Informationen
Story
Ein Pärchen, ein Jugendlicher und eine Jugendliche, letztere sind noch kein Pärchen, versuchen sich die Zeit so gut es geht zu vertreiben. In ihrem Heimatdörfchen ist nicht allzu viel los und von daher müssen sie zusehen, etwas los zu machen. Am besten geht das natürlich mit Drogen und Alkohol, die fern ab der wachenden Augen von Erwachsenen konsumiert werden: In einem Auto im Wald. Als plötzlich der leicht degenerierte Donnie, einer der beiden Brüder die für ihre Grobheit berüchtigt sind und im Wald wohnen, durch das Autofenster lugt, als sich das Liebespärchen vergnügt, eskaliert die Lage. Donnie wird von den beiden Männern verprügelt, bevor diese mit dem Auto fliehen können. Donnies Bruder Frank macht sich von nun an große Sorgen, da er die beiden Schläger mit der Axt bedroht hat, und ein Vater der Vertriebenen Cop ist. Und wie es dann so kommen muss, verschlechtert sich die Situation für die im Wald lebenden Brüder dramatisch. Der debile Donnie findet eine der beiden Damen tot im Wald und hat nichts Besseres zu tun, als die Leiche nach Hause zu tragen. Frank ahnt nun, dass sie in einer ausweglosen Situation sind, da ihnen niemand glauben wird, dass sie die Frau nicht umgebracht haben…
Kritik
"Bloodshed" hört sich als Titel gar nicht mal so unaufdringlich an, und wenn man genauer hinguckt, ist der Film auch gar nicht mal so schlecht. Man muss natürlich Freund von B-Produktionen sein, um "Bloodshed" etwas abgewinnen zu können, denn diese Produktion wurde offensichtlich mit geringsten Mitteln hergestellt. Und wenn man wenig Geld zur Verfügung und keinen professionellen Drehbuchautoren hat, muss man eben zusehen, dass man mit schlichtesten Mitteln etwas Vernünftiges in den Kasten bringt. Und das ist Regisseur Jim McMahon durchaus gelungen. Er versucht sich an bekanntem Stoff, der schon in Filmen wie "Last House On The Left" oder "Es begann um Mitternacht" (1974) funktioniert hat. Schlicht und einfach wird die Geschichte von zwei bösen Buben und deren brutalen Aussetzern gezeigt. Sogar mit leichten gesellschaftskritischen Einwürfen. Denn eigentlich wollen die Burschen gar keinen Streit, müssen sich dann aber, da ohne Lobby, dem gesellschaftlichen Druck auf ihre eigene, gerne in Filmen verwendete, Art und Weise zur Wehr setzten. Die Jungs leben zwar im Hinterwald und ihre Charaktere sind als rückständig gezeichnet, ein richtiges Backwood-Feeling a la "Wrong Turn", "Die letzten Amerikaner" oder vergleichbarer Subgenre-Kollegen der Alt- und Neuzeit will aber nicht aufkommen. „Niemand wird überleben“ lautet es auf dem Cover und, ohne zuviel vorwegzunehmen, "Blodshed" versucht sich darin, dies auch umzusetzen. Einige dieser Versuche sind sehr hart und brutal, lassen für Freunde des gepflegten Spezialeffekts aber wenig Raum zum Staunen. Wenn es "zur Sache" geht, schwenkt die Kamera meist in eine andere Richtung. Daher kann man prinzipiell auch keine Wertung zur Erstellung respektive Darstellung der Effekte geben. Eine richtige Charakterisierung sucht man vergebendes. Man erfährt zwar, dass der eine doof, der andere aggressiv usw. ist, mehr geben die Rollen nicht her, was aus zweierlei Hinsicht schade ist. Zum einen wäre es interessant gewesen, mehr über die wahren Gründe für das Handeln der beiden Rednecks zu erfahren. Dies hätte dem Film sicherlich gut getan. Zum andern können die Darsteller nicht wirklich viel zeigen. Zwei der unbekannten jungen Leute machen nämlich gar nicht mal so einen schlechten Eindruck, wie man es von den meisten Filmen dieser Kategorie gewohnt ist. Der einzig wirkliche Kritikpunkt (außer, aus Sicht des Mainstream-Publikums, natürlich, dass er nicht mit Hollywood-Filmen mithalten kann) ist die wirklich sauschlechte Synchronisation. Selbst die oft zitierte Pornofilm-Synchronisation ist in vielen Fällen besser. Viele Stimmen passen nicht zu den dazugehörigen Personen, was schon eine erschreckend hohe Quote ist. Wenn es dann aber wieder spannend oder schockierend wird, was relativ häufig der Fall ist, sind die unpassenden Stimmen schnell vergessen. Für einen B-Movie ist "Bloodshed" eine durchaus gelungenen Produktion. Ein solides Regie-Debüt mit guten Aufnahmen, eine schlichte, angst erzeugende Story und die nötige Portion Härte dürften Freunde von Filmen wie "Last House On The Left" und Konsorten durchaus einen netten Filmabend bescheren.
DVD
Im schlicht gestalteten, optisch passenden und mit einem atmosphärischem Hintergrundsound ausgestatteten DVD-Menü gibt es als Extras ein besonderes Schmankerl. Und zwar den durchaus sehenswerten Kurzfilm "DAS FILETSTÜCK DER MENSCHLICHKEIT". Zusätzlich werden noch einige Trailer präsentiert. Das Bild ist, wie auch der Ton, von guter Qualität. Insgesamt gesehen eine gute DVD, mit wenig aber durchaus lohnenden Extras.
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