Catacombs

Informationen

OT:Catacombs

ca. 88 Minuten

USA 2007

Regie

  • Tomm Coker
  • David Elliot
Darsteller

  • Shannyn Sossamon
  • Pink
  • Emil Hostina
  • Sandi Dragoi
  • u.a.

Catacombs

Story

Eine Postkarte ihrer in Paris lebenden Schwester Carolyn (Pink) veranlasst Victoria (Shannyn Sossamon) dazu, selbst die Stadt der Liebe zu besuchen und sich zu dieser Gelegenheit mit ihrer Schwester zu treffen. Dort erfährt die junge Amerikanerin alsbald, mit was sich Carolyn und deren Freunde so die Zeit vertrieben. In den unendlich langen und labyrinthischen Katakomben unter der Stadt treffen sich regelmäßig zahlreiche junge Leute, um ungestört ausgelassene Partys zu feiern. Diverse Geschichten um Massengräber unter der Millionenstadt lassen Victoria zuerst etwas zögernd reagieren, als sie von Carolyn zu einer derartigen Veranstaltung eingeladen wird, letztendlich springt sie dann aber doch über ihren Schatten und begleitet ihre Schwester. Die Party findet in einem riesigen, mit hunderten Schädeln verzierten Gewölbe statt. Als die Feierlichkeit bereits in vollem Gange ist, erfährt Victoria von einem von Carolyn’s Freunden die Geschichte einer Gruppe wahnsinniger Satansanbeter, die angeblich vor langer Zeit hier gehaust haben sollen und deren Nachfahre, ein schreckliches Monster mit Schweinekopf, sich angeblich noch immer hier herumtreiben soll. Obwohl die junge Amerikanerin diesen Worten anfangs nur wenig Beachtung schenkt, soll ihr Weltbild kurz darauf schon auf eine harte Probe gestellt werden, als sie und Carolyn von einer furchteinflößenden Kreatur angegriffen werden. Während ihre Schwester getötet wird, gelingt Victoria die Flucht. Fortan wird sie von dem monströsen Wesen durch die unendlich scheinenden Gewölbe gejagt…

Kritik

Erst 2004 durfte eine junge Frau im Londoner U-Bahn-Untergrund um ihr Leben kämpfen und sich gleichzeitig eines fiesen Mutanten erwehren. "Creep" mit Franka Potente als starke Leading-Lady dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer der wichtigsten Vorbilder für den letztjährig erschienen Horrorthriller "Catacombs" gewesen sein, der sich einer durchaus ähnlich gelagerten Thematik annimmt, die unheimlichen Kulisse eines nächtlichen U-Bahn-Tunnels allerdings gegen die unterirdischen Katakomben von Paris eintauscht. Ansonsten bleibt das Muster zu weiten Strecken gleich. Junge Frau flieht vor hässlichem Freak durch allerlei spärlich ausgeleuchtete Settings und wird immer wieder mit etwaigen Grässlichkeiten konfrontiert. Was sich in der Theorie durchaus gut anhört und auch schon bei "Creep" funktionierte, entpuppt sich bei "Catacombs" allerdings leider nur als halbgarer Aufguss ohne nennenswerte, eigene Ideen. Dennoch werden die Franzosen um ihren äußerst beachtlichen Ruf innerhalb des internationalen Horrormarktes nicht fürchten müssen. Was mit "High Tension" begann, wird schon in Kürze mit "Inside" (À l’intérieur) und "Frontier(s)" fortgesetzt, die Franzosen werden also auch weiterhin eine tragende Rolle im Horrorgeschäft spielen. Daran ändert der etwas enttäuschende "Catacombs" nur wenig, dem man des weiteren zumindest attestieren kann, kein Totalreinfall geworden zu sein. Der Film hat gewisse Stärken, so viel steht fest, mit diversen vergleichbaren Genre-Streifen kann die gemeinsame Regie-Arbeit von Tomm Coker und David Elliot allerdings nicht mithalten. Erstaunlich wiegt allerdings die Tatsache, dass die Beiden hiermit ihren ersten, ernstzunehmenden Film auf Zelluloid bannten und angesichts dieses Faktums erscheint "Catacombs" im Nachhinein sogar als durchaus passabel. Wer hier allerdings nach Innovation sucht, dürfte auch zu der Sorte Filmkonsument gehören, die in einem Disneyfilm auf Sexszenen hoffen. Im Grunde ist "Catacombs" inhaltliche Massenware, die es schon dutzendfach zuvor gab. Und storytechnisch wird der Betrachter auch nicht mit all zu vielen Reizen überflutet. Wir bekommen die typischen, jungen Leute vorgesetzt, denen der Sinn lediglich nach Fun und Party steht und die sich zu diesem Zweck an einen durchaus untypischen Ort begeben. "Catacombs" spielt sich in den unterirdischen Labyrinthen unterhalb der Millionenstadt Paris ab, was eine gewisse Atmosphäre mit ins Spiel bringt. Wie dem Zuschauer in einem Intro erklärt wird, wurden in diesen Katakomben einst entsetzliche Massengräber gefunden, was eine passable Ausgangssituation für einen derartigen Film mitbringt. Eine junge Frau, die in absoluter Dunkelheit alleine durch tausendfach verzweigte und kilometerlange Gewölbe irrt und dabei von einem unheimlichen Etwas verfolgt wird, daraus hätte man sicherlich viel machen können. Blöderweise fehlte es den Herren Elliot und Coker dann allerdings an dem Händchen für Suspense. Spannung, Thrill und Terror sind hier kaum vorhanden, stattdessen liefert "Catacombs" endlos scheinende Hetz- und Verfolgungsjagden, welche die meiste Zeit über absolut höhepunktslos vonstatten gehen. Das Geschehen ist einfach nicht abwechslungsreich genug, als dass es einen derartigen Film über 90 Minuten tragen könnte. Die Dunkelheit sorgt von Zeit zu Zeit zwar für ein gewisses Gefühl des Unwohlseins, doch es fehlt die wirklich übermächtige Bedrohung, die die Lage, in der sich die Amerikanerin Victoria befindet, wirklich schrecklich erscheinen lässt. Zwar wird sie Zeuge des Mordes an mehreren Personen, doch sie selbst wird nur selten direkt von dem seltsamen Monster bedroht, sondern rennt stattdessen meist verängstigt durchs Dunkle. Klaustrophobie und Dunkelheit, wie man dies exzellent in einen Horrorfilm einbinden kann, hat uns vor nicht all zu langer Zeit "The Descent" bewiesen, der seine Zuschauer zu keiner Sekunde zur Ruhe kommen ließ. "Catacombs" offenbart sich da als weit weniger fesselnd, sondern enttäuscht vielmehr angesichts der zuhauf ungenutzten Möglichkeiten. Der Gewaltlevel hält sich die meiste Zeit über in Grenzen, das Maß aller Dinge sind ein paar schmerzhaft anzusehende Verletzungen. Trotz der oftmaligen Dunkelheit will akute Spannung nie entstehen, auch wenn "Catacombs" im Gegenzug nie in absolute Langeweile abdriftet. Für einen Horrorthriller ist das, was man geboten bekommt, allerdings einfach zu seicht und harmlos. Interessant erscheint auch die Tatsache, dass hierfür nicht an Pariser Originalschauplätzen, sondern im Rumänien gedreht wurde. Die Schauspieler überzeugen großteils in ihren Rollen. Auf den Gesichtern vieler Zuschauer dürfte sich anhand einer der Hauptdarstellerinnen sicherlich Verblüffung breit machen, ist es doch niemand anderes als die weltbekannte Sängerin Pink, die den Part der Carolyn verkörpert. Die Bedenken können hier allerdings zurückgeschraubt werden, erledigt die Rockgöre ihre Sache doch überaus solide und überzeugt in der Rolle der gehässigen und zu üblen Scherzen aufgelegten Schwester der Hauptcharakterin. Diese wiederum wird gespielt von Shannyn Sossamon, welche zwar nicht zu den namenhaftesten Schauspielerinnen zählt, die zurückhaltende und von Natur aus ängstliche Amerikanerin Victoria aber durchaus mit viel Glaubhaftigkeit rüberbringt. Keine Frage, die Schauspieler wurden für "Catacombs" alle passend besetzt, hier bietet sich kein Grund zur Klage.

Eigentlich schade, dass hieraus nicht mehr geworden ist, denn im Kern ist "Catacombs" ein gar nicht mal so schlechter Horrorthriller, dem aber durch das Fehlen von Abwechslung und wirklichen Schocks schnell die Puste ausgeht. Der Film wäre gerne mehr gewesen und hätte gerne mehr sein dürfen, ist aber in seiner jetzigen Form durch ein vorhersehbares, leicht berechenbares Drehbuch behindert und kann dies auch durch ein paar wenige, spannende Momente nicht mehr ausgleichen. Da können die Schauspieler noch so gut agieren, da kann die Geschichte um Massengräber unter Paris noch so unheimlich sein, wenn die eigentliche Umsetzung jedweden, wirklichen Horrors entbehrt, dann ist das Resultat wirklich nur Genre-Fans mit sehr geringen Ansprüchen zu empfehlen.

Bewertung

SplatterCatacombs
SpannungCatacombs
StoryCatacombs
EkelfaktorCatacombs
AtmosphäreCatacombs
GesamtCatacombs

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