Informationen
OT:Cut
ca. 79 Minuten
Australien 2000
- Kimble Rendall
- Molly Ringwald
- Jessica Napier
- Simon Bossell
- Kylie Minogue
- u.a.
Story
Die Regisseurin Hillary kniet sich mit viel Hingabe in ihr neustes Projekt: Einen Horrorfilm namens „Hot-Blooded“. Es ist ein typischer Slasher, mit einem vermummten Protagonisten, der ein wenig an Michael Myers erinnert, der ja einige Male an „Halloween“ zugeschlagen hat.
Doch momentan läuft es bei den Dreharbeiten nicht so, wie es sich Hillary vorgestellt hat und nachdem eine Szene ziemlich misslungen ist, nimmt sie kein Blatt vor den Mund und staucht die Darsteller zusammen. Um sich abzureagieren zieht sie sich in ihre kleine Holzhütte zurück, die ihr während der Arbeiten als Behausung dient. Aber lange ist sie nicht alleine, denn der Hauptdarsteller sucht sie auf, um mit ihr über die letzte Szene zu reden. Hillary schafft es leider nicht, sich zu beruhigen, was zur Folge hat, dass der Hauptdarsteller seine Horrormaske aufsetzt und sie mit einer Schere, die auch im Film eingesetzt wurde, tötet.
14 Jahre später sitzen ein paar Filmstudenten im Hörsaal und eine von ihnen hat die Idee, den Film „Hot-Blooded“ fertig zu stellen, der nach dem mysteriösen Tod, der damaligen Regisseurin, nie abgedreht wurde. Ihr Lehrer rät den Studenten allerdings davon ab, da es nicht nur beim Dreh zu einem Todesfall kam, sondern auch Jahre später, als das Rohmaterial betrachtet wurde. Es scheint ein Fluch auf dem alten Band zu liegen, doch die jungen Leute lassen sich keine Angst einjagen und sind fester Dinge, dass Projekt zu beenden.
Sie schaffen es sogar, die damalige Hauptdarstellerin anzuheuern und sie haben auch eine Drehgenehmigung am original Schauplatz von damals bekommen, doch bevor sie zu dem Drehort aufbrechen, soll erst einmal das Rohmaterial betrachtet werden. Diese Vorstellung wird ein voller Erfolg und glücklicherweise haben sie alle überlebt…
Danach macht sich die Crew auf, um den Drehort zu bereisen, der abgelegen liegt und von dem aus es nicht möglich ist mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen. Doch als die ersten Szenen im Kasten sind, kommt eine grausame Nachricht aus der Heimat, die stark an das Geschehen von damals erinnert…
Kritik
„Cut – Film ab … und Schnitt“ ist eigentlich ein recht gewöhnlicher Beitrag aus dem Slashergenre, allerdings ist dieser Film ungewöhnlicherweise nicht in den Staaten sondern in Australien entstanden und bietet einem Gastauftritt, einer der berühmtesten Persönlichkeiten dieses Kontinentes, dar. Keine Geringere als die Popsängerin Kylie Minogue tritt in der Anfangsszene vor die Kamera und mimt die Regisseurin des Horrorfilm, die dann aber viel zu früh ermordet wird, als das sie den männlichen Betrachtern, mit ihrer netten Optik, den Kopf verdrehen kann.
Aber sie beeinflusst merklich die Anfangssequenz des Films, die zeigt wie ein professioneller Horrorfilm gedreht wird. Allerdings spielt sich das Geschehen eher hinter als vor der Kamera ab und zeigt wie sich die Regisseurin ein ums andere Mal über ihre Crew aufregt und dann von dem Protagonisten niedergemetzelt wird. Das nimmt sich dann der Hauptteil zur Vorlage, in dem dann ein paar Jugendliche das Steuer an sich reißen und den Film nach 14 Jahren zum Ende bringen wollen. Doch wie es in Filmen dieses Subgenres so sein muss, taucht der Killer wieder auf und ist ernsthaft daran interessiert, alle umzubringen, die in irgendeiner Weise am Dreh beteiligt sind.
Das sieht jetzt nicht unbedingt nach einem besonders innovativen Drehbuch aus und leider ist dem auch nicht so. Die Story ist nach dem 0815 Prinzip aufgebaut und erinnert an viele Genrebeiträge, in denen ein Killer mit einer Maske durchs Bild huscht und einen nach dem anderen um die Ecke bringt. Dies hat natürlich zur Folge, dass nicht sonderlich viele Spannungsmomente vorhanden sind, da man ja eh weiß was passiert, man weiß bloß nicht wer als nächstes an der Reihe ist. Dadurch zieht sich der Streifen etwas, denn nach dem Anfang und vor dem Ende ist außer den Schlachtszenen nicht viel los. Man hat zwar versucht eine kleine Geschichte um das Ganze zu schreiben, dass Wort klein ist hier aber ausschlaggebend. Es wird ein bisschen was über die damalige Hauptdarstellerin erzählt, die nun eine mittelprächtige Berühmtheit mit Starallüren ist und es wird ein wenig in die Vorbereitung der Dreharbeiten geblickt, aber viel interessantes gibt es nicht zu sehen. Daher haben die Macher hin und wieder einige Schockmomente eingebaut, welche die Lageweile unterbrechen sollen, so richtig gelingen will das aber nicht.
Vielmehr lenken da einige Spezialeffekte ab, die immer wieder eingestreut werden und größtenteils nett zu betrachten sind. Richtig hart wird es zwar nie, dass FSK 18 geht allerdings in Ordnung, da doch einige Liter Blut über die Leinwand fließen. Dafür fehlt es aber an Spannung, einer richtig guten Atmosphäre und auch die Schauspieler lassen etwas zu wünschen übrig. Die Leistung des australischen Superstars soll erst gar nicht bewertet werden, da Kylie hierfür einfach zu wenig zu sehen ist. In ihren zwei, drei Szenen stört sie nicht großartig und das ist ja schon mal was. Die weiteren Darsteller spielen eigentlich so, wie man es von Darstellern in einem Teenieslasher erwartet. Sie spielen größtenteils naive Charaktere, die nicht wirklich durchleuchtet werden und denen auch gar nicht allzu viel abverlangt wird. Im Grossen und Ganzen kann man ihre Leistungen als solide betrachten, auch wenn einige etwas überdreht wirken.
Unterm Strich bleibt dann also ein mittelprächtiger Slasher, der dem Betrachter nichts Neues bietet und seine Stärken eher in den Spezialeffekten als in der Spannung oder Atmosphäre hat. „Kennst du einen – kennst du alle“ trifft den Nagel sicherlich auf den Kopf, angucken kann man sich diesen australischen Beitrag aber allemal, da es wesentlich schlechtere gibt.
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