Informationen
OT:Demonia
ca.85 Minuten
Italien 1988
- Lucio Fulci
- Brett Halsey
- Meg Register
- Pascal Druant
- u.a.
Story
Im 16. Jahrhundert werden fünf Nonnen in Sizilien beschuldigt einen Packt mit dem Teufel zu haben. Daraufhin werden sie von einer wütenden Meute zusammengetrieben und gekreuzigt. Unter verzweifelten Schreien werden die Frauen mit riesigen Nägeln an die Kreuze geschlagen und müssen qualvoll sterben.
In der Gegenwart wohnt Lisa, eine junge Archäologin, an einer spirituellen Sitzung bei und wird von seltsamen Visionen überrascht. Sie kann die Eindrücke nicht einordnen, weiß aber das dieses Gesehene irgendetwas zu bedeuten hat. Kurz nach dieser Sitzung macht sie sich zu ihrer ersten Ausgrabung auf. Ein kleiner Ort in Sizilien ist ihr Ziel und bald macht sie sich an ihre Arbeit.
Sie Arbeitet in dem sogenannten „Tal der Tempel“, wo sie ihr Fachwissen in einem alten Kloster nutzen soll. Das Kloster stammt aus dem 16. Jahrhundert und bei dem Anblick von einigen Gegenständen erinnert sich Lisa plötzlich an die Visionen, die sie hatte. Es sieht alles so aus, wie die Bilder in ihren Träumen, nur scheint der Zahn der Zeit an dem Gebäude genagt zu haben. Nach einigen Nachforschungen erfährt Lisa, dass dies das Kloster ist indem vor vielen Jahren die Nonnen gekreuzigt wurden und genau diesen Vorgang hatte sie als Vision.
Ab nun ist Lisa sehr verunsichert. Die Tatsache das um sie herum einer nach dem anderen ums Leben kommt erleichtert ihre Situation auch nicht unbedingt. Sie stürzt sich in ihre Arbeit und versucht durch Nachforschungen weitere Details zu erlangen. Es scheint so als wäre eine gekreuzigte Nonne auferstanden und wolle sich nun an allen rächen…
Kritik
Als typisch Fulci kann man diesen Streifen zwar abstempeln, er erreicht aber bei weitem nicht die Qualität, die andere Filme des Kultregisseurs ohne Zweifel haben. Die Story ist zwar gut und interessant aber die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen. Es gibt viele Vergangenheits- und Traumszenen, die recht blass wirken und so einen großen Teil der typischen Fulci Atmosphäre kaputt machen. Auch sind einige Handlungsstränge nicht logisch nachzuvollziehen und verwirrend, dass ist nicht unbedingt untypisch für ein Werk des italienischen Regisseurs. Das Budget war wohl zu klein und die Zeit knapp. Anders kann ich mir die schlechte Umsetzung einfach nicht erklären. Das fehlende Kleingeld kann auch ein Grund gewesen sein warum der Meister selber, in einer kleineren Nebenrolle, mitspielt. Die gesamten schauspielerischen Leistungen sind durchschnittlich, lediglich die Hauptdarstellerin gibt dem Film ein wenig Glanz.
Das wirklich gute an diesem Streifen sind die äußerst blutigen und meist gelungenen Spezialeffekte. Wer noch nie gesehen hat was passiert wenn die lieben Kätzchen plötzlich nicht mehr so lieb sind und Hunger auf menschliche Augen bekommen oder wie es aussieht wenn man in der Mitte durchgerissen wird, der sollte sich „Demonia“ unbedingt mal antun. Die Spannung hält sich während der ganzen Spielzeit in Grenzen und Schockeffekte sind kaum vertreten. Auch akustische Genüsse sind in diesem Film absolute Mangelware. Fulci hat ja bereits bewiesen das er durch Musik und Geräusche eine noch bessere Atmosphäre schaffen kann aber in „Demonia“ gibt es nur etwas Standartmusik.
Mann kann also zusammenfassend sagen das der Film an sich nicht unbedingt sehenswert ist, was natürlich nicht für Fulci Fans gilt, er aber mit guten Effekten und einer für den Regisseur typischen Handlung zu unterhalten weiss. Ein Kassenknüller war und wird dieser Film nicht werden, er ist aber eine Bereicherung für jede Horrorsammlung.
Leider war „Demonia“ auch Fulcis letztes Werk da er kurz nach den Dreharbeiten starb.
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