Informationen
OT:El Topo
ca. 121 Minuten
Mexiko 1970
- Alejandro Jodorowsky
- Alejandro Jodorowsky
- Brontis Jodorowsky
- Jose Legarreta
- Alfonso Arau
- u.a.
Story
El Topo, ein griesgrämiger, in schwarz gekleideter Cowboy reitet mit einem nackten Jungen durch die Wüste. Als die beiden an einem Dorf vorbeikommen, müssen sie sehen, dass fast alle Einwohner brutal ermordet wurden. El Topo nimmt sich selbst in die Verantwortung. Der schwarze Rächer macht sich daraufhin auf die Suche nach den Verantwortlichen und bringt sie zur Stecke.
Doch das scheint unserem gottgleichen Helden nicht zu reichen. Er macht sich ohne seinen nackten Jungen weiter auf die Suche. Nach etwas Übermenschlichen. Um es zu besiegen. Um der Sieger zu sein.
Kritik
Die Story liest sich für einen Western sicherlich etwas bescheuert. Aber das liegt daran, dass die Story an sich auch sehr bescheuert ist. Hier hat man es mal wieder mit einem Film zu tun, der den schmalen Grad zwischen Kunst-Film und bildgeladenen Schrott begeht.
Die Meinungen zu den zwei Wertungsmöglichkeiten mögen sicherlich auseinander gehen, doch als Filmfan möchte man ja eigentlich, wenn man es sich vor dem Fernseher bequem gemacht hat, einen Film gucken. So mit nachvollziehbarer Handlung, Dialogen die man nachvollziehen kann, Spannung und was da sonst noch so zugehört. „El Topo“ bietet einem da reichlich wenig. Der Film schafft es zwar, den Betrachter schwer zu verwirren, es gelingt ihm aber nur recht selten, mit seinen Bildern zu beeindrucken.
Der Normalo hat sicherlich Probleme, das Ding an einem Stück zu gucken. Viel zu Wirr, zu uninteressant und anfangs zu pädophil kommt der Film daher. Es macht keinerlei Spaß, nur die Hoffnung lebt noch, dass der Film noch so unglaublich gut wird, wie man es in vielen Quellen lesen konnte. Aber die löchrige Story, die absolut unlogisch ist und mit vielen Seitenblicken jede Gradlinigkeit verliert, bietet keinen Grund zur Besserung. Regisseur (und Hauptdarsteller) Alejandro Jodorowsky wollte mit „El Topo“ sicherlich den Drogenkonsum in der Welt erhöhen. Denn im Rausch kann man die vorbeirauschende Geschichte vielleicht eher nachvollziehen. Vielleicht? Aber selbst da muss man hinterfragen, warum ein Kaninchen und seine Kumpel sterben, wenn der „Man In Black“ daherkommt. Elektromagnetismus? Herzversagen? Vor Schreck? Wegen Maul und Klauenseuche? Man weiß es nicht… Und das ist nur ein Beispiel für zahlreiche filmische Dummheiten.
Nicht ganz so dumm in Szene gesetzt sind die schönen Landschaftsaufnahmen, die stellenweise mit sehr unterhaltsamer Musik untermalt werden. Wer sich so etwas aber gerne anguckt, sollte auf andere Western zurückgreifen. Die Natur, die wahrscheinlich nicht extra für diesen Film geschaffen wurde, kann ja auch nicht wirklich etwas dafür, dass sie so schön ist. Aber es ist schon auffällig, dass die Technik an sich ok ist. Sicherlich nicht so gut wie in anderen Bildgewaltigen Filmen wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, aber ok.
Das, also die Optik an einigen Stellen, ist es eigentlich auch schon, was einem positiv in Erinnerung bleibt. Im Film gibt es noch ein, zwei verstörende Szenen, die als gelungen betrachtet werden dürfen. Viel mehr ist da aber nicht. Freunde der Gewaltdarstellung mittels Spezialeffekten kommen auch nicht wirklich auf ihre Kosten. Es gibt zwar Einiges der härteren Gangart, da kann man sich aber besser irgendeinen guten Splatterfilm reinziehen, bevor man auf dieses Werk zurückgreift.
Für Freunde des sehr anderen Kinos, Freunde von Lynch und Konsorten oder Leuten, die wie unser Held „El Topo“ die etwas andere Herausforderung suchen, wird die Meinung dieser Filmbesprechung sicherlich nicht daran hindern können, sich dieses „Ding“ anzugucken. Aber das ist natürlich auch ihr gutes Recht. Für Normalsterbliche ist dieser Film auf jeden Fall ungeeignet. Es sei denn, man möchte unbedingt mitreden…
Ähnlicher Film:
- Die Serie "Mister Ed"
- Ritter der Kokosnuss
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