Blutiger Freitag

Informationen

OT:Blutiger Freitag

ca. 92 Minuten

Deutschland, Italien 1972

Regie

  • Rolf Olsen
Darsteller

  • Raimund Harmstorf
  • Amadeus August
  • Gianni Macchia
  • u.a.

Blutiger Freitag

Story

Der brutale Verbrecher Heinz Klett ist wegen zahlreicher Delikte inhaftiert, ihm gelingt aber die Flucht aus der Haftanstalt, bei der ihm zwei Komplizen unterstützen. Kaum auf freien Fuß, beabsichtigt er einen Raubüberfall zu verüben, der dem mittlerweile Gesuchten finanzielle Freiheit bescheren soll. Zusammen mit Luigi, seinem besten Kumpel, soll der Überfall durchgeführt werden, doch der Plan gerät in Gefahr als Luigis Freundin Heidi und bald darauf Heidis Bruder Christian, der desertiert ist, von dem bevorstehenden Gewaltverbrechen erfahren. Doch die vier unterschiedlichen Menschen planen nach einigen Diskussionen, dass Dingen gemeinsam durchzuziehen und machen alsbald Pläne, um die benötigten Waffen zu besorgen. Hierbei ist Christian eine große Hilfe, da er die Fahrpläne der Militärtransporte kennt. Doch bereits bei der Beschaffung der Waffen kommt es zu den ersten brutalen Übergriffen und auch den ersten Toten. Dies ist allerdings erst die Spitze des Eisbergs, da der Banküberfall nicht wie geplant verläuft und Klett & Co in der Deutschen Finanzbank Geiseln nehmen müssen. Klett scheint nun nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein und wird von Minute zu Minute brutaler, was seine Geiseln zu spüren bekommen. Im Verlauf kommen immer wieder brutale Steigerungen und ein Ende des „Blutigen Freitag“ ist noch lange nicht in Sicht…

Kritik

„Blutiger Freitag“ ist ein deutscher Krimi-Beitrag aus dem Jahre 1972 und reiht sich in eine Riege von Filmen ein, welche die damalige terroristische Bedrohung und die damit verbundenen Gewaltverbrechen widerspiegelten. Meist war die Messlatte für das Niveau nicht hoch angesetzt und man durfte in vielen Fällen von Exploitation sprechen, doch „Blutiger Freitag“ ist da etwas anders. Sicherlich bietet seine Thematik nicht viel Spielraum für Experimente, da das Geschehen doch sehr logisch und nachvollziehbar ist und in den seltensten Fällen für Überraschungen sorg. Durch das Mitwirken verschiedener Verbrecher, die sich letztendlich zusammenschließen um dem Kapitalismus eine Scheibe abzuschneiden, lockert der Erzählfluss aber ein wenig auf und dem Film wird etwas Tiefe verliehen, was ihn so wirklich interessant macht. Man leidet förmlich mit den Protagonisten mit, oder halt nicht, denn sie geben eine eindeutige politische Richtung vor, die dem weltoffenen Bürger sicherlich gefallen mag und dem konservativen Betrachter wohl weniger. So gesehen wird also nicht klar definiert wer gut und wer böse ist, auch wenn die Hauptfigur, Heinz Klett, als Terroranführer ein übler Zeitgenosse ist, der nicht mit Brutalitäten spart. Diese Szenen sorgen allerdings für die nötige Spannung, da keiner der Mitwirkenden sich seiner Haut sicher sein kann; nicht einmal seine Komplizen. Das solch eine Situation eine Eskalation der Lage vorprogrammiert ist daher nur logisch und wird im Film zur Hauptszene, in der es dann letztlich weniger um Profit oder eine gerechtere Geldverteilung geht, sondern ums nackte Überlen. Auch wenn ein hoher Stellenwert auf das politische Klima der 70er Jahre gelegt wird, sucht man vergebens nach einer bodenständigen Gesellschaftskritik, wodurch automatisch das Wort Exploitation wieder auf den Tisch kommt. Dies ist aber zweitrangig, da „Blutiger Freitag“ einfach nur Spaß macht und ein guter Unterhaltungsfilm ist. Neben der Spannung steht vor allem die Atmosphäre im Mittelpunkt, die den Charme der 70er Jahre ungefiltert in die Kamera bringt. Auch die Darsteller gehören zu den positiven Aspekten des Films, die eindeutig überwiegen und ihn zu einem rundum gelungenen deutschen Filmvergnügen machen, was ja bei Produktionen aus unserem Land nicht oft der Fall ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass unsere italienischen Freunde ein wenig ausgeholfen haben, was man unweigerlich an der ein oder anderen Action-Einlage sieht, die vor allem in Schiessereien und Prügelgefechten oft sehr hart ausgefallen sind. Allerdings sind diese Szenen nicht so hart, dass eine höhere Einstufung als das FSK 16, dass der Film in der letzten Auflage von Astro bekommen hat, gerechtfertigt wäre. „Blutiger Freitag“ ist zudem von Bavaria und VMP (jeweils ohne FSK Überprüfung) auf Video erschienen. Alles in allem ist „Blutiger Freitag“ ein wirklich guter Film, der Spaß macht und einen an die Zeit von Baader-Meinhof erinnert, die ja nicht nur negative Seiten hatte.

Bewertung

SplatterBlutiger Freitag
SpannungBlutiger Freitag
StoryBlutiger Freitag
EkelfaktorBlutiger Freitag
AtmosphäreBlutiger Freitag
GesamtBlutiger Freitag

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