Informationen
OT:Tutti i colori del buio
ca.91 Minuten
Italien 1972
- Sergio Martino
- George Hilton
- Edwige Fenech
- Ivan Rassimov
- u.a.
Story
Jane hat nach einem einschneidenden Ereignis einen kompletten Wandel, zum negativen, vollzogen. Seit dem Tag als sie mit Freund einen Autounfall hatte, hat die junge Frau schlimme Alpträume. Die beiden fuhren auf einer Landstrasse, als ihr Auto plötzlich ausscherte und frontal auf einen Baum traf. Jane verlor dabei ihr ungeborenes Kind und dies war wohl der Auslöser für die, sie jetzt plagenden, Alpträume.
In den schlimmen Träumen sieht sie wieder und wieder einen Mann, dessen strahlendblauen Augen auffallen. Er verfolgt sie und hat anscheinend die Absicht sie zu töten. Janes Freund, Richard, versucht sein möglichstes sie zu unterstützen aber die Träume enden einfach nicht. Sie scheinen sogar von Tag zu Tag schlimmer zu werden.
Nach gutem Zuspruch und der Tatsache das ihre Situation nicht wirklich erträglicher wird, entschließt sich Jane einen Psychiater aufzusuchen. Der zeigt zwar Verständnis für ihren Umstand, kann ihr aber trotz einiger Sitzungen nicht weiterhelfen. Es scheint jetzt so als wäre Jane verloren und als sei es nur noch eine Frage der Zeit bis sie völlig verrückt geworden ist und in eine Klinik eingeliefert wird.
Doch dann rät Janes Freundin Mary ihr, dass sie mal eine Sitzung einer satanischen Sekte besuchen solle, die könnten ihr vielleicht helfen und außerdem habe sie ja sowieso nichts zu verlieren. Gesagt getan und wenig später findet sich Jane in einer Messe der Satanisten wieder. Grausam scheint es zuzugehen, denn ihr wird als Begrüßung ein Kelch, gefüllt mit frischem Hundeblut vorgehalten, den sie leeren muss. Anschließend kommt es zu wilden, erotischen Handlungen in denen sie Raum und Zeit vergisst.
Nach diesem Erlebnis stellt sie fest das ihre Ängste völlig verschwunden sind. Allerdings hat sie jetzt ein anderes Problem und zwar die Sekte, die sich eigentlich als sehr hilfreich ausgezeichnet hat. Sie soll die Messen weiterhin besuchen und eines Nachts passiert es das ihre Freundin Mary sich vor ihren Augen umbringt. Der Hexenmeister meint nun das Jane die Nachfolgerin der Toten ist und sie die Sekte nicht mehr verlassen kann. Gepackt vor Angst, welche das Gesehene verursacht, flieht sie. Von nun an ist sie eine Verfolgte derer, die ihr ihre Angst genommen haben. Doch ab nun am erlebt Jane schlimmere Alpträume, als sie das vorher ausschließlich in ihren Gedanken gemacht hat …
Kritik
In diesem alten Klassiker von 1972 soll vor allem eins den Zuschauer beschäftigen und zwar die pure Angst. Es wurde mit Hilfe von Bild und Ton etwas geschaffen, dass die Ängste eines Menschen im Film zeigt und darüber hinaus auch die Verängstigung des Betrachters hervorruft. Ich habe mich zumindest in der ein oder anderen Szene so erschrocken, dass man da durchaus von Angst reden kann. Die Atmosphäre ist wirklich erstklassig, wie es früher in den guten, alten „Giallo“ Filmen so üblich war, was heutzutage leider keiner mehr so hinbekommt.
„Die Farben der Nacht ist eine Mischung aus Thriller und Horror, ich würde ihn aber nicht als Horrorthriller bezeichnen, da der Horror hier eigentlich mehr im Hintergrund steht und die, wunderbar in Szene gesetzte, Angst durch einen Gruseleffekt verstärkt. Eine weitere Verstärkung, um die Zuschauer in Angst zu versetzten, ist sicherlich die gekonnte Kameraführung. Immer wieder erwarten uns Einstellungen mit denen keiner rechnen konnte und die das ein oder andere Zucken bei mir ausgelöst haben.
Gelöst wird die anstrengende Stimmung immer wieder von einigen Nacktszenen der weiblichen Protagonisten. Ob das sinnig ist oder nicht möchte ich gar nicht beurteilen, es war allerdings seiner Zeit Mode immer wieder gutaussehende Schauspielerinnen so zu zeigen, wie Gott sie schuf. Gerade das hat war ein früheres Markenzeichen des italienischen Films.
Trotz das der Film in Italien gedreht wurde, spielt er in England. Warum das so ist weiß ich leider nicht. Genauso wenig weiß ich was der Titel „ Die Farben der Nacht“ bedeuten soll? Vielleicht sind die Farben die strahlendblauen Augen des Verfolgers und die Nacht steht für die erlebten Ängste. Aber einen genauen Zusammenhang mit dem Gezeigten kann ich nicht erkennen.
Leider hat der Film aber auch einige Schwächen. Dafür das es sich um eine 18er Version handelt, kommen doch recht wenig Szenen vor, die diese Auflage bekräftigen. Eine Einstufung ab 16 wäre hier wohl angebrachter gewesen. Im Film selbst haben mir die Schauspieler und die Kulissen weniger gefallen, da sie doch einiges an Atmosphäre rauben.
Alles in allem ist „Die Farben der Nacht“ aber ein recht guter Film, der immerhin schon stolze 30 Jahre auf dem Buckel hat. Wer sich mal richtig gruseln möchte, der sollte sich diesen Film mal ausleihen. Leute die in Hollywood-Zeiten einen Film dieser Tage erwarten sollten bei oder nach dem Betrachten wohl enttäuscht werden.
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