Informationen
Verlag: Titania Medien
ca. 65 Minuten
Deutschland 2006
- Marius Clarén
- Jochen Schröder
- Dagmar von Kurmin
- Luise Helm
- u.a.
Story
„Du bist mein, Wilhelm!“ Mit diesen Worten schreckt der junge Wilhelm aus einem Alptraum auf. Nacht für Nacht quälen ihn seit dem schrecklichen Vorfall, der sein gesamtes Leben veränderte, die gleichen Alpträume. Immer begleitet von 3 Schüssen aus einer Flinte…aus seiner Flinte. Doch nur noch ein paar wenige Stunden und Wilhelm wird für immer von diesen Alpträumen erlöst sein. Mit einer letzten Bitte wendet er sich schließlich an den Wärter vor seiner Zelle, die dieser ihm gegen ein kleines Entgelt auch erfüllt. Sein letzter Wunsch besteht darin, seine Erlebnisse aufschreiben zu dürfen, bevor er im Morgengrauen zum Schafott geführt wird… Wilhelm verlor bereits im Alter von 17 Jahren seine Eltern, weswegen sich sein Onkel seiner an nahm und ihn auch dazu drängte seine Lehre in der Försterei abzubrechen, um an seiner Seite einen kaufmännischen Beruf zu erlernen. Doch Wilhelm fühlt sich nicht wohl in diesem Beruf und gleich nach Beendigung seiner Lehre verliebt er sich in die junge Förstertochter Käthchen. Doch Käthchen´s Vater ist zunächst wenig begeistert von Wilhelm als Schwiegersohn, da für seine Tochter nur ein Mann aus der Forstzunft in Frage kommt, erst als er erfährt, das Wilhelm genau aus dieser Zunft stammt, erklärt er sich mit einer Heirat der beiden einverstanden. Schließlich soll Wilhelm als bald die Nachfolge des Försters antreten. Bei einem Abendessen im Kreise der Familie erfährt Wilhelm schließlich die Geschichte des Urahnen Kunos – dem ersten Förster dieses Reviers. Sein „Meisterschuss“ soll vom Teufel selbst gelenkt worden sein und zum ersten Mal kommt er mit der Legende des „Freischütz“ in Berührung. Als Freischütz bezeichnet man einen Schützen, der unter Mithilfe des Teufels 63 Kugeln anfertigt, von denen 60 IMMER ihr Ziel treffen und 3 Kugeln vom Teufel selbst gelenkt werden, deren Ziel nur der Teufel selbst bestimmt. Aufgrund dieser Legende ist es auch Brauch, dass ein angehender Förster erst eine Schießprüfung ablegen muss, die Wilhelm am Tage vor seiner Hochzeit mit Käthchen ablegen soll. Da Wilhelm jedoch niemals ein herausragender Schütze war und die bevorstehende Prüfung ihn zusätzlich auch sehr ängstigt, fällt seine Jagdbeute immer spärlicher aus. Ständig wird er auch wieder mit der Legende des Freischützen konfrontiert bis ihm eines Tages im Wald ein seltsam hinkender Mann anspricht, der sich als Stelzfuß vorstellt und ihm einige Kugeln schenkt, die angeblich niemals ihr Ziel verfehlen. Eher ungläubig probiert er diese Kugeln sogleich aus und in der Tat, jede der Kugeln trifft ihr noch so weit entferntes Ziel. Fortan sieht Wilhelm nun in der Legende des Freischütz seine einzigste Chance die Schießprüfung zu bestehen und so macht er sich trotz zahlreicher böser Omen in der Nacht vor seiner Prüfung auf den Weg zu einer einsamen Kreuzung, um dort das Ritual zu vollziehen, das ihm die „Freischüsse“ garantieren soll…
Kritik
Gruselkabinett Teil 15 befasst sich mit Johann August Apel´s „Der Freischütz“ aus dem Jahre 1810. Das Stück erschien damals als Volkssage in „Das Gespensterbuch“ und bildet die Grundlage zur bekannten Oper „Der Freischütz“ von Johann Friedrich Kind und Carl Maria von Weber, die im Juni 1821 im Königlichen Berliner Schauspielhaus uraufgeführt wurde. Der „Freischütz“ gefällt mir von der Story her weniger, da die Geschichte sehr vorhersehbar ist und somit auch nur sehr wenig Spannung aufkommt. Man durchschaut die Charaktere sehr schnell und stellt auch unweigerlich Parallelen zu ähnlichen Geschichten auf (z.B. Goethes Faust). Der Teufel führt jemanden in Versuchung, aus Liebe und unter Ignorierung jeglicher Warnungen wird das Angebot angenommen doch der Preis, den es zu zahlen gilt, ist hoch! Gut gemacht finde ich jedoch die Einleitung in die Geschichte, da der Zuhörer gleich richtig in das Geschehen einsteigt, indem er im Grunde das Ende der Geschichte bereits vor Augen geführt bekommt und man in den letzten Stunden von Wilhelms Leben seine Art der Buse miterlebt, die er sich Stück für Stück von der Seele schreibt. Marc Gruppe und Titania Medien bleiben auch in dieser Geschichte wieder ihrem Gruselkabinett-Motto treu, als Sprecher Deutsche Synchronsprecher bekannter Hollywoodgrößen zu verwenden, um somit dem Zuhörer unweigerlich ein Bild im Kopf entstehen zu lassen und auch hierbei gelingt ihnen dies hervorragend. Diesmal sorgen die Stimmen von Tobey Maguire („Wilhelm“), Gregory Peck („Förster Bertram“), Colin Farrell („Rudolf“), Michael Caine („Stelzfuß“) etc. für großes „Kino“ im Kopfe. Die Hintergrundgeräusche wurden wieder perfekt in Szene gesetzt und man glaubt sich wirklich in einem richtigen Film, selbst an das Rascheln des Papiers, auf dem Wilhelm seine Geschichte aufschreibt wurde gedacht. Weniger gut gefällt mir diesmal die Musik, die zwar zur Geschichte passt, aber für meinen Geschmack einfach aus zu viel Orchester und Kammermusik besteht. Man fühlt sich dabei schon in eine Oper versetzt, doch dies ist wohl Geschmackssache. Alles in allem bleibt dennoch ein gutes Hörspiel, dessen Umsetzung zwar sehr gelungen ist, das jedoch von der Thematik und Story her mir weniger gefällt, dennoch empfehle ich es Leuten, die gerne romantische Hörspiele mit leichtem Gruselfaktor mögen. Review by Vampiria Sprecher Akustik Spannung Story Horrorfaktor Gesamt Zurück zur Audiobook-
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