Informationen
OT:The Night Of The Grizzly
ca.87 Minuten
USA 1966
- Joseph Pevney
- Clint Walker
- Martha Hyer
- Keenan Wynn
- Nancy Kulp
- u.a.
Story
Ex-Sheriff Jim Cole hat genug von seinem aufregenden Job und möchte mit seiner Familie ein ruhiges leben auf der gerade geerbten Ranch verbringen. Doch kaum auf der Ranch angekommen, beginnen auch schon die Probleme. Nicht genug, dass das Farmhaus völlig verfallen ist und die Felder verdörrt sind. Ein riesiger Grizzly-Bär macht die Gegend unsicher, reißt das Vieh der Bauern und tötet schließlich sogar Menschen. Als sämtliche Schutzmaßnahmen der Bevölkerung nicht fruchten, macht Jim sich auf, der Bestie das Handwerk zu legen. Zu allem Überfluss muss er sich dabei auch noch mit einem Kontrahenten aus alten Sheriff-Zeiten herumplagen…
Kritik
Joseph Pevney’s „Todes-Ranch“ ist der Versuch, das Western-Genre mit dem Tierhorror zu verbinden. Das Ergebnis ist ein familientauglicher, teilweise spannender und technisch gut umgesetzter Film, der gerade durch das Westernthema mal eine willkommene Abwechslung zu den herkömmlichen Vertretern seiner Zunft darstellt.
Clint Walker („Man nannte ihn Kelly“, Gordon Douglas, 1959) und Martha Hyer („Die vier Söhne der Katie Elder“, Henry Hathaway, 1965) machen ihren Part als Hauptdarsteller sehr solide. Man merkt ihnen an, dass sie sich im Westernfilm sehr wohl fühlen.
Jack Elam, bekannt v.a. aus unzähligen Western der 50er und 60er Jahre, u.a. auch der beliebten Fernsehserie „Die Leute von der Shiloh-Ranch“ oder dem Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“ sorgt mit seiner unverkennbaren Mimik für ein paar komische Elemente, die mal mehr, mal weniger gut zünden, größtenteils aber stark aufgesetzt wirken. Wirklich nur noch nervig sind dann aber einige Klamauk-Einlagen, wie z.B. eine Szene, in der die älteste Tochter der Familie nach einem Schluck Selbstgebranntem grün anläuft (was dann auch noch mit einem absolut billigen Lichteffekt umgesetzt wurde). Ebenso störend und überflüssig dürften gerade für Zuschauer, die in erster Linie dem Tierhorror frönen und eigentlich härteren Tobak gewohnt sind, einige Passagen sein, die in bester „Friede-Freude-Eierkuchen“-Manier die idyllische Harmonie des ländlichen Familienlebens beschreiben. Angesichts von Nahaufnahmen niedlicher Kleintiere, „Walton“-mäßigen Dialogen, debilen Möchtegern-Schurken, die von ihrer toughen Mutter zusammengestaucht werden, fühlt sich der Zuschauer unweigerlich an die Serie „Unsere kleine Farm“ erinnert, die einige Jahre später den heimischen Fernseher heimsuchen und mit ihrer zuckersüßen „heile Welt“-Darstellung so manchen Würgreiz auslösen sollte… Kein Wunder, schließlich führte eben auch dort niemand geringerer als „Todes-Ranch“- Regisseur Pevney Regie.
Die Spezialeffekte mit dem Bären als eigentlicher Hauptfigur des Films können sich hingegen sehen lassen, gerade wenn man den Zeitpunkt der Herstellung des Films (1966) berücksichtigt. Dabei wurden die Tierszenen und der Part der menschlichen Akteure wohl meistens separat gefilmt und später sehr geschickt zusammengeschnitten. Auf einen Darsteller in Bärenkostüm wurde somit glücklicherweise verzichtet, so dass sich zum Glück keine unfreiwillige Komik ergibt, wie sie ja bei ähnlichen Genrebeiträgen nicht selten auftritt (was teilweise ja auch nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, da sie ja oftmals sehr zur Erheiterung des Publikums beitragen).
Der Film kommt, bis auf einige Ausnahmen, ohne großartig blutrünstige Szenen aus, und ist daher als Unterhaltungsfilm mit FSK-Freigabe ab 12 Jahren durchaus familientauglich. Dennoch wartet er gerade im Schlussteil mit einer angenehmen Portion Spannung auf. Hardcore-Horror-Fans dürfte der Film etwas zu brav sein, Freunde des Tierhorror-Genres werden dafür aber gut unterhalten.
Fazit: Unterhaltsamer Mix aus Western und Tierhorror. Ganz nett aber nicht weltbewegend…
Ähnlicher Film:
- Grizzly
- Unsere kleine Farm
- Der Mann aus den Bergen
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