Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 2007 |
Laufzeit | ca. 96 Minuten |
Regie | Franklin Guerrero Jr. |
Darsteller | Kristyn Green Matt Carmody Natasha Malinsky Savannah Costello u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | KJ |
Story
Eine handvoll Freunde treffen sich zum Campen, um mal wieder richtig die Sau rauszulassen. Nicht weit von ihrem Zeltplatz befindet sich eine kleine Kneipe, dessen Wirt ihnen ein unlausschlagbares Angebot macht: Sie entrümpeln für ihn einen Schuppen und dürfen dafür einen Tag lang freie Getränke zu sich nehmen.
Gesagt, getan. Doch in dem heruntergekommenen Anwesen von Wirt Carver machen sie eine seltsame Entdeckung. Sie stoßen auf einige Super-8-Filme, die einen unschönen Inhalt haben. Die Bilder zeigen einige Tötungen. Erst glaubt der Putztrupp, Amateur-Horror-Filme gefunden zu haben. Doch bald kommt der Verdacht auf, dass es sich bei den Filmrollen um echte Snuff-Filme handeln könnte.
Dennoch lassen sie sich nicht davon abbringen, sich einem Besäufnis im Hause Carver hinzugeben. Ein Fehler, wie sich alsbald herausstellen soll. Denn der dicke Bruder des Wirts ist weit mehr als ein Fan von Splatter-Filmen. Und sucht schon wieder nach neuen Darstellern…
Kritik
Man hat es ja immer schon befürchtet: Als Horror-Filmfan ist man eine Bedrohung für die Gesellschaft. Allerdings ist der Horror-Fan im Film, von dem eine extreme Bedrohung ausgeht, ein ganz besonderer Kauz. Und natürlich nur ein Teil eines Films. Dessen Titel lautet „Carver“ gerade so, wie die mitspielende Redneck-Familie. Gut, als Freund des Horror-Films hat man an sich schon Bekanntschaft mit schlimmeren Rednecks machen dürfen, doch der schnitzende Protagonist, alter texanischer Schule, ist einer der fieseren Sorte.
Besonders innovativ ist „Carver“ nicht. Zu keiner Zeit. Man hat es vielmehr mit einem Plot zu tun, der Genre-Kollegen wie „Wrong Turn“ oder auch dem guten alten „Texas Chainsaw Massacre“ ähnelt. Ein paar Leute landen in der Einöde und werden von Einheimischen „überrascht“. Der Unterschied zu den bekannten Filmen ist hierbei, dass es sich bei „Carver“ um eine sehr günstige Produktion handelt, was dem Betrachter schnell klar wird. Aufgrund des nicht so guten Aufnahmematerials kommt die dreckig anmutende Stimmung nicht 100%ig rüber. Was allerdings rüber kommt, sind die hundsgemeinen Spezialeffekte. Der Film ist nicht nur blutrünstig sondern auch echt gemein.
Es werden im Original Sachen gezeigt, die man nach der Betrachtung lieber nicht gesehen hätte. Dies gilt besonders für männliche Betrachter und diejenigen, die nicht gerne zugeschissene Toiletten sehen. Im letzten Drittel des Films geht „Carver“ weit über Standardware hinaus. Es wird gesägt, gekloppt, gehämmert, gebrochen… Ein wahres Schlachtfest in ordentlicher Inszenierung. Das da die Story und Logik etwas in den Hintergrund geraten, ist klar. Und man kann auch die Tatsache verkraften, dass es tempomäßig im ersten Drittel mit angezogener Handbremse losgeht.
Die Charaktere werden nur oberflächlich beschrieben, was Kenner der Szene nicht im Geringsten verwundern dürfte. Prinzipiell hätte man sich aber ruhig etwas mehr Zeit für eine Durchleuchtung nehmen können, da die Rolle des bösen Protagonisten viel Potential inne hat. Leider erfährt man keine Gründe warum er und sein Komplize so handeln, wie sie handeln. Und warum das Ganze im Film auf Celluloid gebannt wird. Aber vielleicht braucht man dafür auch keine speziellen Gründe… Auf jeden Fall wird die Gewalt im Film als Mittel zum Zweck eingesetzt. Die Darsteller machen ihren Job dabei ordentlich. Es gibt keinerlei Auffälligkeiten. Weder in die positive und auch nicht besonders in die negative Richtung.
Unterm Strich ist „Carver“ aber ein Hillbilly-Film, den man sehr gut gucken kann. Dabei schadet es sicherlich nicht, wenn man auf eine vollständige Fassung zurückgreifen kann. Zumindest dann, wenn man sich dem ganzen Schlacht-Spektakel der degenerierten Sippschaft in voller Gänze hingeben will.
DVD
In Sachen Bild- und Tonqualität muss man aufgrund des Aufnahmematerials Abstriche machen. Vielleicht wurde es so schlicht aufgenommen, um etwas Authentizität zu transportieren. Man weiß es nicht. Was man aber weiß ist, dass die Bildqualität klar unter dem Einsatz verschiedener Kameras leidet. Den Ton hat es nicht so erwischt, er spielt aber auch nur eine untergeordnete Rolle. Als Extras gibt es eine Bildergalerie und drei geschnittene Szenen. Immerhin etwas, aber kaum erwähnenswert.
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