Der Totmacher

Informationen

OT:Der Totmacher

ca.110 Minuten

Deutschland 1995

Regie

  • Romuald Karmakar
Darsteller

  • Götz George
  • Jürgen Hentsch
  • Pierre Franckh
  • u.a.

Der Totmacher

Story

Fritz Haarmann wurde gefasst und somit ist der Justiz einer der bestialischsten Serienmörder der deutschen Geschichte ins Netz gegangen. Haarmann wird vorgeworfen 24 junge Männer grausam getötet, zerstückelt uns teilweise verspeist zu haben. In einer sechswöchigen Anhörung, die im August 1924 begann, versucht der Psychologe Prof. Dr. Ernst Schultze dem Gefangenen die Details seiner Taten zu entlocken. Was Schultze dann erfährt, soll schlimmer sein als das, was er sich vorgestellt hat. Haarmann hat kein Problem über seine Taten zu reden, da er mit seinem Leben bereits abgeschlossen hat und sehnsüchtig auf seine Enthauptung wartet…

Kritik

Soweit zur Geschichte, die sich wirklich damals so ereignet hat. Aber wie füllt man einen Film der 110 Minuten dauert und nicht zur Schlafpille werden soll? Ganz einfach: Mit den Dialogen, die damals zu Protokoll gegeben wurden. Man kann es sich vor der Betrachtung sicherlich nur schwer vorstellen, aber während der knapp zwei Stunden kommt nicht ein einziges Mal ein Hauch von Langeweile auf und das, obwohl der Film zu über 90% aus den angesprochenen Dialogen besteht, die meist der Professor und Haarmann abhalten.

Zwischen den beiden Protagonisten entsteht nach und nach ein Verhältnis, dass auf Vertrauen beruht und mehr als einmal auf die Probe gestellt wird, da der debile Mörder seine Emotionen nicht immer unter Kontrolle hat. Bei den Gesprächen weiß man eigentlich nie genau, wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, da Fritz Haarmann immer wieder merkwürdige Verhaltensmuster an den Tag legt, was dem Gutachter sichtbare Mühen bereitet. Er versucht aber dennoch die „Nuss“ zu knacken und Stück für Stück die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.

Die schauspielerische Klasse, die beide Protagonisten, aber insbesondere Götz George, an den Tag legen ist wirklich bemerkenswert. Es war sicherlich nicht einfach der Rolle des Fritz Haarmann Authentizität einzuverleiben, aber dem deutschen Ausnahmeschauspieler ist es in einer großartigen Weise gelungen. Als Zuschauer kann man sich so ein gutes Bild davon machen, wie der Mörder wohl wirklich war, wenn er von den Puppenjungs spricht oder davon, wie er seine Opfer zerlegt hat. Aber auch Jürgen Hentschs Leistungen sind nicht zu unterschätzen. Er spielt den Gutachter und das wirklich bemerkenswert.

Die Kulisse für diesen Streifen wurde sehr schlicht gehalten und hat sicherlich nicht für allzu hohe Kosten gesorgt. Für die Darstellung ist das gewählte Besprechungszimmer aber völlig ausreichend und im Zusammenhang mit den beiden Protagonisten wird auch eine gewisse Atmosphäre versprüht.

Der Film ist nichts für Freunde des Splatters, da FSK 12, man darf aber eine spannende, verstörende Unterhaltung genießen, die sich sicherlich nachhaltig in die Hirnrinde brennt. Wer dann noch Lust hat sich ein nettes Liedchen anzuhören, der kann es ja mal mit diesem hier, von der amerikanischen Metal-Band „Macabre“, versuchen:

Mein liebes Kind, pass besser auf,

Fritz Haarmann sucht nach dir

Er wird dich aufschlitzen, dein Blut verspritzen

zum stillen der hungrigen Gier

Warte noch ein Weilchen,

warte noch ein Weilchen,

dann kommt Haarmann auch zu dir

Mit dem Hackebeilchen,

mit dem Hackebeilchen

macht er Leberwurst aus dir

Er lockte hungrige Jungen ins Haus

mit der Aussicht auf etwas zu essen

Er biss den Kindern die Kehlen durch

um sie anschließend aufzufressen

Bewertung

SplatterDer Totmacher
SpannungDer Totmacher
StoryDer Totmacher
EkelfaktorDer Totmacher
AtmosphäreDer Totmacher
GesamtDer Totmacher

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