Informationen
Story
Es handelt sich hierbei um eine Dokumentation
Kritik
"Document Of The Dead" ist keinesfalls ein reißerischer Titel einer weiteren H. P. Lovecraftschen Necronomicon-Verfilmung sondern der Name einer Dokumentation über die frühe Arbeit des George A. Romero. Bereits im Jahre 1989 entstanden, gewährt sie dem geneigten Betrachter, mittels älteren Archivmaterials, einen Einblick in die Schaffensphase währen des „Zombie – Dawn Of The Dead“-Dreh. Zumindest in der Hauptsache. Um den Stil der Arbeit von Romero näher zu bringen, werden auch andere seiner Filme mit vorgestellt. "Martin", „Night Of The Living Dead“, „Two Evil Eyes“ und „Der Affe im Menschen“ sollen neben dem erwähnten „Zombie – Dawn Of The Dead“ zeigen, wie das Machen von Horror-Filmen aus der Sicht des Meisters funktioniert.
Bei dieser Betrachtung gibt es dann immer mal wieder schlaue Sprüche aus dem Off, die dem Ganzen die künstlerische Seite abgewinnen wollen. „Das hat er ja nur so gemacht, um dass oder das so oder so darzustellen“ klingt es aus den Boxen. Glaubhaft ist das natürlich nicht immer, da man weiß das Romero, zumindest mit „Night“ und „Dawn“ besonders gute Filme gemacht hat, die vielmehr fesseln als das sie künstlerisch wertvoll sind. Letzteres soll seinen Filmen natürlich nicht abgesprochen werden. Doch das Gerede stört schon ein wenig. Dem Fan von Romero interessiert es schon eher, wie es hinter den Kulissen aussah, wie die Geldbeschaffung lief, wie die Location ausgewählt wurde, zu welchen Bedingungen gedreht werden konnte, wie die Lizensierung verlief, wie man mit der Zensur umgehen musste und, und, und…
Und da ist es natürlich schön, dass man Informationen dieser Art geboten bekommt. Nicht immer in der komprimierten Kürze, die der Dokumentation ein ordentliches Tempo beschert hätte, aber voller interessanter Dinge, die die Zeit auch so schnell vorbeigehen lassen. Besonders interessant wird es, wenn der Meister der handgemachten Spezialeffekte, Tom Savini, vor die Kamera tritt. Er erzählt aus dem Nähkästchen und präsentiert einige seiner Effekte. Diese sind in dieser Dokumentation, dank der DVD-Auflage aus dem Hause CMV-Laservision, erstmals ungeschnitten zu betrachten. Savini weiß wie man die Leute unterhält, kommt aber leider nicht ganz so „strange“ rüber, wie in der Dokumentation über den Slasher-Film „Going To Pieces“.
Weniger prickelnd sind die Eindrücke, die aus Filmausschnitten des Beitrags „Martin“ gewonnen werden können. Diese Passagen langweilen doch meist. Was auch nicht ganz gelungen ist, ist die deutsche Tonspur, die sich als Voice-Over über die Originalspur legt. Als Kenner der Szene wird man sicherlich erschreckt zusammenzucken, wenn man die Aussprache des wohlklingenden italienischen Namens Argento hört. Dario würde sich sicherlich im Grabe umdrehen, wenn er denn drin liegen würde…
Sein amerikanischer Kollege und Hauptdarsteller George A. Romero kommt sehr natürlich rüber. Immer mit langer (100er?) Kippe und einem Becher Kaffee bewaffnet gibt er sich meist hoch konzentriert. Es war für ihn sicherlich auch kein leichtes Unterfangen den Dreh zu koordinieren. Wenn man sieht, was in jeder Drehnacht los war. Hunderte Statisten, die blau geschminkt werden wollen und wirr umherlaufen sind sicherlich nicht leicht unter Kontrolle zu bringen. Die ganzen Szenen am Set sind auf jeden Fall hochinteressant. Auch gerade weil man das Kaufhaus, mit all seinen Geschäften, dass sich so wunderschön in die Gehirnrinde gebrannt hat, aus einem anderen Winkel betrachten kann. Romeros Lieblings-Produzent Richard P. Rubinstein hat auch einiges zu erzählen. Vornehmlich wie man die Kohle rann schafft, was aus heutiger Sicht eher uninteressant ist.
Was in der Gesamtbetrachtung etwas schade ist, ist die Tatsache, dass man als interessierter Zombie-Fan etwas zu wenig über Romeros Erstlingswerk „Night Of The Living Dead“ erfährt. Die gezeigten Filmausschnitte sind bekannt und das Drumherum wird nur angerissen. Der Blick hinter die Kulissen der Arbeit von George A. Romero ist aber auch ohne diese Informationen interessant gestaltet geworden. Wer sich bereits Bonusmaterial auf diversen „Zombie“-DVDs reingezogen hat, wird sicherlich keine sensationellen Neuerungen erfahren, kann sich aber dennoch gut unterhalten lassen. Wer nur den Film kennt, hat ohne diese DVD ganz sicher eine Wissenslücke, die geschlossen werden will.
DVD
Bild und Ton leiden ein wenig unter der Vielzahl des verwendeten Archivmaterials, das in verschiedensten Qualitäten daherkommt. Dies meist nicht dem modernen Standard entsprechend. Das bringt natürlich den Vorteil mit sich, dass den Zombie-Freunden der älteren Generation mal wieder vor Augen gehalten wird, dass nicht immer alles störungsfrei auf den Bildschirm projiziert wurde. Das Bild ist aber keineswegs schlecht, nur manchmal etwas grobkörnig. Ähnliches gilt für den Ton. Natürlich kommt er nicht grobkörnig aus den Boxen, sondern ist auch nicht von allerbester und wechselhafter Qualität. Bei den Extras gibt es für Käufer der limitierten DVD-Version von CMV-Laservision ein besonderes Schmankerl für die Ohren. Mitgeliefert wird eine Audio-CD, auf der von Claudio Simonetti (Goblin) den „DAEMONIA“ Soundtrack zum Besten gibt: Die CD beinhaltet die Titel: „L’alba dei morti viventi“, „ Zombi“, „At The Safari“, „Torte in faccia“, „Zaratozom“, „La Caccia“, „Tirassegno“, „Oblìo“, „Risveglio“, „Zombi Sexy“, „Supermarket“ und die drei Bonustracks „Roller“, „Toccata e fuga“ und „Il Cartaio“.
Des Weiteren gibt es auf der Film-DVD ein reichhaltiges Angebot an Extras: Einen Audiokommentar des Regisseurs, Deleted Footage (aus der Dokumentation entfernte Szenen ca. 7 Minuten), The "Lost" Interviews (nicht verwendete Interviews ca. 20 Minuten), Documentarians Of The Dead (ca. 11 Minuten), Fan Of The Dead (Bonusdokumentation ca. 52 Minuten), eine Bildergalerie (ca. 5 Minuten) und einen Live-Auftritt von Claudio Simonetti mit Band (ca. 4 Minuten).
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