Dracula 3000

Informationen

OT:Dracula 3000

ca. 83 Minuten

Deutschland, Südafrika 2004

Regie

  • Darrell Roodt
Darsteller

  • Casper Van Dien
  • Erika Eleniak
  • Coolio
  • Alexandra Kamp-Groeneveld
  • u.a.

Dracula 3000

Story

Im Jahr 3000 macht sich die Besatzung eines Raumschiffes unter der Leitung von Captain Abraham Van Helsing (Casper Van Dien) auf den Weg in die berüchtigte Karpaten-Galaxie, wo laut einer Meldung ein herrenloses Schiff aufgefunden wurde. Die Crew, die außerdem aus dem Drogenjunkie 187 (Coolio), dem Hünen Humvee (Tommy ‚Tiny‘ Lister), dem Professoren Arthur (Grant Swanby) und der weiblichen Gegenseite, Mina (Alexandra Kamp-Groeneveld) und Aurora (Erika Eleniak) besteht, denkt sich nichts weiter dabei, sondern hat nur das große Geld im Sinn, das auf sie alle warten könnte.

Als die Besatzung das Raumschiff etwas genauer unter die Lupe nimmt, wird allerdings schnell klar, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Neben einem Skelett finden sich zudem eine Vielzahl an Holzsärgen, die mit Sand gefüllt sind. Als sich 187 blöderweise an einem der Särge verletzt und etwas Blut verliert, erweckt er damit den Vampirfürsten Graf Orlock (Langley Kirkwood) zum Leben, der sich natürlich sehr über frisches Blut freut. Als Van Helsing erfährt, dass seine Vorfahren vor Jahrhunderten einst berühmte Vampirjäger waren, beschließt er, sich dem Blutsauger zu stellen…

Kritik

Kaum eine andere klassische Schauergestalt feierte in allen möglichen Filmen schon so oft seine erneute Auferstehung wie Dracula, der König aller Vampire. Der untote Blutsauger aus Transylvanien durfte, soweit ich weiß, zum ersten Mal im Jahre 1922 jungen Frauen die Halsschlagader ausschlürfen, als sich nämlich der Deutsche Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau des Stoffes annahm und daraus den Klassiker "Nosferatu" schuf. Seitdem gab es etliche Verfilmungen in hundertfachen Variationen, mal waren diese besser, mal schlechter. Für "Dracula 3000" hatte nun irgend ein unterbelichteter, gelangweilter Filmemacher namens Darrell Roodt die glorreiche Idee, Dracula in die Zukunft und in den Weltraum zu schicken. Natürlich, wenn sich Cenobiten, irische Killerkobolde und ein berühmter Eishockeymaskenträger im All austoben dürfen, wieso dann nicht auch Dracula? Nun, vielleicht hätte Roodt einfach mal eines der eben genannten Beispiele sehen sollen, dann hätte er wohl bemerkt, dass diese Idee einfach nicht gut gehen kann.

In "Dracula 3000" fand kurz gesagt alles Verwendung, was dazu beitragen kann, einen Horrorfilm lächerlich und uninteressant zu machen. Über den Plot will ich mich dabei vordergründig gar nicht beschweren, denn wenn mir die Vorstellung von Dracula im Weltraum zu abstoßend erschienen wäre, hätte ich mir den Streifen ja nicht ansehen müssen. Doch es muss schon ein verdammt gutes Drehbuch vorliegen, damit man aus einer derart obskuren Situation noch so etwas wie Horror schöpfen kann und das wurde hier leider gänzlich verhauen. "Dracula 3000" ist nicht mehr als unterstes B-Movie Entertainment mit schlechten Effekten und halbwegs bekannten Akteuren, die alle schon ihre besten Zeiten hinter sich gelassen haben.

Der Film lässt schon schlechtes erahnen, wenn man Zeuge von mies animierten Weltraumbildern wird, doch das ist nichts im Vergleich zu dem, was einen noch erwarten soll. Die äußerst unterschiedliche Crew schlägt sich im weiteren Verlauf vor düsteren Kulissen mit dem wohl peinlichsten Dracula aller Zeiten herum. Nicht nur, dass ein althergebrachter Vampir im Umhang vor einer Weltraumkulisse absolut lächerlich wirkt, er wird von Langley Kirkwood auch noch oberpeinlich dargestellt. Ich habe ja nun schon einige Vampirstreifen sehen können, doch dieser Graf Orlock toppt an Deplatzierung und Lächerlichkeit wirklich alles.

Was erwartet einen sonst noch so? Sobald der ehemals erfolgreiche Rapper Coolio, der sich aber mittlerweile nur noch in Billigfilmchen wie diesem herumschlägt, zum Vampir wird, dürfen wir einen weiteren Tiefpunkt erleben. Ein Schwarzer mit losem Mundwerk und roten Kontaktlinsen will einen Vampir verkörpern, und stellt dies so an, indem er seine Opfer lieber zuquatscht und verprügelt, als an ihr Blut zu wollen, was wirklich nur noch sehr entfernt an einen Vampir erinnert. So ist es kaum verwunderlich, dass "Dracula 3000" weder Horror noch Spannung bieten kann.

Was will uns ein Regisseur damit sagen, wenn er einen peinlichen Draculadarsteller auf einige unbeholfene und abgehalfterte ehemalige Berühmtheiten loslässt? Ich weiß es nicht, fest steht aber, dass hierbei keiner auf seine Kosten kommt. Die Freigabe ab 12 lässt schon einmal erahnen, dass es nicht all zu blutig wird, und bis auf einen ausgerissenen Arm und eine harmlose Pfählung ist "Dracula 3000" ein Film fürs Nachmittagsprogramm. Auch Trashfans werden sich mit dem Streifen nicht anfreunden können, auch wenn er manchmal so unfreiwillig blöd ist, dass es schon wieder unterhält. Im Jahre 3000 weiß keiner der Crewmitglieder mehr, was ein Kreuz ist, ebenso hat man keine Ahnung was das Wort Gott bedeutet, doch "Was zum Teufel" scheint dafür eine gerne genutzter Ausdruck zu sein. Das wirklich kurioseste am Film ist jedoch sein Ende, welches vielleicht sogar einen Ehrenplatz in der Liste der merkwürdigsten Filmenden aller Zeiten verdient. Nachdem Orlock seinen Arm verloren hat und aus dem Bild taumelt, stellt sich heraus, dass Aurora früher ein Sexroboter war und es jetzt noch einmal mit Humvee krachen lassen möchte. Plötzlich gibt es eine schlecht animierte Explosion zu sehen und der Film ist mitten in der Handlung einfach zu Ende und man blickt dem Abspann entgegen.

Die Darsteller machen ihre Sache zum Glück nicht allesamt so schlecht wie Coolio, auch wenn sich keiner von ihnen die Hoffnung machen muss, jemals wieder in einem Blockbuster mitspielen zu dürfen. Casper Van Dien, den man aus "Starship Troopers" kennt, fällt bei seiner Darstellung des Van Helsing gar nicht weiter ins Gewicht. Er soll wohl der Hauptdarsteller sein, schafft es allerdings nicht, dies bemerkbar zu machen. Die einzige nennenswerte Leistung geht von dem imposanten Schauspieler Tommy Lister aus. Bei Udo Kier frage ich mich übrigens jetzt noch, was ihn dazu bewegt haben mag, für die wenigsten Szenen die er hat in dem Streifen mitzuwirken.

Wer ernsthaft sehen möchte, wie ein oberpeinlicher Graf Orlock in der Karpaten-Galaxie einige großmäulige und dumme Sprüche reißende B-Movie Akteure vor billigen Kulissen herumscheucht, der soll sich "Dracula 3000" meinetwegen doch antun. Gänzlich langweilig wird der Streifen dank seiner Blödheit sogar nie, da man sich immer wieder mal fragen muss, was einen nur reiten kann, so einen Schund auf Zelluloid zu bannen. Hier kann wirklich niemand von einem guten Film sprechen, weder die Trashfans, noch die Splattergurus und sicher am allerwenigsten die Freunde der gepflegten Spannung. "Dracula 3000" ist billige Unterhaltung der dümmlichsten Art, hat dadurch zwar einen gewissen Charme, ist aber genau das, was man im allgemeinen als Müll bezeichnet.

Bewertung

SplatterDracula 3000
SpannungDracula 3000
StoryDracula 3000
EkelfaktorDracula 3000
AtmosphäreDracula 3000
GesamtDracula 3000

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