Informationen
OT:Bruiser
ca. 95 Minuten
Frankreich, Kanada, USA 2000
- George A. Romero
- Jason Flemyng
- Leslie Hope
- Peter Stormare
- u.a.
Story
Henry Creedlow ist nicht unbedingt jemand, den man einen Gewinnertyp nennt. Er wird von seiner Frau schikaniert, besitzt ein halbfertiges Haus das er sich nicht leisten kann, wird von seinem sexistischen Chef fertiggemacht und und und…
Da wundert es niemand, dass sein Hass gegen seine Umwelt wächst und er sich in Tagträume flüchtet. Träume in denen er sich oder andere tötet und die zum Ausdruck bringen, was er doch für ein jämmerlicher Versager ist.
Dies soll sich aber eines morgens ändern. Er erwacht, schaut in den Spiegel und sieht, dass da wo vorher sein Gesicht war, eine weiße Maske ist, die sich nicht entfernen lässt. Er hat also buchstäblich das Gesicht verloren. Es ist aber nicht nur das Optische, was sich verändert hat, zudem hat sich auch seine emotionelle Seite verwandelt. Er ist nun nicht mehr der Typ, der alles in sich hineinfrisst und der nickt wenn andere ihm sagen das er nicken soll, er ist jetzt ein selbstbewusster Mann, mit einem überempfindlichen Gefühl für Ungerechtigkeit.
Das dies nicht ohne Folgen bleibt, ist logisch. Er beginnt die zu töten, die ihn belogen und betrogen haben. Wie in einem Wahn sucht er sich ein Opfer nach dem nächsten aus, bis es zu einem Maskenball kommt. Den Maskenball richtet die Frau seines Chef aus, in die Henry unsterblich verliebt ist. Er versucht sie auf seine Seite zu locken, hat aber anfangs wenig Erfolg…
Kritik
Hier hat uns der Altmeister George A. Romero (Zombie – Dawn of the Dead) einen Film beschert, der nur schwer verdaulich ist. Nichts erinnert an seine alten Werke, mit denen er sich im Horrorgenre einen Namen gemacht hat. „Bruiser“ ist eine umständliche und recht phantasielose Beschreibung eines Menschen, der nicht aus sich heraus kann. Jeder kennt wahrscheinlich einen dieser Menschen, die sich hinter einer Maske verstecken, da sie entweder zu schwach sind sich zu wehren oder Angst vor Nachteilen haben. So einer ist der Protagonist, dessen Story aber so endet, wie es im realen Leben nicht möglich ist.
Romero nimmt uns mit auf einen Trip in das Fantastische, dass Irreale – dass wohl die Welt des Unterdrückten widerspiegeln soll. Leider muss man dazu sagen, dass er es nicht geschafft hat daraus eine unterhaltsame Geschichte zu machen. Sie langweilt viel mehr und das bereits nach wenigen Minuten. Es kommt zu vielen Szenen die eine Aussagekraft gleich null haben, zu verwirrenden Einwürfen und gegen Ende zu einem Maskenball der äußerst schräg ist. Zudem wirken die Protagonisten blass und kommen gar nicht richtig zur Geltung. Selbst die Genregröße Tom Atkins bleibt in seiner Nebenrolle, als alter Polizist, farblos und entlockt einem höchstens ein müdes Gähnen.
Auch die Spezialeffekte lassen zu wünschen übrig, wodurch das FSK 18 ein mal mehr in Frage gestellt werden muss. Sicherlich haben die Prüfer nur den Namen des Regisseurs gelesen und das im Film gemordet wird und sich so für die Höchststufe entschieden. Sunfilm hat diesen Film ungeschnitten rausgebracht, man muss aber erwähnen das es da auch nicht viel zum Schneiden gab.
Selbst der Auftritt der Rockgruppe „The Misfits“ kann den Streifen nicht retten, der alles in allem doch sehr enttäuschend ist. Es fehlt ihm an so ziemlich an allem und ist nicht das, was Romerofans sich von ihrem Kultregisseur erhofften, dessen Kultstatus durch diesen Streifen sicherlich etwas ins Bröckeln geraten ist. Für diejenigen, die es interessiert sei noch gesagt, dass es sich bei dem Filmtitel um die Firma handelt, in der Henry arbeitet und die Gesichter vermarktet.
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