Informationen
Verlag: Titania Medien
ca. 78 Minuten
Deutschland 2005
- Stephan Bosenius
- Marc Gruppe
- Herbert Schäfer
- Dagmar von Kurmin
- Marie Bierstedt
- Torsten Michaelis
- u.a.
Story
Journalist Gaston Leroux sitzt an einer Story über ein Phantom, das im Jahre 1880 an der Pariser Oper sein Unwesen getrieben haben soll. Leider wird er jedoch von fast allen Leuten, die er auf das Phantom anspricht vertröstet, dass es nur eine Legende sei und niemand erteilt ihm wirkliche Auskünfte bis eines Tages sein Telefon klingelt und eine ältere Dame – Madame Giry, ihn zu sich ins Kloster einlädt um ihm die Wahrheit über das Phantom zu berichten: Madame Giry war früher Logenschließerin in der Pariser Oper und sie war auch für Loge Nr. 5 – die Loge des Phantoms, verantwortlich. Sie kannte das Phantom, zumindest seine Stimme, denn zu Gesicht bekam sie es niemals. Sie sorgte stets dafür, dass die Wünsche des Phantoms berücksichtigt wurden und erhielt daraufhin auch ein angemessenes Trinkgeld von dem Phantom. Die Leitung der Oper wusste von dem Phantom und versuchte sich mit ihm stets gut zu stellen und somit blieb Loge Nr. 5 stets dem Phantom reserviert. Außer Madame Giry machte eines Abends noch eine junge Sängerin namens Christine Daaé ebenfalls die Bekanntschaft des Phantoms, das fortan zu ihrem „Engel der Musik“ wurde und sie im Gesang unterrichtete. Eines Tages wechselte jedoch die Leitung der Oper an die Herren Moncharmin und Richard, die recht wenig davon halten eine ihrer besten Logen einem „Phantom“ zu reservieren anstatt sie für teures Geld zu vermieten. Ein Fehler, der das Phantom erzürnen ließ! In einem Brief warnte es schließlich die neue Direktion vor seiner Rache und bot ihnen an es zu vergessen sofern sie ihm seine Bedingungen erfüllen mögen: Zum einen solle Loge Nr. 5 sofort wieder ausschließlich dem Phantom reserviert werden und zum andern seien auch die monatlichen Bezüge des Phantoms seit geraumer Zeit überfällig! Die Direktion hielt den Brief für einen Scherz und schenkte ihm nur wenig Beachtung, schließlich stand eine große Neu-Aufführung von Gounods „Faust“ auf dem Programm, die ein voller Erfolg werden sollte. Kurze Zeit später wurde ein Bühnenarbeiter erhängt aufgefunden und Madame La Carlotta, die große Operndiva, erhielt eine Warnung von dem Phantom, dass sie ihre Hauptrolle als Margarethe an die junge Christine Daaé abgeben solle, sonst würde ihr etwas schlimmes geschehen. Doch die Operndiva spottete nur darüber und beschwerte sich sogleich bei der Direktion, die ebenfalls eine erneute Warnung von dem Phantom erhalten hatte, das inzwischen nicht mehr nur auf seinen ersten beiden Bedingungen pochte, sondern das nun um jeden Preis Christine Daaé als Margarethe in Gounods „Faust“ sehen wolle und wieder reagierte die Direktion mit Ablehnung. Der Abend der Premiere…zunächst schien alles tadellos zu funktionieren und das Phantom schien bereits vergessen, doch da betrat La Carlotta die Bühne und wollte gerade ihre große Arie zum besten geben, doch ihrer Kehle entrann nur ein Krächzen. Der Direktion blieb schließlich nichts anderes übrig als Christine Daaé als Ersatz auf die Bühne zu schicken und siehe da, alle waren von ihrer Stimme und Gestalt aufs äußerste entzückt! Der Abend wurde ein voller Erfolg. Im Publikum befand sich ein junger Mann namens Raoul, der in Christine seine frühere Kindheitsliebe wiedererkannte und der sie auch gleich nach ihrem Auftritt einfach wiedersehen musste. Auch Christine erkannte den jungen Mann wieder, doch rief er auch eine Vielzahl neuer Probleme auf den Plan, denn als Preis für den Gesangsunterricht musste Christine sich dem Phantom versprechen…
Kritik
Teil 4 des Gurselkabinetts befasst sich diesmal mit Gaston Leroux´s Phantom der Oper aus dem Jahre 1911. Die Geschichte wurde inzwischen mehrfach verfilmt und auch einige Bühnenstücke wurden daraus entwickelt. 2005 nahm sich Titania Medien dieser Geschichte an und unter der Regie von Marc Gruppe entstand „Das Phantom der Oper“ nun auch erstmals als Hörspiel. Typisch für diese Hörbuchserie wurde bei den Sprechern erneut zu bekannten Synchronstimmen vieler Hollywoodstars gegriffen. Das Phantom wird von Torsten Michaelis, der deutschen Stimme von Wesley Snipes gesprochen. Seine Stimme klingt schon ein wenig bedrohlich, hat aber auch gleichzeitig eine sanfte Art an sich, dass man ins grübeln gerät, ob es wirklich nur schlechte Absichten besitzt oder ob doch mehr dahinter steckt. Auch sehr gut gewählt finde ich Ursula Heyer als Operndiva La Carlotta, ihre sehr dominante und schroffe Stimme passt sehr gut ins Bild, da man sich eine Operndiva genauso vorstellt. Zuvor durfte sie auch schon als Alexis in Denver Clan ihre biestige Ader zum Besten geben. Als Gegensatz zu ihrer Stimme wirkt Marie Bierstedt (dt. Stimme von Kirsten Dunst) als Christine Daaé sehr zurückhaltend und sanft. Etwas störend und zu übertrieben fand ich jedoch die Stimmen der tuschelnden Ballerinas beim Gespräch über das Phantom, da sie irgendwie zu gekünstelt und nicht authentisch wirkten. Da ich selbst schon einige Verfilmungen des Phantoms der Oper gesehen habe, fiel es mir etwas schwer mich unbefangen auf das Hörspiel einzulassen, da ich stets die Bilder aus den Filmen in meinem Kopfe hatte, wurde letzten Endes jedoch nicht enttäuscht. Die Hintergrundgeräusche passen wieder exakt zur Story, besonders in der Unterwelt des Theaters, im Labyrinth des Phantoms sind diese leicht bedrohlich angehaucht, auch wurden die Stimmen mit etwas Hall versehen um somit schier endlos wirkenden Gänge zu symbolisieren. Storytechnisch ist die Geschichte sehr gelungen, erinnert auch in einigen Stellen an andere Meisterwerke der Gruselliteratur, wie z.B. der Maskenball und Auftritt des roten Todes (Edgar Allen Poe „Die Maske des roten Todes“ ). Aber auch Parallelen zu anderen Legenden sind in die Geschichte mit eingeflochten, wie z.B. das Labyrinth des Minotauros aus der griechischen Mythologie, nur dass hier kein Minotaurus sondern ein Phantom die unterirdischen, labyrintartigen Gänge bewohnt. Ebenso verhält es sich mit der Überfahrt, als das Phantom Christine mit einem Boot über einen unterirdischen Fluss fährt und das Phantom dabei gleichzusetzen ist mit dem Fährmann, der die toten Seelen über den Fluss Styx ins Jenseits überführt. Christine soll ihr altes Leben hinter sich lassen um hinter dem Fluss ein völlig neues zu beginnen, wo nichts mehr ist, wie es einst war. Das Phantom besitzt 2 Gesichter, zum einen ist es ein kaltblütiger Killer, der nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist und zum andern besitzt er eine sanfte Seele, die endlich Ruhe finden will und die nur einmal im Leben so etwas wie Zuneigung verspüren möchte, als dieser eine Augenblick ihm gewährt wird, ändert sich der Charakter des Phantoms und aus dem einst gefürchteten Geschöpf wird plötzlich eine mitleiderregende Gestalt. Letztendlich gefällt mir auch diese Geschichte wieder sehr gut und ich empfehle sie allen Freunden von romantisch gruseliger Literatur! Review by Vampiria Sprecher Akustik Spannung Story Horrorfaktor Gesamt Zurück zur Audiobook-
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