Der Satan mit den tausend Masken

Informationen

OT:How To Make A Monster

ca.73 Minuten

USA 1958

Regie

  • Herbert L. Strock
Darsteller

  • Robert H. Harris
  • Paul Brinegar
  • Gary Conway
  • Gary Clarke
  • u.a.

Der Satan mit den tausend Masken

Story

Der Maskenbildner Pete Dumond (Robert H. Harris) arbeitet schon seit mehr als 25 Jahren für ein großes Filmstudio. Er ist ein Meister darin, die schaurigsten Gruselmasken zu entwerfen und hat dem Studio damit schon zu manch erfolgreichem Horrorfilm verholfen. Eines Tages allerdings kaufen zwei Männer das Studio auf und feuern einen Großteil der Mitarbeiter, unter anderem auch Pete, der von dieser Nachricht völlig geschockt ist. Seine Arbeit ist sein Leben und das Studio beinahe schon sein zu Hause, deshalb ist Pete auch nicht dazu bereit, die Kündigung einfach zu akzeptieren.

Mithilfe eines Spezial Make Ups, dass es ihm, auf die Haut einer anderen Person aufgetragen, ermöglicht, die gewünschte Person in eine Art Hypnose zu versetzen und sie zu befehligen, macht er sich zwei nichtsahnende Jungschauspieler untergeben, und trägt ihnen auf, die neuen Studiobosse zu töten. Zur Tarnung steckt er die Beiden in die Masken des Teenage Werwolf und des Teenage Frankenstein. Zuerst klappt alles wie geplant, doch die Polizei stellt schon bald die ersten Nachforschungen an…

Kritik

"How to Make a Monster" ist, wenn man so will, eine Hommage des US-Filmstudios American International Pictures an sich selbst. In den 50ern & 60ern war AIP groß im Rennen, was günstige und dennoch erfolgreiche Monster und B-Movies angeht und kam deshalb insbesondere bei dem jüngeren Publikum sehr gut an. Der heute von mir besprochene Streifen mit dem bescheuerten Deutschen Titel "Der Satan mit den tausend Masken" stammt aus dem Jahre 1958 und somit aus einer Zeit, in der viele Menschen dachten, dass der Horrorfilm seine erfolgreichste Zeit längst überschritten hätte. Dies wird auch in Herbert L. Strock`s Film selbst zum zentralen Thema gemacht.

Das Geschehen spielt sich natürlich nirgendwo anders als in den legendären AIP Studios selbst ab, wo wir Pete kennen lernen, einen alten, allseits beliebten Maskenbildner, dessen unheimliche Kreationen schon seit mehr als 25 Jahren für Furcht und Entsetzen sorgen. Plötzlich und unvorbereitet trifft ihn da die Nachricht, dass zwei Männer die Studios aufgekauft haben, die die Meinung vertreten, dass das Publikum langsam genug von Monstern habe und stattdessen lieber Musicals und Komödien sehen möchte. Da ist Pete allerdings anderer Meinung, und zeigt den Herren, dass der Horror noch längst nicht tot ist. Diese Handlung ist zwar an und für sich betrachtet zwar kein Überflieger, versteht sich selbst allerdings als humorvoller Seitenhieb auf die Kritiken am Horrorfilm damals und sollte auch als solcher gesehen werden. So stört es dann nämlich auch nicht weiter, dass die Idee mit dem Make Up, welches zwei Versuchspersonen in willenlose Untergebene verwandelt, ziemlich weit hergeholt ist.

Auf der einen Seite hätten wir da also die durchaus lobenswerte Kernaussage von "How to Make a Monster, auf der anderen allerdings befindet sich der Film und nichts anderes selbst. Betrachtet man den Streifen nämlich als Horrorfilm, was er weitgehend auch sein will, bietet er allenfalls guten Durchschnitt. Es wurde zwar vieles richtig angepackt von Herbert L. Strock, doch mindestens genau so viele Fehler finden sich dann leider auch im Drehbuch und in dessen Umsetzung. Während man der sich stetig aufbauenden Handlung anfangs noch voller Freude folgt, weicht dies auf Dauer einer leichten Form von Desinteresse, da "How to Make a Monster" mit keinen, aber wirklich auch gar keinen Überraschungen aufwarten kann. Die Story wird nach dem klassischen 08/15 Schema heruntergekurbelt und entpuppt sich als fast schon öder Krimi, der einzig und allein durch die Masken der Mörder leichte Anflüge von Horror mit sich bringt.

Ebenso ernüchternd ist es da, sich über die vielen verschenkten Möglichkeiten Gedanken zu machen. Wenn sich die Herren der American International Pictures schon dazu entschließen, sich selbst ins Bild zu rücken und dem Publikum einen Einblick in ihre Studios zu gewähren, dann hätte gerade dieser Aspekt durchaus noch weiter ausgebaut werden können. Obwohl der Streifen nämlich vorgibt, in einem Filmstudio zu spielen, bekommt man von dieser Tatsache fast nie etwas mit, da sich die Erzählung meist auf den alten Pete und seinen Gehilfen konzentriert.

Spannung sucht man aus heutiger Sicht leider vergebens, da bereits nach dem Lesen der Inhaltsangabe unmissverständlich klar wird, wer der Mörder ist. Trotzdem möchte ich den Film nicht schlechter machen, als er ist, denn den typischen Charme, wie man ihn eben nur in den B-Movies der damaligen Zeit vorfindet, hat "How to Make a Monster" definitiv. Es ist ein sympathisches, kleines Billighorrorfilmchen, das sich wenigstens Mühe gibt, den Zuschauer zu unterhalten und das zudem durch die Bank weg überragend gut agierende Schauspieler vorweisen kann. Gerade Robert H. Harris als Maskenbildner Pete, der sich immer mehr dem Wahnsinn nähert und seine Masken als seine Kinder betrachtet, hat eine Glanzleistung abgegeben.

"How to Make a Monster" hat sicherlich nicht das Recht, sich einen Klassiker zu nennen, doch für Freunde des etwas älteren Horrorfilms ist er durchaus mal einen Blick wert. Dank nur 73 Minuten Spielzeit kommt eigentlich nie gähnende Langeweile auf, auch wenn etwas mehr Spannung und Horror durchaus wünschenswert gewesen wären. Im großen und ganzen kann man mit einem Kauf aber nicht viel falsch machen, zumal der Film gerade durch seine Grundidee und der Tatsache, dass die American International Pictures sich darin quasi selbst zeigen, eine kleine Abwechslung zum typischen US-Monsterfilm der 50er darstellt.

Bewertung

SplatterDer Satan mit den tausend Masken
SpannungDer Satan mit den tausend Masken
StoryDer Satan mit den tausend Masken
EkelfaktorDer Satan mit den tausend Masken
AtmosphäreDer Satan mit den tausend Masken
GesamtDer Satan mit den tausend Masken

Ähnlicher Film:

Our Reader Score
[Total: 0 Average: 0]

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.