Informationen
Story
Tara, ein 13 Jahre altes Mädchen, ist auf ihrer Schule eine ausgesprochen Außenseiterin und wird von allen gehänselt. Dies soll sich eines Tages ändern, allerdings nicht so, wie ihr lieb ist. Sie wird auf dem Nachhauseweg von einem unbekannten Mann in ein Auto gezerrt, betäubt und entführt. Als sie wieder wach wird, befindet sie sich in einer Klinik. Sie weiß zwar, das etwas nicht in Ordnung ist, kann die neue Lage aber noch nicht richtig einschätzen. Eine freundliche Krankenschwester empfängt sie und bietet ihr sogar an, ihre Mutter anzurufen, die sie aber nicht abholen will. Nach dieser Ernüchterung versucht Tara zu fliehen. Ihre Flucht endet jedoch im Keller, in den sie eingesperrt wird.
Im Keller entdeckt sie einen jungen Mann, der, nach Luft ringend, an einem Galgen hängt. Tara hilft ihm aus seiner tödlichen Falle und inspiziert im Anschluss den Keller, an dessen Wänden warnende Schriften zu lesen sind. Es wird vor „ihm“ gewarnt, dass schon bald Jagd auf das verstörte Mädchen machen soll…
Kritik
Wer hätte William Malone nach dem soliden „Haunted Hill – Evil Loves to Party” und dem mäßigen “Fear Dot Com” sowie seiner vernachlässigbaren filmischen Vergangenheit zugetraut, dass er einen richtig guten Genrebeitrag für die „Masters Of Horror“ Serie aus dem Hut zaubert? Und überhaupt als Regisseur für die Serie nominiert wird? Sicherlich nicht viele, dennoch hat er mit „Fair Haired Child“ einen Film geschaffen, der von vorne bis hinten (und noch mal zurück) überzeugen kann. Der Film beginnt zwar träge und Befürchtungen machen sich breit, dass es sich um irgendetwas Neumodisches mit Teenagern zu tun hat, dieser gewonnene Eindruck wird aber rasch zerstört. Zum Glück. Denn was im Keller „abgeht“ ist astreiner Terror-Horror, der allen gefallen wird, die sich für dieses Genre interessieren. Es ist dunkel, dreckig, mysteriös, spannend und blutig. Zugegebenermaßen nicht zu blutig. Aber halt genau richtig blutig. Zu den genannten Vorzügen gesellt sich noch die besondere Art, mit der Malone den Film in den Kasten gebracht hat. Über die gesamte Spieldauer, den Anfang ausgenommen, macht sich eine Stimmung breit, die so nur in wenigen Filmen zu betrachten ist. Verstörend, leicht wirr, holperig, kühl und visuell belastend. In der Gesamtheit aber äußerst genial und faszinierend. Lori Petty („Tank Girl“, „Route 666“ ) und William Samples spielen dabei eine gewichtige Rolle, als durchgeknalltes Ehepaar. Erstaunlich, wie sie die Rollen, die sehr überdreht sind, relativ glaubhaft in den Kasten bekommen. Lindsay Pulsipher spielt die Rolle der Tara solide Jesse Haddock kann aber keine gute Leistung attestiert werden, da er seine Rolle einfach zu hölzern runterleiert. Inhaltlich wird eigentlich mehr erzählt, wie verarbeitet werden kann. Gerade wenn es um das Ehepaar und ihre schrägen Absichten geht. Malone versteht es aber auch, immer wieder „einfache“ Szenen zu zeigen, die aufgrund der Angst vor dem Ungewissen viel Spannung erzeugen. Es ist zwar nicht unbedingt viel Tiefe vorhanden, dafür deckt Malone aber viele tiefe Abgründe auf. Die Szenen spielen sich in wenigen Kulissen ab, hauptsächlich im dreckigen Keller. Dadurch wird neben der Spannung auch eine dichte Horror-Atmosphäre geschaffen, auf der sich der Film tragen lässt. Blutige Szenen gibt es kaum, diese sind aber auch nicht unbedingt notwendig, da der Terror größtenteils psychischer Natur ist. Einzig zu bemängeln wäre eigentlich nur die Computer-Animation des „Es“. Sie wirkt ein wenig abgehackt und unrund, versteht es aber trotzdem, dem Betrachter eine gehörige Portion Angst einzujagen. Alles in allem muss man zum Schuss kommen, dass „Fair Haired Child“ sicherlich einer der besten Beiträge zur „Masters Of Horror“ Reihe ist. Er ist über die gesamte Spielzeit extrem unterhaltsam, dazu spannend und schockierend und weist viele verstörende Momente auf. Malone ist ein
DVD
Neben den üblichen Trailern gibt es in den, eine Stunde dauernden, Extras zahlreiche Interviews mit William Malon, Lori Petty, William Samples, Lindsay Pulsipher und Jesse Haddock, die in der Originalsprache auf die Silberscheibe gebrannt wurden. Die Gespräche sind für Interessierte sehr informationshaltig und kurzweilig. Abschließend gibt es die Biografie von William Malone in Texttafeln, die lustigerweise als Biografie von Lucky McKee („MOH: Sick Girl“) deklariert ist. Hier sieht man mal wieder, dass niemand frei von Fehlern ist, auch wenn er eine nahezu perfekte DVD präsentiert.
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