Informationen
Drehland | Deutschland |
---|---|
Drehjahr | 2008 |
Laufzeit | ca. 80 Minuten |
Regie | Andreas Schnaas |
Darsteller | Ralph Fellows Sonja Kerskes Fiana de Guzman Carolin Schmidt u.a. |
Bild | 16:9 Widescreen |
Ton | DD2.0 |
Sprachen |
|
Untertitel | — |
LC | 2 |
FSK | KJ |
Story
Lana wird unverhofft ein altes Schloss vermacht. Zusammen mit ein paar Freundinnen soll dieses nun an einem Wochenende besichtigt und genutzt werden, um sich ein paar heitere Stunden zu machen. Das fröhliche Treiben soll aber schon bald sein Ende haben. Denn in dem Gemäuer geht etwas seltsames vor.
Alle 66 Jahre kommt es hier zu der Wiederauferstehung von mittelalterlichen Tempelrittern, die nichts gutes im Sinn haben. Und denen kommt der Damenbesuch gerade recht. Aber die Mädels haben einen Trumpf im Ärmel. Einen Kartäuser-Mönch, der plötzlich auftaucht und irgendwas mit dem Geschehen zu tun hat…
Kritik
Da ist er also. Der lang erwartete, von vielen gefürchtete, neue Schnaas. Andreas Schnaas, der sich bereits in seiner Vergangenheit für Filme wie „Violent Shit“, Zombie 90“ oder auch dem unvergleichbaren „Anthropophagous 2000“ verantworten musste, hat es erneut gewagt, etwas Besonderes in den Kasten zu zaubern. Ob es ihm gänzlich gelungen ist, darf in Frage gestellt werden. Denn ein wirkliches Talent fürs Filmemachen kann auch bei diesem, seinem neunten Streich nicht festgestellt werden.
Wenn man also auf gewisse Fähigkeiten verzichten muss und trotzdem einen Film basteln will, braucht man entweder verrückte Ideen oder eine Menge Effekte. Ersteres ist bei der viel zu lahmen Story nicht zu finden. Der Plot ist recht eintönig, zu gradlinig und wenig überraschend. Von einigen Wirrungen abgesehen. Da bleibt also nur noch die Möglichkeit über, einen Film mit Effekten so voll zudröhnen, dass man den Rest gepflegt vergessen kann. Wenn man als Betrachter über die Fähigkeit verfügt, einen Film mit einem bis zwei zugedrückten Augen zu betrachten, kann man durchaus zum Schluss kommen, dass Schnaas zumindest versucht hat, seinem geliebten Genre etwas gutes anzutun.
Neutral betrachtet muss man sich aber eingestehen, dass Herr Schnaas wohl nie etwas Vernünftiges auf die Leinwand bringen wird. Die Story ist, wie bereits erwähnt, dumm und fad. Schnaas konzentriert sich mehr darauf Bilder sprechen zu lassen, die Leser der Bildzeitung erfreuen sollten. Zeigewillige Damen, die etwas abgewrackt erscheinen und nur den Kameramann nervös machen, weil dieser unbedingt die Möpse mit auf den Film bringen will und zu zittern beginnt. Zahlreiche Nazi-Symbole und Tempelritter dürfen in der Beschreibung des Films auch dienlich sein, um die Springer-Zielgruppe anzusprechen. Die filmtechnischen Probleme sind auch nicht zu verachten. Das Tempo ist im Prinzip viel zu langsam. Es wird zwar in zahlreichen Szenen von Geschrei und Getöse erhöht, was prinzipiell gut funktioniert, diese Szenen wiederholen sich aber immer wieder. Immer wieder Geschrei, immer wieder Lärm. Und da gesellt sich dann immer wieder der Kernpunkt des Geschehens hinzu: Die Spezialeffekte. Es gibt viel Splatter. Einiges ist sogar gut zu betrachten. Die Effekte sind brutal – bisweilen sogar brutal schlecht. Wenn zum Beispiel die Augen platzen bleibt nicht viel mehr als Gelächter zurück. Als Trash-Fan sollte man diese und andere, vergleichbare Szenen natürlich unbedingt gesehen haben, um auch mitsprechen zu können. CGIs gibt es auch. Um diese zu beschreiben ist wohl das Wort „komisch“ am besten gewählt. Wenn man zum Beispiel die Geistererscheinung sieht fragt man sich berechtigterweise, ob das ausgegebene Film-Geld nicht besser in einem ordentlichen Catering angelegt worden wäre. Dem Film tun die Szenen auf jeden Fall nicht gut. Dennoch muss man feststellen, dass die Metzelszenen zwar alles andere als perfekt sind, aber gut zu unterhalten wissen.
Was allerdings die Zombie-Party mit der abgehalfterte Zombie-Metal-Band an Unterhaltungswert beisteuern soll ist schleierhaft. Diese Szene passt genau so gut in den Film wie beispielsweise ein Papst-Interview über Fußpilz. Was sich der Regisseur dabei gedacht hat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Ein weiteres Geheimnis dürfte die Auswahl der Darstellerriege sein, die angezogen komplett versagt.
Auch wenn man ansatzweise merkt, dass der Szene-Regisseur versucht hat sich Mühe zu geben, muss man zum Schluss kommen, dass „Don’t Wake The Dead“ alles andere als ein filmischer Hochgenuss ist. Er erinnert zeitweise an Filmversuche von Ivan Zuccon. Einige werden jetzt sicherlich sagen, dass das auch niemand einen filmischen Kracher erwartet. Mag sein, aber diese Blut- und Brüste-Show wird wohl nur bei eingefleischten Schnaas-Fans Jubelstürme auslösen.
DVD
Die DVD verfügt über eine ordentliche Bild- und Tonqualität, die für eine Billigproduktion wirklich gut ist. Auch das DVD-Menü kann sich sehen lassen. Es ist gut gestaltet und nett animiert. An Extras gibt es nicht so viel. Lediglich sechs Trailer.
Kommentare