Forest Of The Damned

Informationen

OT:Forest Of The Damned

ca.83 Minuten

GB/USA 2005

Regie

  • Johannes Roberts
Darsteller

  • Tom Savini
  • Nicole Petty
  • Shaun Hutson
  • u.a.

Forest Of The Damned

Story

Ihr dürft ihnen nicht in die Augen schauen!" – Der kauzige Hinterwäldler scheint es ernst zu meinen mit seiner Warnung. Eine Warnung, die die fünf Teenager jedoch in den Wind schlagen.

Ein gemütliches Campingwochenende in den englischen Wäldern sollte es werden. Doch alles kommt anders: Ein Unfall mitten im Wald, der Bulli fahruntüchtig. Die jungen Leute beschließen, sich zu trennen, um Hilfe zu holen. Bei ihrer Suche stoßen zwei von ihnen, Molly und Judd, auf ein heruntergekommenes Haus. Der Besitzer nimmt sie gefangen, faselt wirres Zeug von gefallenen Engeln, Schönheit und Tod.

Sie können in den Wald fliehen. Dort, im finsteren Dickicht, wüten SIE: Die gefallenen Engel, ebenso blutrünstig wie schöne Furien. Im Blutrausch haben sie die anderen Teenies schon getötet.

Molly und Judd sollen ihre nächsten Opfer werden…

Forest Of The Damned  Forest Of The Damned

Kritik

Déjà vû mit drallen Damen… "Texas Chainsaw Massacre", "Wrong Turn", "Shining", "Francis Ford Coppola’s Dracula". Darf’s noch ein bisschen "Blairwitch Project" sein?? "Forest of the Damned" bedient sich gnadenlos bei den oben genannten Klassikern. "Dreister Diebstahl!", werden einige Stimmen laut, angesichts der Tatsache, dass stellenweise ganze Szenen fast 1:1 kopiert sind. Doch was soll man sagen? – Ganz so schlecht, wie viele Kritiker ihn finden, ist der Film nicht. Im Gegenteil: Hat sich der Zuschauer damit abgefunden, dass der Film nun wirklich nicht das Rad neu erfinden will, wird er sehr gut unterhalten. Die Story ist nicht gerade Anwärter auf den filmischen Innovationspreis. Hier ein bisschen Mystik à la "God’s Army", dort ein bisschen Backwood, hier ein paar Teenies, dort das Grauen im Wald. Alles schon tausend mal gesehen. Doch alles auch 1001mal immer wieder GERNE gesehen. Zumal hier mit neuer Location: Statt Rocky-Mountains-Texas-Prärie gibt es zur Abwechslung mal Einblicke in die englische Forstwirtschaft. Direkt zu Beginn zitiert eine Stimme aus dem Off einen Bibelvers über Engel, Lust und Frauen. Das ist schön. Das ist stimmungsvoll. Das ist etwas, wovon man mehr hätte hören und sehen wollen. Leider greift der Film dieses Thema im weiteren Verlauf der Handlung nur noch am Rande auf. Die Mythologie dient lediglich als Aufhänger, die Existenz barbusiger blutgieriger Frauen mitten im Wald zu begründen. Nackte Frauen aus dem Nebel… Die gefallenen Engel, vampirische Waldnymphen, sind sehr nett anzusehen. Sie rennen die ganze Zeit nackig durch die Büsche, becircen ihre Opfer zunächst mit sinnlicher (Lesben-) Erotik, um dann ihre mörderischen Fangzähne in Hals oder Gesicht zu rammen. Anfangs wirklich bildhübsch, verwandeln sie sich in schaurige Monster.Kontaktlinsen-Effekte stehen hier hoch im Kurs. "Ihr dürft ihnen nicht in die Augen schauen!" Die Augen – das zentrale Thema des Films. Auch die Kamera fokussiert entsprechend auf die Pupillen der Darsteller. Bei Vampiren oder Opfern. Terror oder Furcht spiegelt sich in ihnen wider. Bei den Schauspielern hat man sich zum Glück keiner Rednecks bedient. Die jungen Darsteller machen ihre Sache sehr ordentlich, wobei ihre Rollen zugegebener Maßen auch nicht gerade sehr anspruchsvoll sind. Tom Savini, dessen Stärken dann doch eher hinter der Kamera liegen, ist hier mit seinem irren Blick als Bürgerschreck in seinem Element. Besonders hervorzuheben sind die Hauptdarstellerin Nicole Petty, die ein wenig an Liv Tyler oder Bettina Zimmermann erinnert, und Sophie Holland, als zynisches Spießer-Girl. Optisches Highlight sind jedoch die "gefallenen Engel"-Ladies.

Klischees und gespaltene Persönlichkeiten Alle Klischees werden bedient: Kruzifixe helfen gegen Vampirschlampen, Vollmond, Nebel, Rednecks mit Redneck-Sprüchen, Teenies mit Teenie-Sprüchen. Bei den Teenies ist natürlich die Hauptdarstellerin der Ruhepol und die Vernunft in Person. Remember Wrong Turn? Remember TCM?

Dass die Teenies natürlich strikt die Regeln des Horror-Kinos beachten, dürfte wohl klar sein:

"Ich sagte doch, da draußen im Wald ist irgendwas. Ich hol‘ noch ein bisschen Holz!"

Und wohl kaum jemand dürfte in Zeiten von Feminismus und Emanzipation auf die Idee kommen, ohne höfliche Anfrage zu drei nacktbadenden Frauen ins Wasser zu hüpfen… Wenn schon Klischees bedient werden, dann soll der Splatter nicht hinten anstehen. Gesplattert wird ordentlich, wenn auch nicht übermäßig. Köpfe werden abgerissen, Gesichter abgebissen, Gedärme rausgerissen. Tom Savini, der hier eigentlich als Schauspieler den verschrobenen Einsiedler-Psycho gibt, wird zwar nicht offiziell als Special-Effects-Kraft angegeben, dürfte aber bei den ein oder anderen Effekten unterstützend eingegriffen haben. Zumindest als Inspirationsquelle: Die Szene, in der einer der Teenies von den Furien auseinandergerissen wird, erinnert stark an den "zwiespältigen" Soldaten aus "Day of the Dead". Gelungen ist auf jeden Fall der Spannungsaufbau mancher Szenen. Musik und Kamera ergänzen sich dabei gut. Auch zwei drei Schockeffekte, zum Beispiel direkt zu Beginn, funktionieren.Insgesamt ist "Forest of the Damned" zwar eine billige Klassiker- Kopie, kann jedoch über die ganze Filmlänge gut unterhalten.

Bleiben noch folgende Fragen: Ist die Überbelichtung und etwas merkwürdige Farbgebung des Films stilistisches Mittel des Regisseurs oder auf beschränkte finanzielle Mittel zurückzuführen? Hören Briten nur Drum’n’Bass? Haust Marilyn Manson in englischen Wäldern?

Fazit:

Blairwitch meets Wrong Turn meets TCM: Britischer Backwood-Horror mit Vampir-Einschlag. Anspruchslos aber unterhaltsam.

Forest Of The Damned

Bewertung

SplatterForest Of The Damned
SpannungForest Of The Damned
StoryForest Of The Damned
EkelfaktorForest Of The Damned
AtmosphäreForest Of The Damned
GesamtForest Of The Damned

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Wrong Turn Blairwitch Project

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