Informationen
OT:Dentro al cimitero, Una
ca.93 Minuten
Italien 1987
- Lamberto Bava
- Gregory Lech Thaddeus
- Lea Martino
- Beatrice Ring
- u.a.
Story
Fünf Jugendliche namens David, John, Robin, Micky und Tina überfallen auf recht plumpe Art und Weise einen Supermarkt und flüchten nach ihrer Tat mit einem veralteten Bulli, offenbar orientierungslos ins Ungewisse. Dort angekommen, müssen die Fünf kurze Zeit später ihren ungeplanten Trip per pedes fortsetzen, da sie das Fahrzeug in einem Bach festgefahren haben. An diesem Rinnsal geht ihr Weg dann weiter, bis sie unerwartet eine Ruine entdecken, an der übernachtet werden soll.
Irrwitzigerweise finden die jungen Leute in der Ruine eine Bar, die ihnen erst gar nicht aufgefallen war. In der Gaststätte wird erst mal Essen und Trinken bestellt, obwohl Micky etwas unwohl in ihrer Haut ist, da die Gäste, sowie der Kellner alles andere als normal aussehen. Aber was soll’s? Schließlich scheinen sich ihre Freunde wohl zu fühlen. David geht es sogar so gut, dass er mit dem komischen Kellner eine Wette abschließen will. In der Bar befindet sich nämlich eine Truhe mit Wertgegenständen von A-Z. Viel Kohle, die derjenige bekommt, der es schafft, eine Nacht in der Krypta unter der Bar zu verbringen. Als Einsatz muss man lediglich seine Wertsachen in die Truhe legen…
Geblendet vom vielen Gold lässt sich David tatsächlich vom hässlichen Bediensteten in die Gruft hinabführen, wohin ihn der Rest der Truppe alsbald folgen soll. Allerdings dauert es nicht lange, bis Micky wieder zurück will, was aber aufgrund der verschlossenen Türe ausweglos erscheint. So müssen die Freunde wohl oder übel versuchen, die Nacht in der Gruft herum zu kriegen…
Kritik
"Die Gruft", der auch unter den Alternativtiteln "Graveyard Disturbance" und "Die Gruft – Zombies des Grauens" erscheinen ist, ist leider alles andere als ein Leckerbissen für Freunde des Horror-Films. Dies liegt vor allem an der Story, die sich wie ein nicht enden wollendes Gummiband über die gesamte Spieldauer zieht. Anfänglich mag man vielleicht noch eher überrascht als gelangweilt sein, wenn man die auf amerikanische gemachten Protagonisten beobachtet, die zumindest leicht verwirrt wirken. Erst überfallen sie einen Supermarkt, um Süßigkeiten zu klauen, fliehen dann ohne Plan in die Wildnis, pennen in einem alten Gemäuer und erfahren erst später, dass sich hier, mitten in der Einöde, ein Amüsierschuppen befindet. Das ist schon leicht merkwürdig, aber wenigstens abwechslungsreich. Allerdings werden die Zwischenszenen mit Dingen gefüllt, die keiner sehen will. Irgendwelche nichtssagenden Szenen spielen sich ab, und man wundert sich, warum Bava in der Zeit nicht ein wenig näher auf die verschiedenen Charaktere eingegangen ist, die im Film nicht weiter durchleuchtet werden. Es kann zwar nur vermutet werden, aber das Script zum Film wurde wohl in einer schlaflosen Nacht geschrieben und dann nicht noch mal verbessert…
Es mangelt "Graveyard Disturbance" sicherlich nicht an guten beziehungsweise interessanten Ideen, die Umsetzung ist allerdings nicht gelungen. Hier gibt es gute Kameraeinstellungen und einen soliden Soundtrack, die gemeinsam ein wenig an die "Dämonen"-Filme von Bava erinnern, es gibt auch gute Kulissen und gelungene Masken. Allerdings passt das Ganze nicht zusammen und wird von den bereits angesprochenen Langweilszenen je negativ beeinflusst. Auch die Marschrichtung des Films nervt gewaltig. Mal scheint er ernst zu sein und kommt dann wieder als Möchtegern-Komödie rüber, die nicht witzig ist und auch nur bedingt als trashig eingestuft werden kann.
Die Darsteller spielen auf einem recht niedrigen Niveau und werden eigentlich zu keinem Zeitpunkt gefordert. Vielleicht nur darin, dass sie auf Teufel komm raus Amerikaner spielen müssen und ihnen keiner ihre italienische Herkunft anmerken soll. Warum das so ist kann nur erahnt werden. Eigentlich wünscht man sich nach längerem Betrachten, dass wenigstens einige der Jungdarsteller von Zombies verspeist werden, die Untoten sind allerdings nicht wirklich hungrig… Was für einen Zombiefilm wenig von Vorteil ist.
Die FSK 16 Einstufung ist selbst bei der neu rausgekommenen, ungeschnittenen Fassung mehr als genug. Die neu eingegliederten Szenen, die mit Untertiteln ausgestattet sind, bieten nur mehr Dialoge – keine Spezialeffekte.
Somit bleibt festzustellen, dass "Graveyard Disturbance" eigentlich eine reine Zeitverschwendung ist. Dieser TV-Film dürfte selbst die größten Fans des Bava-Clans enttäuschen, denn er hat eigentlich nichts von dem, was einen guten Horror-Film ausmacht. Man sollte in der Gesamtbewertung aber berücksichtigen, dass es eine Menge Titel des Genres gibt, die noch schlechter zu betrachten sind.
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