Informationen
OT:Dog Soldiers
ca.101 Minuten
GB; Luxemburg 2002
- Neil Marshall
- Sean Pertwee
- Kevin McKidd
- Emma Cleasby
- u.a.
Story
Ein kleiner Soldatentrupp, der britischen Armee, ist in den dichten Wäldern von Schottland unterwegs, weil sie dort ein perfektes Gelände für ihre Militärübungen vermuten. Zwar sind in diesem Teil Wildnis immer wieder Menschen verschwunden – vor kurzem mal wieder ein Liebespärchen – doch die Soldaten stört das nicht wirklich. Sie sind allerdings leicht nervös, da sie das Fußballspiel England gegen Deutschland verpassen, die Lage verschlimmert sich aber noch ein wenig als plötzlich eine zerfleischte Kuh in ihr Lager fliegt. Als sie am nächsten Tag dann aber eine schreckliche Entdeckung machen, ändert sich ihre Stimmungslage drastisch:
Sie finden die Überreste einer Spezialeinheit, von der nur ein Mann schwer verletzt überlebt hat. Das ganze Lager gleicht einem Schlachthaus, da überall Blut und Gedärme verstreut sind. Doch das soll nicht alles sein, was die jungen Soldaten vor die Augen gesetzt bekommen. Plötzlich tauchen aus dem Dickicht seltsame Gestallten auf, die ebenso mysteriös wie tödlich sind. Unter schweren Verlusten schafft es der Trupp auf eine Strasse zu fliehen, wo überraschenderweise ein Auto vorbeigefahren kommt, welches die Überlebenden aufsammelt.
Die Fahrerin des Vehikels bringt die Männer in ein abgelegenes Landhaus, dass vorübergehend Schutz bieten soll. Doch die Ungeheuer folgen den Menschen und setzten sie alsbald in ihrem holzigen Gefängnis unter massiven Druck. Eine reelle Chance zur Flucht gibt es nicht, die Munition wird knapp und zudem gibt es noch einige, nicht unwesentliche Streitereien unter den Männern, die nur überleben können, wenn sie es bis zum Morgengrauen durchhalten…
Kritik
„Dog Soldiers“ ist ein recht unbekannt gebliebener Horrorstreifen, der sehr einfach gestrickt ist, es aber versteht den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Dies schafft er vor allem, da er Freunde des Horrorgenre vom Anfang bis zum Ende mit erfrischenden Einlagen begeistert, die mal wieder für eine FSK 16 recht hart ausgefallen sind. Aber „Dog Soldiers“ bietet nicht nur Splatter und Gore Szenen, er weist zudem einen gelungenen Spannungsbogen und eine erträgliche Geschichte auf.
Nachdem zu Begin ein Liebespärchen niedergemetzelt wird und der Betrachter noch nicht sicher ist, in welches Subgenre er den Film einordnen soll, geht es im Anschluss etwas weniger heftig zur Sache und man bekommt erst mal einen Einblick in die Ausbildung englischer Spezialeinheiten, die der Protagonist allerdings nicht bewältigt. Es wird ihm befohlen einen Hund zu töten, was er aber ablehnt. Der Soldat kommt daraufhin in eine andere Einheit, die es in die schottischen Wälder verschlägt, aber bald kommt er wieder mit der alten Spezialeinheit in Kontakt, oder zumindest mit dem, was noch von ihr übrig geblieben ist. Von nun an kann man erahnen, um was für Kreaturen es sich bei den Bestien handelt, so richtig sicher kann man sich aber nicht sein, da kameratechnisch sehr gut gearbeitet wurde und man noch kein Monster zu Gesicht bekommt.
Dies ändert sich aber im Verlauf, was allerdings nicht sonderlich beeindruckend ist, da die Werwölfe alles andere als gut modelliert sind. Dies ist aber kein Grund, dass der Film nicht genauso spannend weiter verläuft, wie bis zu diesem Zeitpunkt. Die Szenen im Haus, dass von nun an im Mittelpunkt steht, sind zwar manchmal etwas in die Länge gezogen, werden aber immer wieder von dramatischen Einlagen unterbrochen, in denen die Soldaten und die Frau ihr Leben verteidigen müssen (was natürlich nicht immer gelingt). Zudem gibt es noch einige gute Effekte und es wird einem endlich mal erzählt, warum eigentlich der Sekundenkleber erfunden wurde… Etwas blöd ist nur, dass die unmenschlichen Gegner am Anfang nur mit der Pranke ausholen müssen, um ihren Gegner tödliche Verletzungen zuzuführen, sie gegen Ende aber zusehends verweichlichen und sich sogar von den letzten Überlebenden verprügeln lassen müssen.
Besonders originell ist das Ganze natürlich nicht, es macht aber sehr viel Spaß die Geschichte zu verfolgen, da eigentlich nichts vorhersehbar ist und zudem eine gute Kulisse gewählt wurde, die mit ausgezeichneten Außen- und Innenaufnahmen (im düsteren Haus) überzeugt. Die Atmosphäre ist ebenfalls gelungen, da der Film im dunklen Wald spielt und somit genug Potential zum Angstmachen vorhanden ist. Die Darsteller spielen ihre Rollen ganz gut, allerdings wird ihnen auch nicht allzu viel abverlangt. Auf die Charaktere der Protagonisten wird so gut wie gar nicht eingegangen und die meiste Zeit spielen die Darsteller typische Soldatenrollen, die vom Sergeant bis hin zum Privat gehen. Wie gesagt wurde von den Darstellern nicht viel verlangt, was sie spielen sollten haben sie aber ganz gut auf die Leinwand gekriegt.
„Dog Soldiers“ ist also ein schlichter Horrorstreifen, der Freunden der Splatter- und Gorefraktion sicherlich Spaß bereiten wird. Die Effekte sind nicht gerade selten, blutig und dafür, dass der Film mit dem blauen Sigel der FSK ausgestattet ist, recht hart. Allzu viel sollte man allerdings nicht von dem Streifen verlangen, für einen Filmabend mit Bier und Chips ist er aber bestens geeignet… es sei denn man ist Hardcorefan der deutschen Fußballnationalmannschaft…
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