Informationen
OT:Frankenstein
ca.123 Minuten
USA 1973
- Glenn Jordan
- Robert Foxworth
- Susan Strasberg
- Bo Svenson
- u.a.
Story
Der Mediziner Doktor Viktor Frankenstein und sein treuer Gehilfe Otto planen eines der letzten, nicht erforschten, Naturphänomene zu überlisten. Sie wollen einen Übermenschen schaffen, welcher der Sterblichkeit trotzt. Trotz der anhaltenden Skepsis von Wissenschaftskollegen arbeitet Frankenstein wie ein Besessener an seinem Experiment und eines Abends, als ein Sturm aufzieht, ist es soweit:
Ein aus verschiedenen Leichenteilen zusammengeschusterter Körper liegt gefesselt auf einer Bahre und wartet darauf, dass ihm ein Blitz das Leben einhaucht. Der Blitz schlägt auch ein, allerdings rührt sich das "Monster" nicht. Erst nachdem Frankenstein seine Aufzeichnungen in einem Wutanfall vernichtet hat, bewegt der neue Übermensch einen Finger.
Die beiden Forscher sind froh und stolz, die Natur ausgetrickst zu haben und merken, dass ihr "Riese" sehr schnell lernt. Schon bald kann er sich wie ein Mensch bewegen und sprechen und scheint eine Entwicklung zu durchlaufen, die aus einem Kind schnell einen Mann macht. Doch das Monster hat seine Kräfte nicht unter Kontrolle und tötet schon bald den ersten Menschen. Der sanftmütige Riese wollte eigentlich nur spielen, hatte aber seinen fremden Körper nicht unter Kontrolle. So entsteht Konflikt um Konflikt und das Experiment scheint aus der Bahn zu geraten.
Kritik
Der von Dan Curtis 1973 produzierte "Frankenstein" ist eine Mary W. Shelley Adaption, die für das Fernsehen gedreht wurde, was im Verlauf des Streifen unverkennbar ist. Zum einen wurde auf Gewalt verzichtet, was das FSK 16, der deutschen Fassung, doch sehr in Frage stellt. Zum anderen gibt es immer wieder diese typischen Schnitte, die spannende Momente unterbrechen, um sie kurz darauf, aus einer leicht verschobenen Sich wieder fortzusetzen. Und man merkt auch, dass es wohl eine Vorgabe gab, zwei Stunden Filmmaterial herzustellen. Denn nach dem wirklich interessanten, spannenden und ergreifenden Anfang bietet der Film nicht mehr wirklich viel. Nur noch ewig lang gezogene Passagen, die mit zunehmender Filmdauer mehr und mehr langweilen und auf eine künstliche Aufblähung der Spielzeit deuten lassen.
Der Film versucht die gutmütige und zerbrechliche Seite des Erschaffenen darzustellen. Das fängt schon damit an, dass Frankensteins Geschöpf nicht Monster oder Übermensch sondern schlicht und einfach "Giant" (auf deutsch: Riese) genannt wird. Immer wieder wird es als unzufriedener Möchtegernmensch dargestellt, der nach Normalisierung strebt.
Umgesetzt wurde diese Geschichte nicht besonders gut. Das liegt zum einen an der nicht so tollen Kameraarbeit, die in einigen wackeligen Momenten, gerade bei gezoomten Nahaufnahmen, extrem nervig ist. Auch das stellenweise peinliche Agieren von Bo Svenson sticht einem wie ein Dorn ins Auge. In einigen Szenen ist das Gebotene von solch einer Peinlichkeit begleitet, dass man ohne weiteres darüber nachdenkt, warum Bo Svenson nicht schon in anderen Trash-Produktionen zu sehen war. So richtigen Trash bietet "Frankenstein" zwar nicht unbedingt, Freunde dieser Filme werden Bo Svenson aber sicherlich schnell in ihr Herz schließen. Die Hauptrolle des Frankensteins hat Robert Foxwoth übernommen, aber auch er kann nicht wirklich überzeugen. Hier und da lässt er mal einen bösen Blick in die Kamera huschen, aber vielmehr Positives gibt es von ihn nicht zu berichten.
Zusammenfassend muss man zum Schluss kommen, dass der Film recht stark anfängt, dann aber umso mehr nachlässt. Die guten Momente, in denen es interessant, spannend, mysteriös und beklemmend ist, sind nach der ersten halben Stunde leider nicht mehr vorhanden. Sicherlich kann man ihn in einer langweiligen Stunde mal gucken, sollte man aber anderes Filmmaterial zur Hand haben, wäre dieses vorzuziehen.
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