Informationen
Darsteller |
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Regie | Marcel Walz |
Tonformat | Stereo |
Bildformat |
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Sprachen | Deutsch |
Untertitel | — |
FSK | — |
Ländercode | 2 |
Drehland | Deutschland |
Jahr | 2005 |
Filmlänge | 68 Minuten |
Verleih | Eyeless Entertainment |
Originaltitel |
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Story
In den Wäldern von Forest Green kommt es im Jahre 1978 zu einem Massaker. Zwei Waldarbeiter werden an einem schönen Sommertag Opfer eines offensichtlich geisteskranken Killers. Die Morde werden nie aufgeklärt. Wenige Jahre später, im August des Jahres 1986, sind die Geschehnisse von damals vergessen. Nahe der Stelle, an der sich die blutigen Ereignisse abgespielt haben, ist heute ein Camp für schwer erziehbare Jugendliche. Sechs Aufseherinnen sind damit beschäftigt, die Unterkunft in Ordnung zu bringen bevor die Ferien mit den Kindern beginnen. Doch alles kommt anders: Ein maskierter Mörder treibt in dem Waldgebiet sein Unwesen. Er hat es auf die Mädchen abgesehen…
Kritik
Das DVD-Label Eyeless-Entertainment präsentiert im Jahre 2006 einen Amateur-Streifen eines gewissen Marcel Walz, der im Vorfeld durchaus positive Resonanz für sein Schaffen bekommen hat. Verfolgt man "Camp Corpses" wird einem sehr schnell klar, dass Marcel Walz seinen Job sehr ernst genommen hat und durchaus in der Lage ist, einen Film technisch sauber in den Kasten zu bringen. Doch reicht das um einen interessanten Slasher herzustellen?
Das kommt auf den Betrachtungspunkt an. Freunde des Amateurfilms kann man ja mit trashigen und gorigen Einlagen recht schnell zufrieden stellen, doch das breite Publikum und diejenigen, die schon alle Ittenbachs und Co. gesehen haben, erwarten sicherlich mehr von einer Produktion, die immerhin auf eine Silberscheibe gepresst wurde.
Den Amateurfilmen, gerade im Slasher-Bereich, fehlt es ja nicht selten an Handlung oder an spannenden Szenen und genau hier ist bei "Camp Corpses" ein eklatanter Schwachpunkt auszumachen. Storytechnisch lässt das Subgenre nicht viel Platz für Innovationen, doch was hier über fast die gesamte Lauflänge des Films zu sehen ist, ist nur schwer zu ertragen. Ein uninteressanter Dialog reiht sich an den nächsten, Lückenfüller folgt auf Lückenfüller. Die Dialoge sind dann auch noch so wiedergegeben, dass man sich zwangsweise in einer unterdurchschnittlichen Mittags-TV-Show à la Dr. B. oder Richterin B.S. meint. Das alleine reicht schon, um den Darstellerinnen eine schlechte Leistung zu attestieren und leider wird der Gesamteindruck im Laufe des Films nicht besser. Allerdings werden die Damen auch übelst vom Script im Stich gelassen. Ebenso gibt es massig Logiklücken im "Drehbuch". Das positive daran ist allerdings, dass dadurch der unterhaltsame Trash-Gehalt des Films an einigen Stellen rapide steigt.
Angeblich soll die Handlung auf wahren Begebenheiten beruhen. Dadurch wird die ganze Geschichte aber auch nicht spannender. Einmal mehr wurde dann noch der Handlungsort vom heimischen (Bayrischen?) Wald an einen unbekannten Ort ins "Ausland" verlegt, der stark an das Camp Crystal Lake erinnern soll.
Von den eben besprochenen Gesichtspunkten her scheint der "Camp Corpses" im Vorhinein zum Scheitern verurteilt, doch glücklicherweise gibt es da auch noch die andere, die technische Seite.
Selbst Laien wird es schnell auffallen, dass Marcel Walz seine Hausaufgaben gemacht und viele Filme gesehen hat. Er hat ein Auge für Kameraeinstellungen und glücklicherweise auch ein adäquates Gerät zur Hand, mit dem man ordentliche und vor allem scharfe Bilder einfangen kann. Die ausgewählte Musik weiß Freunden härterer Gitarrenmusik zu gefallen und passt stets gut zu den jeweiligen Szenen, auch wenn ruhigere Musik-Elemente manchmal vielleicht etwas zu sehr nach einer Komposition des Altmeisters John Carpenter klingen. Auch über den Ton kann man nicht meckern, vorausgesetzt natürlich man hat schon andere Amateur-Produktionen gesehen, bei denen man sich stellenweise mit dem Ohr an die Lautsprecherbox hängen muss, um zumindest etwas von den akustischen Meisterleistungen mitzubekommen.
Marcel Walz legt keinen großen Wert auf die Handlung. Auch die Gore-Szenen kommen etwas kurz beziehungsweise sind sie nicht so in Szene gesetzt, wie man es aus Independent-Produktionen kennt. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. Nicht jeder ist ein Gorehound, auch wenn diese Art von Film sicherlich meistens diese Zielgruppe bedient.
Insgesamt gesehen, ist der Film ganz ordentlich. Drückt man ein bis zwei Augen bei der Story zu, hat man es mit einem überdurchschnittlichen Deutschen Amateur-Film zu tun, der erkennen lässt, dass beim Regisseur auf jeden Fall viel Potential vorhanden ist. Man sollte sich als "normaler" Film-Gucker aber erst gar keine Hoffnung machen, dass einem dieser Film gefallen wird. Er ist eher etwas für Allesgucker, Trash-Liebhaber und für Freunde des No-Budget Kino.
DVD
DVD-Specials:
Als Bonus gibt es ein Making Of, welches ein wenig unstrukturiert erscheint und einem bereits nach wenigen Minuten auf den Zeiger gehen dürfte. Ebenso wie der Bonus-Film "The Reality Show", der eine Mischung aus "Big Brother" und "Battle Royale" sein soll, aber im Endeffekt nicht viel mehr zeigt als Menschen, die eine Kamera in der Hand haben und aus der Ich-Perspektive Schnee filmen. Des Weiteren gibt es noch Trailer und Programmhinweise. Das Extra-Material wird mit Sicherheit niemanden vom Hocker hauen. Naja, immerhin besser als gar nichts.
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