Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 2007 |
Laufzeit | ca. 75 Minuten |
Regie | Bo Webb |
Darsteller | Big Daddy Kane Brandon Hardin D.J. Naylor E-40 u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | 18 |
Story
Ein paar Kumpel wollen ein ganz großes Ding drehen. Die Kleinkriminellen planen einen Banküberfall in der Provinz, bei dem richtig Schotter gemacht werden soll. Die Jungs werden von einem hiesigen Gangsterboss unterstützt, der den Räubern sicherheitshalber noch einen Aufpasser zur Seite stellt, damit sich die potentielle Beute nicht selbstständig macht.
Der Raubüberfall klappt auch ganz gut, bis die Verbrecher einen Fehler machen und eine der Geiseln unbeobachtet den Alarmknopf drücken kann. Schon bald ist das Gebäude von Polizisten umstellt. Die Räuber brühten nun über dem Problem, wie sie das Gebäude lebend verlassen können, ahnen dabei nicht im Geringsten, dass dieses Problem bald keins mehr ist. Denn als die draußen lauernden Polizisten plötzlich von seltsamen Dingern überfallen werden, geht es ums blanke Überleben…
Kritik
Aus alt + alt + alt mach neu. So könnte die Überschrift des Raubüberfall- Hip-Hop-Gangster-Zombie-Films lauten. Denn was der Zuschauer hier betrachten darf ist alles andere als filmisches Neuland. Drehbuchautor Anghus Houvouras hat zusammen mit Regisseur Bo Webb einfach Teile aus Filmen genommen, die gut funktioniert haben um daraus etwas Neues zu schaffen. In der Hoffnung, dass das Funktionierende wieder funktionieren wird. Und das macht es. Zwar nicht im hochprofessionellen Stil, dass darf man von diesem Film der B-Kategorie nicht erwarten, aber in einer soliden, unterhaltsamen Art.
“Dead Heist“ (Heist ist passenderweise Slang und bedeutet soviel wie Raub) ist eine wilde Mixtur. Ähnlich wie in „From Dusk Till Dawn“ gibt es zwei völlig unterschiedliche Abschnitte. Allerdings gibt es auch einen Unterschied zu Robert Rodriguezs Vampirfilm. In “Dead Heist“ bekommt man nämlich gleich zu Beginn einen Vorgeschmack auf das, was noch folgen soll. Und das ist gar nicht so verkehrt. Man weiß zwar nach der Einführung nicht so recht was Sache ist, es beginnt aber schwungvoll und mysteriös. Danach gibt es dann ein wenig Gangstar-Zeug. Nicht vollends authentisch, aber doch recht lässig. Es spielen sogar einige amerikanische Rap-Größen mit, die aber in unseren Landen weniger bekannt sind. Die auffälligsten Sprachgesangs-Akrobaten sind BIG DADDY KANE und E-40. Schauspielerische Höhepunkte sucht man vergebenes. Dafür kann man bei einigen Protagonisten sehen, wie man nicht unbedingt spielen sollte. Beispielsweise bei der übermoralischen Polizistin oder bei dem weißen Semi-Kriminellen.
Teil 1 des Films ist irgendwo zwischen Blacksploitation, Black Cinema und einem Raubüberfall-Dingen, wie man es in Etwa in „Killing Zoe“ oder „Dead Presidents“ bewundern durfte. Es macht Spaß, dem Geschehen beizuwohnen, auch wenn der ein oder andere Charakter und Dialog etwas schwachbrüstig rüberkommt. Es wird auch ein bisschen viel gelabert, dass ändert sich dann aber im zweiten Teil. Hier geht es gut zur Sache. Es gibt eine nette Geschichte um die infizierten Angreifer und schöne Metzeleien mit zahlreichen Opfern. Die Spezialeffekte der blutigen Art beschränken sich auf Schüsse und Bisse, sodass der Hardcore-Splatter-Freak nicht unbedingt bedient wird.
Problematisch ist, dass sich keine wirkliche Untoten-Atmosphäre breit macht. Dafür ist dieser B-Movie etwas zu steril. Die Spannung geht in Ordnung und dank der kurzen Laufzeit von knapp 75 Minuten ist das Ganze auch sehr kurzweilig geraten.
Regisseur Bo Webb hat mit “Dead Heist“ einen durchaus gelungenen Beitrag zum Horror-Genre abgeliefert. Und das bei seinem ersten Versuch. Der Film zeigt zwar nichts wirklich Neues, funktioniert aber gut. Probleme gibt es zwar bei einigen Schauspielern und der Ernsthaftigkeit, jemand, der sich freiwillig B-Zombie-Filme anguckt, kommt damit aber sicherlich bestens klar.
DVD
Bild und Ton der Veröffentlichung aus dem Hause Sunfilm gehen in Ordnung. Im leicht animierten DVD-Menü kann man unter einem flotten Sound einige Trailer einsehen oder in das „Extras“ Menü wechseln. Dort findet man dann Deleted Scenes, ein Behind The Scenes, Gag Reel und den Trailer zum Film vor. In Originalssprache mit Untertiteln. Die Deleted Scenes dauern knapp vier Minuten. Das interessante Behind The Scenes ist in Originalsprache vorhanden und dauert acht Minuten. Hinter Gag Reel verbirgt sich lustiges Drehmaterial, welches ebenfalls in etwa acht Minuten Spielzeit hat. Wie die technische Seite der DVD gehen auch die Extras vollends in Ordnung.
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