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OT:Blutgeil
ca. 25 Minuten
Schweiz 1993
- Lö Lee
- Mo Splattek
- Seelenlos
- Alfred Fickelgrubler
- Zia Zadroga
- u.a.
Story
Mitten in Zürich kommen zahlreiche (21!) Polizisten bei einem Bombenanschlag ums Leben. Die Bestürzung in der Bevölkerung ist groß, Recht und Ordnung scheinen in Gefahr. Doch zwei Polizisten, die das Attentat überlebt haben, haben sich zur Aufgabe gemacht, jetzt drastischer gegen Sittenstrolche vorzugehen.
Junkies und andere sozialabschüssige Jungendliche bekommen so lange einen aufs Maul, bis sie Ruhe geben. Und auch den Hausbesetzern soll es an den Kragen gehen. Doch da haben sich die beiden Staatsdiener einen übermächtigen Gegner ausgesucht. In der Drogenhölle hat man sich auf feindliche Eindringlinge eingerichtet. Und zugute kommt den jungen Punkern, dass die Bullen gerade dann reinkommen, als einer seine (geladene) Knarre putzt. Ja das kann ja heiter werden…
Kritik
Mitten in Zürich kommen zahlreiche (21!) Polizisten bei einem Bombenanschlag ums Leben. Die Bestürzung in der Bevölkerung ist groß, Recht und Ordnung scheinen in Gefahr. Doch zwei Polizisten, die das Attentat überlebt haben, haben sich zur Aufgabe gemacht, jetzt drastischer gegen Sittenstrolche vorzugehen.
Junkies und andere sozialabschüssige Jungendliche bekommen so lange einen aufs Maul, bis sie Ruhe geben. Und auch den Hausbesetzern soll es an den Kragen gehen. Doch da haben sich die beiden Staatsdiener einen übermächtigen Gegner ausgesucht. In der Drogenhölle hat man sich auf feindliche Eindringlinge eingerichtet. Und zugute kommt den jungen Punkern, dass die Bullen gerade dann reinkommen, als einer seine (geladene) Knarre putzt. Ja das kann ja heiter werden… „Blutgeil“ ist eine kleine, gemeine Amateur-Produktion aus der Schweiz die seinerzeit für eine Menge Aufruhe sorgte. Zumindest im hiesigen Zürich. Bei den Staatsbediensteten der Kantonshauptstadt. Doch das Problem blieb dank Marketingkünsten der Erschaffer nicht ein hiesiges sondern hatte die Chance, ein globales zu werden. Dumm nur, dass der Film an sich Müll ist und es sich eigentlich gar nicht loht, ihn sich anzugucken. Wenn da nicht diese Geschichte mit dem „gegrillten Bullenarsch“ wäre.
Der Betrachter hat das Vergnügen, das Geschehen in Schwyzerdütsch zu verfolgen. Was natürlich kein Mensch versteht, der nicht aus der unmittelbaren Sprachregion kommt. Aber dafür hat man im Nachhinein Untertitel unter den Film gemacht, sodass auch Nichtschweizer eine Chance haben, „Blutgeil“ akustisch zu verstehen.
Von der Machart her ist der Amateur-Streifen eine Zumutung. Schlechtes Bild, schlechterer Ton, extrem schlechter Schnitt, schlechtes Licht, schlechte Darsteller, dumme Dialoge, peinliche Szenarien und unnötig ekelhafte Pinkel-Momente. Polizisten werden als menschenverachtende Staatsmarionetten dargestellt. Zwar extrem übertrieben, aber eher geschmacklos als satirisch. Denn offiziell, also nach Aussage der Macher, ist „Blutgeil“ eine Satire. „Aha“ – denkt man sich da. „Satire“. Allerdings eine Art der Satire, die mit dem Holzhammer vorgetragen wird.
Warum man sich seitens des Schweizer Staates mit „Blutgeil“ auseinandergesetzt hat, ist fraglich. Man hätte ohne Weiteres den Mantel des Schweigens über den filmischen Durchfall decken können. Dann hätte wohl niemand außerhalb Zürich von dem Film Kenntnis genommen und man hätte seine Ruhe gehabt. So gab es aber großes Aufsehen, was letztlich mit einem temporären Verbot des Films und harten Strafen für eigne Beteilige endete. Vom großen Medienrummel profitiert vor allem der Betrachter der Neuauflage des Films: „The Blutgeil Case – A Real Life Comedy in 6 Parts“. Hier gibt es die bereits angesprochenen Untertitel, Szenen, die zusätzlich mit dem Gerichtsbeschluss eingeblendet und vorgelesen werden und diverse Extras nach dem Film. Diese machen das Drumherum, das interessanter als der Film selber ist, transparenter.
Somit fällt es schwer, den Film an sich zu empfehlen, da das Drumherum aber interessant und sogar fast kultig ist, bleibt prinzipiell nichts anders übrig, als es zu machen. Man erlebt zwar ein schlechtes No-Budget-Filmchen mit schlechten Effekten, das auf schlechtem Material gedreht wurde, der damalige innenpolitische Zündstoff ist aber durchaus sehenswert
Ähnlicher Film:
- Züri Metzgete
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