Informationen
OT:Eugenie
ca.87 Minuten
Deutschland, Spanien 1970
- Jess Franco
- Marie Liljedahl
- Maria Rohm
- Jack Taylor
- Christopher Lee
- u.a.
Story
Eugenie ein junges, hübsches und unverdorbenes Mädchen wird für ein Sommerwochenende von Madame de Saint-Ange und deren Stiefbruder Mirvel in deren Anwesen eingeladen, welches sich auf einer idyllischen Insel befindet. Dort angekommen, wird sie von den seltsamen Bewohnern, die von den Schriften des Marquis de Sade angetan sind, in seltsame Spielchen verwickelt. Eugenie wird unter Drogen gesetzt und somit zum Spielball der mysteriösen Hausgenossen. Bei okkulten Zusammenkünften, die von Drogenexzessen und sexuellen Ausschweifungen geprägt sind, wird Eugenie mehrfach missbraucht. Allerdings bleiben keine Spuren zurück und es scheint, als habe sich das Mädchen alles nur eingebildet. Sie merkt bald, dass irgendetwas nicht stimmt. Nach und nach nimmt die Intensität der Ereignisse zu, um schließlich im blutigen Chaos zu enden…
Kritik
Eugenie ein junges, hübsches und unverdorbenes Mädchen wird für ein Sommerwochenende von Madame de Saint-Ange und deren Stiefbruder Mirvel in deren Anwesen eingeladen, welches sich auf einer idyllischen Insel befindet. Dort angekommen, wird sie von den seltsamen Bewohnern, die von den Schriften des Marquis de Sade angetan sind, in seltsame Spielchen verwickelt. Eugenie wird unter Drogen gesetzt und somit zum Spielball der mysteriösen Hausgenossen. Bei okkulten Zusammenkünften, die von Drogenexzessen und sexuellen Ausschweifungen geprägt sind, wird Eugenie mehrfach missbraucht. Allerdings bleiben keine Spuren zurück und es scheint, als habe sich das Mädchen alles nur eingebildet. Sie merkt bald, dass irgendetwas nicht stimmt. Nach und nach nimmt die Intensität der Ereignisse zu, um schließlich im blutigen Chaos zu enden… Trash-Meister Jes(u)s Franco hatte Anfang der 70er Jahre sicherlich sein filmisches Hoch und seine beste Schaffensphase. 1970 kam neben den sehr bekannten "Nachts, wenn Dracula erwacht", " Vampyros Lesbos – Die Erbin des Dracula" und "Sie tötete in Ekstase" auch "De Sade 70" raus, der später den Namen "De Sades Eugenie – Die Jungfrau und die Peitsche" veröffentlicht wurde. Dieser Titel kommt recht nah an den US-Kinotitel heran, der zeigt, in welche Richtung das Werk geht: "Eugenie … The Story Of Her Journey Into Perversion" lässt erahnen, dass Franco mal wieder Sexploitation in Vollendung produziert hat.
Franco bedient sich der Lektüre "Philosophie im Boudoir", die den netten Untertitel "zur Erziehung junger Damen bestimmt" trägt. Er versucht die Wandlung einer jungen Dame darzustellen, die von außen manipuliert wird. Gespielt wird diese junge Dame von der äußerst attraktiven Schwedin Marie Liljedahl, die zuvor schon in einigen Erotikproduktionen mitwirkte. Die Fähigkeiten ihres Könnens beschränken sich daher auch eher auf die Optik. Doch allzu viel wird von der jungen Dame auch nicht gefordert. Ebenso wie ihre Schauspiel-Kollegen Jack Taylor und Maria Rohm, hat sie eine weniger anspruchsvolle Rolle, was bei einem Franco-Film ja keine große Überraschung ist. Das Drehbuch ist ebenso schlicht gehalten, wie es die Charakterbeschreibung der verschiedenen Rollen ist. Jess Franco legt viel mehr Wert auf viel sagende Bilder, die er mit seinem ganz eigenen Stil, mittels Kamera einfängt. Die Musik ist von von Fachmann Bruno Nicolai gut gewählt und weiß den Zuschauer akustisch zurück in die 70er Jahre zu versetzen. Die dargestellte Gewalt wird in "De Sades Eugenie – Die Jungfrau und die Peitsche" zwar zelebriert, gehört aber zur Geschichte und dient somit nicht als deplazierter Hingucker, der lediglich für Action sorgen soll. Das FSK 16 der Neuauflage wurde daher gut gewählt, da es doch zu einigen relativ harten Folterszenen und auch zum Blutvergießen kommt. Auch an Erotik und damit verbundenen nackten Körpern wurde nicht gespart. Man muss schon Fan von innigen Liebesszenen sein, wenn einem "De Sades Eugenie – Die Jungfrau und die Peitsche" voll und ganz gefallen soll. Die angesprochenen Szenen wurden nämlich ausgeschlachtet und stellen einen nicht geringen Anteil der 87minütigen Lauflänge dar.
Im restlichen Teil der Geschichte weiß Franco dann mit geschickten Verwirrspielen den Zuschauer gut zu unterhalten. Dazu tragen auch die hübschen Kulissen der spanischen Insel bei. Die Atmosphäre ist stellenweise herrlich bedrückend.
Als kleines Bonbon oder vielmehr Kuriosität können Fans den berühmten Dracula-Darsteller Christopher Lee in einigen Kurzauftritten beobachten. Von seiner schauspielerischen Klasse ist in den wenigen Einstellungen allerdings nichts zu sehen. Lee schuldete Produzent Harry Alan Towers sowieso nur einen Gefallen und kam so zwei Tage zum Set, um sich zu präsentieren. Aufgrund des kurzen Aufenthalts bekam Lee gar nicht mit, dass es sich bei dem Film um eine Erotik-Produktion handelte und war im Nachhinein, wie es sich für echte Engländer gehört, peinlich berührt.
"De Sades Eugenie – Die Jungfrau und die Peitsche" ist ein wirklich gelungener Sexploitation-Streifen, mit interessanter Story, der nicht ganz soviel "Euro-Trash"-Feeling verbreitet wie andere Werke von Jess Franco. Wer leicht verstörende Filme mit zahlreichen Erotik-Einlagen mag, ist mit diesem Film sicherlich gut bedient. Franco-Freunden wird er gefallen und Sexploitation-Fans sowieso.
Ähnlicher Film:
The Others
Kommentare