Drive-Thru

Informationen

OT:Drive-Thru

ca. 83 Minuten

USA 2007

Regie

  • Brendan Cowles
  • Shane Kuhn
Darsteller

  • Leighton Meester
  • Nicholas D’Agosto
  • Van De La Plante
  • Larry Joe Campbell
  • u.a.

Drive-Thru

Story

Mackenzie Carpenter (Leighton Meester) feiert kurz vor ihrem 18. Geburtstag eine Party, wo sie auch mit ihrer eigenen Band auftritt und so für ordentlich Stimmung unter den Partygästen sorgen kann. Im Anschluss an die Fete albert Mackenzie noch mit ihrem Freund Fisher (Nicholas D’Agosto) mit einem Witchboard herum, doch aus dem Spaß wird plötzlich beunruhigender Ernst, als sich auf dem Spielbrett wie von Geisterhand eine Nachricht bildet, die mit den Morden in Verbindung steht, die kürzlich in einem Restaurant der Fast-Food Kette "Hellaburger" begangen wurden. Noch ahnt Mackenzie nicht, inwiefern sie etwas mit der Sache zu tun hat, doch die merkwürdigen Zeichen häufen sich. Kurz darauf werden sie und ihre Freunde von Horny, dem Clown (Van De La Plante), dem Maskottchen der Hellaburger-Kette, verfolgt, der nicht zimperlich mit seinen Opfern umgeht und einige von ihnen brutal aus dem Weg räumt. Der unberechenbare Killer scheint einem bestimmten Muster zu folgen und Meckenzie ist kurz davor, hinter das Geheimnis zu kommen. Doch die Zeit drängt, denn der mörderische Clown ist ihr immer dicht auf den Fersen…

Kritik

Es scheint als hätten die zahlreichen Filmkiller mittlerweile schon auf das Genre selbst abgefärbt. So sehr es nämlich auch immer wieder den Anschein hat, letzten Endes ist der Slasher einfach nicht totzukriegen. Immer wieder tauchen wie aus dem Nichts neue B-Produktionen auf, die sich an ihrer eigenen Version der bekannten Vorlagen versuchen und dabei in regelmäßigen Abständen auf die Nase fallen. Hin und wieder machen sich jedoch auch mal recht annehmbare Werke zwischen all den Filmgurken bemerkbar, so in diesem Beispiel der noch recht neue "Drive-Thru". Entstanden ist das recht unscheinbare Schlitzerfilmchen in Zusammenarbeit von Brendan Cowles und Shane Kuhn, die hiermit ihren ersten, nennenswerten Film nach dem 12 Jahre zuvor erschienen "Redneck" ablieferten und sich gleich noch einige Genre-erfahrene Produzenten mit an Bord holten. Chris Sievernich, Martin Wiley und Matt Milich durften unter anderem schon bei "Tamara" und "Clive Baker’s Die Seuche" Horrorluft schnuppern, während die Liste an Filmen, an denen Michael Feifer schon beteiligt war, kaum mehr ein Ende findet. Jason Constantine letztendlich war sogar bei allen "Saw" Teilen als ausführender Produzent tätig, womit auf dem Cover von "Drive-Thru" auch sogleich groß geworben wird.

Nun sollte man natürlich nicht den Fehler begehen, zu erwarten, dass der hier besprochene Slasher das komplette Subgenre entrümpelt und gänzlich neu definiert, vielmehr handelt es sich dabei um die sogenannte Massenware vom Fließband, wie man sie alternativ noch duzende Male in den Videotheken finden würde. Der Unterschied zu vielen anderen Slashern findet sich allerdings im Unterhaltungswert, der bei der typischen Flut an Klischees und altbekannten Situationen nicht zu kurz kommt und in den meisten Momenten in ausreichendem Maße durchschimmert. Ganz klar allerdings ist auch, dass Brendan Cowles und Shane Kuhn, die nicht nur gemeinsam Regie führten, sondern auch das Drehbuch schrieben, mit der hier gebotenen Handlung sicherlich nicht lange beschäftigt waren, denn diese wurde wild von allen nur erdenklichen Genrekollegen zusammengeklaut.

In erster Linie werden dabei Erinnerungen an "Nightmare on Elmstreet" wachgerufen, wenn man erfährt, dass der Mordserie ein schrecklicher Unfall vor etwa 18 Jahren zu Grunde liegt, bei dem die Eltern der jetzigen Opfer einen Außenseiter versehentlich töteten – zumindest allem Anschein nach. Dabei handelte es sich um den Sohn eines "Hellaburger" Managers, der für seine Werbespots bekannt war, in denen er als Horny der Clown auftrat. Ehrensache natürlich, dass der vermeintlich bei einem bösen Scherz verbrannte Junge ("Burning Revenge" lässt grüßen) nach gut 18 Jahren in Clownsmontur zurückkehrt, um die Kinder derer zu töten, die ihm dies damals antaten. Horrorfans werden sich anhand einer derartig flachen Story sicherlich etwas veralbert vorkommen, ist sie doch absolut frei von neuen Ideen. Dennoch ist so zumindest ein Fundament gegeben, und dies nutzt "Drive-Thru" dann auch überraschend gut aus. Dies fängt schon bei den Charakteren an, die in den Hauptrollen alle recht einprägsam und weit weniger nervend als in anderen Horrorfilmen rüberkommen, allen voran die hübsche Hauptakteurin Mackenzie Carpenter, die langsam hinter das Geheimnis der Morde kommt und ihre Eltern zur Rede stellt. Erwähnenswert ist auch das ungleiche Polizistengespann, die clevere und ansehnliche Brenda, sowie ihr Partner, der verfressene und inkompetent wirkende Crockers, die gemeinsam für einige Lacher sorgen.

Bei diesem Stichwort sei noch angeführt, dass "Drive-Thru" auf dem Markt als Horrorkomödie vertrieben wird und ganz unrecht hat diese Genredefinition sicherlich nicht. Die oftmals sarkastischen und fiesen Sprüche des Killers sorgen durchaus mal für ein Schmunzeln und auch sonst überrascht der Film gelegentlich mal mit schwarzhumorigen Einlagen. Letzten Endes handelt es sich dabei dennoch nicht um eine pure Horrorkomödie, sondern vielmehr um einen Slasher mit einigen ironischen Seitenhieben und Merkmalen, der zwar durchaus mal seine lustigen Momente hat, dennoch nicht so humorvoll ist, wie die Bezeichnung Komödie erahnen lässt. Das jedoch ist nicht weiter schlimm, kommt "Drive-Thru" doch auch ohne ständige Lacher sehr unterhaltsam daher. Es ist zwar etwas unlogisch und negativ auffallend, wie Mackenzie immer wieder mit übernatürlich wirkenden Botschaften versorgt wird, doch von dem abgesehen wirken sich keine Aspekte, bis auf die einfallslose Story, negativ auf das Slashergeschehen aus. Mit Horny dem Clown hat man endlich mal wieder einen coolen Filmkiller erschaffen, der mit seiner gezackten Machete und seinen fiesen Sprüchen in den 80ern wohl schnell zum Kult avanciert wäre und Freddy und co. gut hätte die Stirn bieten können. Erfreulich ist des weiteren der Schnelle Ablauf der Ereignisse und die vielen, wechselnden Schauplätze, was beides dafür sorgt, dass sich so etwas wie Ermüdung gar nicht erst einstellt und man ständig bei Laune gehalten wird.

Die Ereignisse sind meist vorhersehbar, mit etwas anderem rechnet man mittlerweile allerdings auch nicht mehr, wenn man sich einen Slasher ansieht, deshalb geht das schon in Ordnung. Splatterfans dürfen sich auf einige derbe Effekte freuen, so wird beispielsweise ein Kopf in einer Mikrowelle gebrutzelt, ein Opfer in der Mitte gespalten, eine Machete in einen Schädel gerammt und einiges mehr. Die Effekte sehen ordentlich aus und reizen die Freigabe ab 18 voll aus, so etwas wäre in Deutschland vor gut 20 Jahren sicher aus dem Verkehr gezogen worden.

Die Schauspieler liefern letzten Endes auch keinen Grund zur Klage, gerade Leighton Meester war die richtige Wahl für die weibliche Hauptrolle, da sie nicht nur gut aussieht, sondern tatsächlich glaubhaft agieren kann. Sehr ironisch ist hingegen die Besetzung von Morgan Spurlock als Fast Food Restaurantmanager. Wer "Super Size Me" gesehen hat, wird schnell merken, dass hier etwas nicht so ganz zusammenpasst.

"Drive-Thru" bringt letzten Endes zwar keinen neuen Wind in ein langsam aber sicher mehr als ausgelutschtes Genre, schafft es aber, durchgängig gute Unterhaltung zu liefern. Was einem hier geboten wird, ist klischeebeladen und altbekannt, auf der anderen Seite aber auch blutig, überraschend gut besetzt und trotz des geringen Budgets optisch stimmungsvoll in Szene gesetzt. Der Amoklaufende Ronald Mc Donald Verschnitt gehört zudem zu den coolsten Killern seit langem, was die Schwächen des Ganzen schon fast wieder vergessen macht. So dürfen sich auch jene, die den Slasher schon seit geraumer Zeit ignorieren, mal diesem Werk zuwenden, denn so ganz tot scheint das Subgenre doch noch nicht zu sein. Man wird nach "Drive-Thru" nicht das Gefühl haben, ein innovatives Meisterwerk gesehen zu haben, dafür kann das Teil aber ohne wenn und aber konsequent unterhalten und das ist ja wenigstens Etwas.

Bewertung

SplatterDrive-Thru
SpannungDrive-Thru
StoryDrive-Thru
EkelfaktorDrive-Thru
AtmosphäreDrive-Thru
GesamtDrive-Thru

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