Informationen
Story
Der kleine Looney scheint nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Er lebt in einem Waisenhaus und wird andauernd von seinen Mitbewohnern verspottet. Eines Tages platzt ihm dann der Kragen. Als der Vegetarier mit fleischhaltigen Lebensmitteln beworfen wird flüchtet er aus dem Heim, allerdings nicht ohne eine fürchterliche Rache für die Zukunft auszurufen. 13 Jahre später. Looney ist gerade frisch aus einer Psychiatrie entlassen worden, da bekommt der Horror-Freak Merv unerwarteten Besuch. Der schwer verwirrte Looney steht vor der Tür und Merv sieht seine große Chance: Er will den Debilen zum Serienmörder machen. Gerade so wie seine Vorbilder Jason, Freddy und Michael Meyers. Mervs bester Freund Onkey sieht das zwar mit weniger Wohlwollen, da er glaubt seinen Freund zu verlieren, hilft aber schließlich mit, den Plan in die Tat umzusetzen. Die beiden Freaks suchen sich ein passendes Outfit für ihre neue Tötungsmaschine aus und trainieren ihn im Blutvergießen. Anfängerprobleme natürlich inbegriffen. Doch Looney entwickelt sich so prächtig, dass man schon bald Angst vor ihm bekommen muss. Merv scheint einen neuen Frankenstein erschaffen zu haben…
Kritik
Welcher Freund des Trash- und Horror-Films hat sie nicht geliebt? Die guten, alten Troma-Filmchen, die in den 80er und 90er Jahren so manchen Liebhaber in Entzückung versetzt haben. Von der Machart her setzt „Freak Out“ ziemlich genau da an, wo „Toxie’s letzte Schlacht“ 1989 endete. Allerdings versteht sich der Film als Hommage an den Horror-Film und bietet nicht wenige Szenen, die an Klassiker des Genre erinnern. Schräg und skurril wird dem geneigten Betrachter eine Story dargeboten, die über weite Strecken recht sinnfrei erscheint und letztlich auch ist. Ein Witz wird nach dem anderen gebracht, wobei nicht jeder zünden will, da viele Szenen doch sehr albern sind. Aber man bleibt am Ball. Nicht zuletzt weil die Charaktere durchaus sympathisch sind – zumindest wenn man selbst ein klischeebehafteter Horror-Fans ist – und weil es die besagten Szenen aus anderen Horror-Filmen gibt, die einen miträtseln lassen, aus welchen Klassiker die aktuelle Szene wohl stammen mag. Allerdings darf man nicht mit der Erwartung an den Film gehen, dass die Morde ähnlich blutig wie bei den bekannten Vorlagen sind. Das Film-Team hat sich sehr zurückgehalten und präsentiert die meisten Attacken in Off, oder so, dass sie nicht einwandfrei zu erkennen sind. Deutsche und Engländer können den Grund hierfür wohl nachvollziehen, da in keinem Land härtere Sanktionen gegen Brutalität im Film (natürlich nur wenn kein Major-Label dahinter steckt) ausgesprochen werden. Und wer hat schon Lust, dass sein mühevoll in den Kasten gebrachter Film verboten oder zerschnippelt wird? Aber Schwamm drüber. „Freak Out“ ist definitiv nicht auf gute, blutige Spezialeffekte angewiesen. Während des Gag-Festes kann man gut sehen, dass Regiedebütant Christian James nicht planlos drauflos dreht. Er hat einige geschickte Kamerafahrten eingebaut, die sehr sehenswert sind und er versucht auch immer mit einigen Stilmitteln für Abwechslung zu sorgen. Christian James hat vor seinem Debüt schon beim Horror-Trasher „Evil Aliens“ erfahrungen sammeln können, da er dort für einige Spezialeffekte verantwortlich war. Die 99 Minuten Spielzeit vergehen fast wie im Flug. Allerdings muss man schon Horror- oder Trash-Fan sein und keine Probleme mit No-Budget-Produktionen haben. Obwohl „Freak Out“ nicht wirklich billig gemacht ist. Wenn man die Intensität der zahlreichen Gags steigern möchte, ist es sicherlich verkehrt, sie ein bis neun Bierchen während des Guckens zu gönnen. Storytechnisch muss man eh nicht sonderlich aufpassen und verpassen kann man eigentlich nichts. Alles in allem ist „Freak Out“ also eine schön schräge, sinnfreie Horror-Persiflage, die für Fans etwas ist, worauf man schon länger gewartet hat. Zwar nicht mit seinem Genre-Kollegen „Shaun Of The Dead“ vergleichbar (auch aus England), aber trotzdem gut.
DVD
Originaltrailer, Entfallene Szenen (ca. 49 Min.), Filmschule in 5 Minuten, Musikvideo „Zaniac“, How to freak out, Epix-TrailershowWährend die Bild- und die Tonqualität nicht vollends überzeugen können (Aber wer erwartet das schon bei einer Amateur-Produktion?), können die Extras sehr wohl einen überzeugenden Eindruck hinterlassen. Es wird einem wirklich viel Material geboten, wovon die entfallenen Szenen wohl die Interessantesten sind. Sie sind nicht nur irgendein Schnittmaterial, dass anstatt im Mülleimer auf der Silberscheibe erschienen ist, sondern gutes Material, dessen Sichtung durchaus lohnenswert ist. Auch die Filmschule und das Musikvideo wissen zu überzeugen. So macht Extra-Material auf jeden Fall Spaß und der Kauf der DVD ist somit noch lohnenswerter.
Kommentare