus infiziert, der zur Folge hat das sie sich langsam in einen Werwolf verwandelt und diese langsame Metamorphose ist es, die dem Film die Spannung und die Würze gibt. Während sich Ginger erst nur psychisch verändert, von den, auf der Wunde wachsenden Haaren mal abgesehen, versucht Brigitte diesen Vorgang zu stoppen. Je mehr Sorgen sich das 15 jährige Mädchen um ihre ältere Schwester macht, desto mehr wird sie in die ganze Sache verwickelt. Nach und nach verändert sich dann auch Gingers Aussehen, was die Heilungschancen immer ungewisser macht.
Dies hat natürlich zur Folge das die Spannung im Verlauf des Films ansteigt und ich kann euch sagen, dass sie gegen Ende einen Höhepunkt erreicht, der sich sehen lassen kann. Auch die Atmosphäre des Streifens steigert sich mit vorrückender Zeit, obwohl es auch schon am Anfang einige herrliche Szenen gibt, die „Ginger Snaps“ zu einem astreinen Gruselfilm machen. Natürlich gibt es auch eine Menge Blut, dass nicht nur menstruationsbedingt fließt, aber die FSK 18 Einstufung finde ich schon etwas hart, da man eigentlich keine Gewaltverherrlichungen sieht. Diese sind lediglich angedeutet oder vielleicht sogar sauber herausgeschnitten.
Auch die Schauspieler aus „Ginger Snaps“ haben einen guten Eindruck gemacht und das obwohl die Protagonisten allesamt recht jung sind. Meist hapert es ja gerade an diesem Punkt, wenn ein Horrorfilm mit Teenagern besetzt ist, wie es ja in der letzten Zeit öfter der Fall war. Aber hier gibt es wirklich nichts zu meckern, die Schauspieler spielen alle sehr authentisch und werten den Film ohne Frage auf. Was allerdings nicht so ganz authentisch und neben den schwachen Zusatzmaterialien auf der DVD der zweite Kritikpunkt ist, ist die Darstellung des Ungetüms. Irgendwie ähnelt das Viech keiner blutrünstigen Bestie und man sieht leider ganz klar, dass es sich um eine Puppe handelt.
Ansonsten ist der Film aber wirklich sehr gelungen und kann sich aufgrund der hohen Spannung und der interessanten Story zu einem der besten Werwolffilme zählen, auch wenn es sicherlich der unbekannteste ist. Es passt einfach alles zusammen (von der Puppe jetzt mal abgesehen) und es ist eine wirkliche Freunde, mal wieder einen wirklich überzeugenden Werwolffilm zu sehen!
Kommentare