Informationen
Drehland | GB |
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Drehjahr | 1964 |
Laufzeit | ca. 82 Minuten |
Regie | Robert Hartford-Davis |
Darsteller | John Turner Heather Sears Ann Lynn Peter Arne u.a. |
Bild |
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Ton | DD1.0 |
Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | 16 |
Story
Sir Richard Fordyke kehrt nach fünf Jahren der Abwesenheit auf seinen familiären Landsitz zurück. Im Gepäck hat er eine neue Frau, Elizabeth, die nach dem Tod seiner Ehefrau sein Herz in London erobert hat. Doch der adelige Gutsherr wird nicht gerade freundlich empfangen. Kürzlich wurde ein junge Frau vergewaltig und ermordet. Als sie in ihren letzten Atemzügen gefunden wurde, gab sie den Namen von Sir Richard Fordyke preis. Nicht mehr.
Das sind aber nicht die einzigen Probleme von Richard. Seine Vergangenheit holt ihn ein. Damals hat sich seine Ehefrau umgebracht. Wahrscheinlich, weil sie ihm kein Kind schenken konnte. Zudem gibt es weitere Todesfälle und weitere Schuldzuweisungen…
Kritik
Mit den grausamen Worten: „Die Produzenten haben eine strengste Regel aufgestellt und werden dieselbe erzwingen, gemäß welcher gar niemand das gar bedrohliche und dramatische Ende darf preisgeben. Sie haben auch verordnet, daß jedwede Person, so dieses Ende preisgibt, von der SCHWARZEN PLAGE erfasst werden…“ startet „Das Grauen auf Black Torment“ und dem Betrachter schwant schon, dass es hier heiß her gehen könnte. Und es geht auch gut los. Gruselig, packend, spannend und interessant. Als der jungen Frau der Garaus gemacht wird, was zu den Beschuldigungen gegenüber unserem Protagonisten führt.
Die Story spielt sich meist in einem alten Landhaus ab, welches als Kulisse hervorragend geeignet ist. Es gibt aber auch schöne Nebenschauplätze, die einem alle den Eindruck vermitteln, sich in der dargestellten Zeitepoche zu befinden. Man fühlt sich wie in den alten Hammer-Filmen, auch wenn dieses Werk den Shepperton-Studios entstammt. Zu Zeiten der Hexenverbrennung war eh noch alles besser: Man durfte Familienmitglieder noch Siezen, die Pferde haben noch nicht so viel Benzin verbraucht und man durfte eine Frau noch Hexe nennen, ohne vors Schienbein getreten zu werden. Diese Stimmung vermittelt „Das Grauen auf Black Torment“. Gedreht in den 1960er Jahren, bietet er von der Story und optisch nicht viel Neues. Altbekanntes, das aber durchaus funktionieren kann, wenn es gut gemacht ist.
Prinzipiell ist das auch hier der Fall. Nur zeigt sich im Verlauf, dass die Warnung der Macher (siehe ersten Abschnitt) durchaus seine Berechtigung hat. Denn es dürfte wohl keinen Betrachter geben, der nicht nach der Hälfte des Films weiß, wo der Hase lang läuft. Allerdings kann man auch nicht verheimlichen, dass es halbwegs spannend ist, zu beobachten wie sich der Film dem Ende neigt und wie sich die erwarteten Dinge dann ergeben. Hier wird seitens der Macher an der Spannungsschraube gedreht. Man hat sich sichtlich Mühe gegeben, keinen 0815-Film abzuliefern.
Die mitspielenden Rollen sind durchaus interessant gestaltet und facettenreich. Vom Schmied und dem Bauernmädchen über adelige und ihren Angestellten bis hin zum rollstuhlfahrenden Vater und einer Geistererscheinung wird ein buntes Programm geboten. Des Weiteren fällt die Fotografie positive auf. Die Landschaft wird gut dargestellt und das Geschehen aus glaubhaften Blickwinkeln gezeigt. Beim behinderten Vater (Schlaganfall) sogar mit Blickverengung.
Im Gesamteindruck hält sich das positive und nicht so positive beinahe die Waage. Der Film ist technisch gut gelungen, hat aber das große Problem, dass seine Story zu vorhersehbar ist. Viel zu vorhersehbar. Selbst der oft zitierte „Blinde mit Krückstock“ hätte keinerlei Problem, das Geschehen vorherzusagen. Robert Hartford-Davis („Die Bestie mit dem Skalpell“ u.a.) muss somit der Vorwurf gemacht werden, dass er das Drehbuch hätte optimieren müssen, bevor er sich das Regie-Zepter griff. Hat er aber nicht und somit die Erschaffung eines richtigen Klassikers verhindert. Ihm ist es auch nicht gelungen, eine andauernde Horror-Atmosphäre aufzubauen. Vielleicht liegt das aber auch an dem Verzicht auf Spezialeffekte. Oder der Verpflichtung von richtig guten Darstellern. Zwar macht Protagonist John Turner (einige unbekanntere Filme und einige TV-Serien) als Sir Richard Fordyke einen guten, wenn auch mal etwas übertrieben guten Eindruck, der Rest kommt aber nicht über das Mittelmaß heraus, falls dieses erreicht wird.
„Das Grauen auf Black Torment“ ist für Freunde dieser alten Filme sicherlich empfehlenswert. Wenn sie wissen, auf was sie sich einlassen. Er taugt sicherlich als Sonntagnachmittag-Grusler und ist mit 81 Minuten Spielzeit auch nicht zu lang geraten.
DVD
Bild und Ton der DVD sind so, wie es anzunehmen ist. Bei einem Film aus den 60er Jahren kann man nicht die absolute Schärfe und einen phänomenalen Dolby-Sound erwarten. Die Extras sind ein wenig knapp ausgefallen. Es gibt den alten deutschen Kinotrailer, die englische (also originale) Titelsequenz, die deutlich hübscher geraten ist, als die des deutschen Vertriebs (ca. zwei Minuten) und zum Abschluss noch eine etwas drei Minuten lange Bildergalerie, die mit schönen Shots daherkommt. Insgesamt ist das aber ein bisschen zu wenig, um überzeugen zu können.
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