Informationen
OT:The She-Creature
ca.76 Minuten
USA 1956
- Edward L. Cahn
- Chester Morris
- Marla English
- Tom Conway
- Cathy Downs
- u.a.
Story
Dr. Carlo Lombardi (Chester Morris) ist ein bekannter Hypnotiseur, dessen eindrucksvolles Programm die Menschen aus dem ganzen Land anreißen lässt und in Staunen versetzt. Meist hypnotisiert er die junge Andrea Talbott (Marla English), die dadurch in der Lage ist, mental in der Zeit rückwärts zu reisen und Lombardi Ereignisse aus ihrem früheren Leben als Elizabeth Wetherby zu berichten. Was keiner der begeisterten Kunden weiß, ist dass Andrea in prähistorischer Urzeit ein furchteinflößendes Seeungeheuer war und Lombardi sich diese Tatsache geschickt zu Nutze macht. Wann immer er Andrea im Geiste zurück in die Urzeit schickt, erwacht die Bestie und steigt mit einer unaufhaltsamen Mordlust aus dem nahegelegenen Meer und holt sich ihre Opfer.
Sowohl Andrea, als auch das Monster stehen unter der Kontrolle von Lombardi und unterstehen seinen Befehlen. Da Andrea’s unbändiger Hass auf ihren Meister sich allerdings auch auf die Kreatur auswirkt, ist diese irgendwann nicht mehr zu stoppen und tötet blind drauflos. Die Mordserie führt die Polizei schon bald zu Lombardi denn seltsamerweise sterben meist Menschen, denen er zuvor einen baldigen Tod vorausgesagt hat. Die Schlinge um den Hals des Hypnotiseurs wird immer enger, bis sich das Monster irgendwann gegen seinen Meister wendet…
Kritik
"The She-Creature" lief einst im Double-Feature zusammen mit Roger Corman’s "The Day the World ended". Wer nun aber schon glaubt, dass der Streifen deshalb auch in der selben Liga wie eben genannter Endzeitthriller spielt, der täuscht sich gewaltig. Von Genrekenner Edward L. Cahn, von dem noch viele weitere Filme wie etwa "It! The Terror from Beyond Space", "Invisible Invaders" oder "Creature with the Atom Brain" stammen, ist man nämlich durchaus besseres gewohnt. "The She-Creature" mag für die damalige Zeit noch ein passabler Monsterkrimi gewesen sein, wirkt heutzutage aber nur noch überaus ermüdend und einschläfernd, da der Film bis auf das Finale mit keinen nennenswerten Höhepunkten aufwarten kann.
Wenn man sich die Inhaltsangabe so durchliest, könnte durchaus ein anderer Gedanke aufkommen, der Lust auf den Film macht und nichts böses ahnen lässt. Obwohl Cahn sein Monster auch schon überraschend früh ins Bild wanken lässt, will sein Auftreten einfach nicht so recht zünden und wird so schnell wieder von der konstanten Langatmigkeit plattgewalzt. Das Problem des Films sieht nämlich folgendermaßen aus: Den Hypnoseakten kommt ein zu umfangreicher Anteil zu, zudem wirken viele Dialoge sinnlos und unnötig in die Länge gezogen. Wenn einmal eine etwas actionreichere Sequenz, sprich in diesem Fall ein Mord, den Bildschirm unsicher macht, folgen gleich darauf wieder ewig lang andauernde Polizeiermittlungen und Gespräche, die die zuvor aufkommende Atmosphäre zerstören.
Meist ist es gerade der Faktor, die Tatsache, dass ein alter Film sichtlich ein Publikum aus den 50ern anspricht, ausschlaggebend für seinen Unterhaltungswert heute. 30 Jährige, die als Jugendliche verkauft werden, kreischende Frauen und coole Typen, die letztendlich eine Lösung für das Problem finden. So sieht für mich der typische, altmodische Monsterfilm aus, den ich schätze und liebe (bestes Beispiel, siehe "Die Rache der schwarzen Spinne"). Hier allerdings ist das etwas gänzlich anderes, denn bis auf das ulkige Gummimonster finden sich keinerlei Aspekte eines typisch-alten Horrorfilms, der den unschuldigen Charme eines 50er Jahre Traskloppers versprüht. Nein, "The She-Creature" versteift sich viel zu sehr auf seine Handlung und seine Charaktere. Ohne all zu viel Spannungsmomente darf Dr. Carlo Lombardi die sich ihm widersetzende Andrea hypnotisieren, um so das prähistorische Monster zum Leben zu erwecken und es Leute töten lassen, die ihm im Weg sind. Ist das geschehen, folgt wieder eine endlos lange Beschuldigungssequenz gegen Lombardi seitens der Polizei oder eben die Ermittlungen von eben dieser.
Das zieht sich über 76 Minuten hinweg und verliert irgendwann an Reiz. Einzig einige Effekte, etwa wenn Brillen wie von Geisterhand getragen durch die Luft schweben, oder sich Fenster von alleine öffnen, sind gut gemacht und natürlich sieht auch das Monster auf eine ganz eigene Art und Weise super aus. Zwar steckte hier ein Schauspieler in einem Gummikostüm, doch gerade dadurch verleiht das dem Streifen das typische Flair, wie es eben nur vor 50 Jahren existierte.
Die Schauspieler betrachtend habe ich eigentlich nichts zu merken, jeder macht seinen Part recht überzeugend. Lediglich Chester Morris als Lombardi übertreibt es hin und wieder mit seiner Hypnosetechnik, denn durch seine tiefe, langsame Stimme und seine trägen Bewegungen schläft nicht nur Andrea, sondern auch der Zuschauer fast ein.
"The She-Creature" ist einer von den Filmen, zu dem mir Ausnahmsweise mal das gleichnamige Remake (in Deutschland unter dem Namen "Todesengel aus der Tiefe" erschienen) besser gefallen hat. Mein Hauptkritikpunkt ist der, dass Edward L. Cahn sein Monsterfilmchen einfach zu langsam und schleppend inszenierte, es mag keine richtige Spannung entstehen und irgendwann verliert man einfach das Interesse an den Geschehnissen. Da kann auch das schön trashige Gummimonster (das so auch für "Voodoo Woman" verwendet wurde), sowie die Effekte nicht mehr viel herausholen, "The She-Creature" ist letztendlich nur für Komplettisten und Sammler angestaubter Monsterfilme zu empfehlen.
Ähnlicher Film:
- Todesengel aus der Tiefe
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