Informationen
Drehland | Australien |
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Drehjahr | 2001 |
Laufzeit | ca. 85 Minuten |
Regie | Murray Fahey |
Darsteller | Joshua Leonard Belinda McClory Lauren Hewett u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen | Deutsch |
Untertitel | — |
LC | 2 |
FSK | 16 |
Story
Nachdem sie von ihrem Mann verlassen wurde, zieht Lynn Graham (Belinda McClory) mit ihren drei Kindern wieder in ihre ehemalige Heimat, einen kleinen Vorort irgendwo in Australien. Zu einem Spottpreis erwirbt sie ein rustikal scheinendes Einfamilienhaus, allerdings wird ihr von dem Immobilienmakler Bill (Craig McLachlan) dabei eine wichtige Kleinigkeit verschwiegen. Die ehemalige Bewohnerin betonte ausdrücklich, dass das Haus nicht an Familien mit Kindern weiterverkauft werden dürfe… Obwohl sich alle erst auf die Situation einstellen müssen, lebt sich die Familie dank einer freundlichen Nachbarschaft schnell ein. Der bereits erwachsene Danny (Joshua Leonard) freundet sich mit der gleichaltrigen Nachbarin Bronwyn (Lauren Hewett) an, während die beiden kleinen Kinder, Natalie (Amy Reti) und Ivan (Joshua Tainish-Biagi) ihre Zeit fortan fast nur in dem alten Spielschuppen hinter dem Haus verbringen. Was niemand ahnt: Vor 30 Jahren wurden in diesem halb verfallenen Cubbyhouse zwei Kinder einem bösartigen Dämon geopfert. Es dauert nicht lange, bis sich das Böse wieder zeigt – Natalie und Ivan werden von dem kleinen Häuschen wie besessen. Einzig Danny erkennt die Gefahr rechtzeitig und setzt alles daran, seine Geschwister zu retten…
Kritik
Eine Gruppe junger, party-feiernder Teens oder wahlweise eine Familie mit der Aussicht auf einen Neuanfang, sowie ein altes Haus – mehr braucht es in der Regel nicht für solide Spukhaus-Unterhaltung, das wissen wir schon seit Umberto Lenzi’s "Ghosthouse", dem Vincent Price Klassiker "Das Haus auf dem Geisterhügel" oder natürlich der "Amityville Horror" Reihe. Die Ära, in der dies ausreichte, um einem Publikum Aufmerksamkeit abzuringen, ist allerdings in gewisser Weise schon wieder vorüber, auch wenn uns "Das Geisterschloss" und Andrew Douglas‘ annehmbares "Amityville Horror"-Remake noch einmal beweisen konnten, dass der Geisterhaus-Horror durchaus noch ein Recht auf Fortbestand sein Eigen nennen kann. Die heutigen Horror-Fans sind aber eine vollkommen andere Generation und nur schwer mit dem zufrieden zu stellen, was vor mehr als 20 Jahren noch für einen guten Film ausreichte. Zum Glück gibt es aber auch heute noch Filmemacher, die an den alten Werten festhalten und einer von diesen war es auch, der uns im Jahr 2001 das überdurchschnittlich gute B-Movie "Cubbyhouse" bescherte. Hier wird noch einmal alles verwurstet, was in einen guten Spukhaus-Film von Welt selbstverständlicher weise gehört und so bleibt dem gestandenen Horror-Fanatiker kein noch so offensichtliches Klischee verschont. Da hätten wir die Mutter, die bis zum Ende die Augen vor dem Grauen verschließt, den aufgeweckten, in diesem Fall bereits volljährigen Sohn, der als Einziger die drohende Gefahr erkennt, sowie den scheinbar Geisteskranken aus der Klappse, der erst am Ende seine wahre Funktion offenbart und sich zum Retter der Stunde mausert. Dazwischen gibt es immer wieder mal relativ harmlose Spukmomente, in denen sich das Böse in Form von Lianen, die sich durchs Unterholz winden, präsentiert, ab und an darf es sich auch mal in Mami’s Computer hacken und ihr biblische Drohungen zukommen lassen, die diese natürlich nicht begreift. Klingt alles altbacken, innovationsarm und stark ergraut? Nun, wenn man ehrlich ist, dann stimmt das auch, dennoch macht "Cubbyhouse" durchweg Spaß und unterhält auf ganzer Ebene. Mit budgettechnisch weitaus besser angereicherten Genre-Kollegen kann man diesen Spukhausfilm allerdings nur schwerlich vergleichen, "Cubbyhouse" kommt ganz eindeutig aus der B-Movie Ecke, was ihm jedoch einen noch größeren Charme verleiht. Hier läuft alles nach gängigen Mustern ab, dennoch hat man ständig das Gefühl, dass man den Streifen einfach mögen muss. Mit nervenzerreissendem Horror sollte man allerdings zuletzt rechnen. Wäre nicht zwei, drei blutige Momente auszumachen und ein paar sexuelle Anspielungen vorhanden, könnte man "Cubbyhouse" glatt als Gruselspaß für die ganze Familie abtun. Das tut dem Unterhaltungswert jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil. Man fühlt sich hier sofort wieder in die 80er zurückversetzt, als Horror dieser Art manchmal noch von subtilem Grusel getragen wurde, bevor die große Blutwelle einsetzte. Große Teile des Films konzentrieren sich auf die beiden Kinder Natalie und Ivan, die mehr und mehr von dem kleinen, windschiefen Schuppen im Garten, die in Australien als "Wendy houses" oder eben "Cubby houses" bekannt sind, angezogen werden. Merklich wird ihr Betragen immer sonderbarer und abwesender, bis sie sich irgendwann komplett der dunklen Macht unterwerfen. Vor allem in Bezug auf das unheimliche, kleine Häuschen hat der Film sogar eine schaurige Momente zu bieten, so etwa in Dannys Albträumen, in denen das Cubbyhouse glatt zum blutenden Monstrum mutiert. Hartgesottene Horror-Fans oder Gorehounds sollten diesen Film möglichst meiden, alle anderen, insbesondere "Weicheier", die sich ansonsten nicht an Horrorfilme herantrauen, werden hier aber ihren Spaß haben. Dies gilt auch für die abgehärteten Film-Fans, denen so leicht nichts mehr eine Gänsehaut bereiten kann, wenn diese in der Lage sind, ihre Ansprüche zurückzuschrauben. Zwar gibt es im großen Finale durchaus Blut zu bestaunen, etwa wenn ein Mann von einer Gartenzaunlatte aufgespießt wird oder ein anderer Bekanntschaft mit fliegendem Werkzeug machen darf, die meiste Zeit über ist das Grauen aber nur schleichend und still präsent, was aber nichts daran ändert, dass die 85 Minuten äußerst unterhaltsam vonstatten gehen. Danny darf bei seiner neuen Nachbarin anbandeln, während die scheinbar verrückten Zwillingsbrüder Harrison und Harlow auch irgendwie in das Geschehen involviert zu sein scheinen und dadurch für etwas Abwechslung im Plot sorgen. Hin und wieder wird zudem ein sprücheklopfendes Nachbarskind im Cubbyhouse mit Maden überschüttet und gelegentlich genehmigt sich das Häuschen sogar einen Kammerjäger zum Frühstück. Einschlafgefahr ist also nicht vorhanden. Die Schauspieler erledigen ihren Job großteils souverän. Joshua Leonard, den man noch durchaus positiv aus "Blair Witch Project" in Erinnerung hat, macht seine Sache als wachsamer großer Bruder ordentlich, wenngleich auch sein Charakter nicht immer sehr sympathisch erscheint, aber dafür kann der Schauspieler selbst ja nichts. Belinda McClory beweist ebenfalls viel Talent, ihre Figur der ungläubigen Mutter darzustellen, während Amy Reti und Joshua Tainish-Biagi vermutlich mit dem schwersten Job zu kämpfen haben. Kinder wirken in Filmen oftmals aufgesetzt und eher lächerlich, doch die beiden schlagen sich durchaus wacker, vor allem die kleine Amy Reti. "Cubbyhouse" bietet vor allem einem Horror-Unerfahrenen Publikum durchweg gute Unterhaltung, denn das das formvollendete Spiel mit den Spukhaus-Klischees wird hier zu keinem Zeitpunkt langweilig oder uninteressant. Zwar ist das Werk ganz klar in die B-Movie Abteilung einzuordnen, allerdings sprüht es nur so vor naivem Charme, der ihm eine Atmosphäre verleiht, wie man es sonst nur aus den kultigen Genre-Vertretern der 80er kennt. Ein hartgesottenes oder all zu kritisches Publikum sollte diesem Werk dennoch fernbleiben, denn bis auf ein paar wenige blutige Szenen bekommt man hier nur wenig echten Schrecken geboten. Für alle anderen lohnt es sich aber, hier mal einen Blick zu riskieren.
DVD
In Deutschland wurde "Cubbyhouse" unter die Fittiche von Epix / EuroVideo genommen und auf einer passablen DVD herausgebracht, die mittlerweile auf jedem Ramsch-Verkauf zum Spottpreis zu haben sein dürfte. Interessanter ist aber die baldige Veröffentlichung der sogenannten Horror Collection 1, in der "Cubbyhouse" zusammen mit zwei anderen Genrevertretern für einen Billigpreis auf DVD-Collection erscheint. Die anderen Filme sind "Penetration Angst – Fick mich und du bist tot", sowie "Midsummer". Wer also Interesse an dem Streifen hat, sollte auf diesen Release warten, der ab dem 14.02.08 in den Verkaufsregalen zu finden sein wird. Hier macht man nichts falsch, denn neben 3 unterhaltsamen Filmen sind auf der Scheibe zudem noch eine Vielzahl Trailer zu anderen Genre-Werken aus dem Vertrieb des Labels Epix enthalten.
Ähnlicher Film:
- Ghosthouse
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