Blood Waves

Informationen

OT:Trespassers

ca. 83 Minuten

Mexiko, USA 2006

Regie

  • Ian McCrudden
Darsteller

  • Michelle Borth
  • Joleigh Fioreavanti
  • Alex Feldman
  • Kaiwi Lyman
  • u.a.

Blood Waves

Story

Ein malerischer, verlassener Strand irgendwo in Mexiko. Hierhin verschlägt es den Surfer Tyler und seine Freunde, die die Gelegenheit nutzen, um zu feiern und sich in die Fluten zu stürzen. Tyler ruft sogleich seinen Bruder Colin (Kaiwi Lyman) an, um ihm diese Entdeckung mitzuteilen. Dieser lässt sich nicht zweimal bitten, trommelt seine Freunde Javier (Jon Ada), Rose (Joleigh Fioreavanti), Ashley (Michelle Borth) und Lucky (Alex Feldman) zusammen und macht sich auf zu seinem Bruder, um in geselliger und feuchtfröhlicher Runde Spaß zu haben. Als Colin und seine Freunde nach einer langen und stressigen Autofahrt an dem Stand ankommen, sehen sie, dass Tyler nicht gelogen hat.

Der abgeschiedene Strand und die meterhohen Wellen versprechen eine unterhaltsame Zeit, doch blöderweise fehlt von Tyler und seinen Freunden jede Spur. Zuerst machen sich Colin und die anderen darüber noch keine großen Gedanken und machen erst einmal das Beste aus den ihnen gebotenen Gelegenheiten. Als sie aber die zurückgelassenen Autos von Colin’s Bruder und seinen Freunden finden, wird ihnen klar, dass irgend etwas passiert sein muss. Zu spät erfahren die jungen Leute kurz darauf von einem Einheimischen, dass der Strand mit einem schrecklichen Fluch belegt sein soll. Es dauert nicht lange, bis dieser gnadenlos seine Opfer fordert…

Kritik

Bei aller Freundlichkeit zum B-Movie Sektor kann man von den heutigen Low-Budget Filmern, die es sich in regelmäßigen Abständen zur Aufgabe machen, das Horrorgenre um einen lebenswichtigen Beitrag erweitern zu wollen, sicherlich nicht behaupten, dass sie sich derzeit auf einem innovativen Höhepunkt befinden. Wirft man einen Blick auf die derzeitigen Produktionen aus der Billigfilmecke, verliert man anhand so vieler Einfallslosigkeit und den immer gleichen Storys schnell die Übersicht. Auch "Blood Waves" macht kein Geheimnis daraus, dass er sich aus den üblichen Zutaten zusammensetzt. Eine Gruppe junger Leute fährt an einen abgelegenen Ort und zieht dort das Böse auf sich, was darin endet, dass sie nun nach und nach dezimiert werden. Wer sich auch nach dem zwanzigsten Film dieser Machart noch über eine flache Handlung aufregt, der sollte seinen Erwartungshorizont lieber etwas verändern und stattdessen auf einen annehmbaren Unterhaltungswert hoffen, da man den Film, bei der Hoffnung auf eine neuartige Handlung, ansonsten sehr schnell resignierend wieder aus dem Player nehmen würde.

Ian McCrudden, der ansonsten schon Streifen wie "Anita O’Day: The Life of a Jazz Singer", "Mr. Smith Gets a Hustler" oder "Trailer: The Movie" inszenierte, war bei "Blood Waves" nicht nur für die Regie, sondern auch für das Drehbuch, den Schnitt, die Kamera und das Casting verantwortlich. Daran sieht man sehr gut, was eine einzelne Person alles falsch machen kann, was schon bei der Story beginnt. Diese sollte an dieser Stelle aber nicht mehr kritisiert werden als nötig, da das Genre letztens im Allgemeinen auch nicht gerade mit frischen Ideen glänzte, seien es nun B-Movies oder Hollywoodschocker. Etwas dürftig ist es dennoch, was einem hier aufgetischt wird. Eine Konstellation aus fünf stereotypen Jugendlichen fährt an einen abgeschiedenen Strand, tut das, was Film-Teenies immer tun, bemerken das etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und werden schlussendlich gekillt. Nothing more to see here. Wirklich interessant ist aber die Tatsache, dass es McCrudden bis zu einem gewissen Zeitpunkt tatsächlich geschafft hat, dieses Nichts einer Handlung halbwegs spannend in Szene zu setzen.

Das Obskure und wirre an der Sache ist aber, dass "Blood Waves", bzw. "Trespassers" immer nur dann für ein wohliges Unwohlsein sorgen kann, wenn gar nichts passiert. Über die ersten 45 Minuten wird man Zeuge des typischen Balzverhaltens junger Hollywoodjugendlicher, es wird geflirtet, eingecremt, sich hin und wieder mal nackig gemacht und jede Menge Scheiß geredet. Sprich, man bekommt all das zu sehen, was eigentlich nicht in einen Horrorfilm gehört, sich aber irgendwann mal in das Genre geschlichen hat und nun fest darin verankert ist. Noch wartet man sehnsüchtig darauf, dass endlich jemand den Löffel abgeben darf und das große Sterben endlich beginnt, unwissend, dass man bereits jetzt am Highlight des Films angelangt ist. Beinahe punktgenau nach einer Dreiviertelstunde lässt Ian McCrudden endlich zombieartige Wesen auf die Jugendlichen los und hier offenbart sich dann leider auch das absolute Unvermögen des Regisseurs, einen guten B-Horror in Szene zu setzen.

Die Hintergrundgeschichte, die einem dazu geliefert wird, ist noch recht annehmbar und atmosphärisch. Angeblich soll ein gewisser Sektenführer namens El Gringo seine Anhänger vor einigen Jahren an diesen Strand geführt haben, um dort fernab der Zivilisation ein neues Leben aufzubauen. Als das Essen allerdings knapp wurde, entführte der Gute kurzerhand ein paar Kinder und servierte sie seinen Getreuen zum Frühstück. Als diese davon Wind bekamen, waren sie allerdings ganz und gar nicht erfreut, rissen ihrem Anführer die Augenlider heraus und vergruben ihn bis zum Kopf am Strand, in Richtung zur Sonne, wo er dann elendig zu Grunde ging. Der Rückblick auf diese Geschehnisse ist, obwohl natürlich billig inszeniert, das Einzig atmosphärische in diesem Werk, der Angriff der Zombiewesen auf die Jugendlichen ist dann erschreckender weise noch langweiliger als die schleppenden, ersten 45 Minuten. Das nicht nur, weil das Set kaum ausgeleuchtet war und sich das Geschehen beinahe in völliger Dunkelheit abspielt, in der man nicht mehr all zu viel erkennen kann, sondern auch, weil einem hier wohl die zahmsten ´Zombies‘ seit langem geboten werden. Blutig wird es nie wirklich, wenn jemand stirbt dann immer sehr unspektakulär. Eine halbe Stunde lang dauert die Flucht der Jugendlichen vor den Untoten und irgendwann wünscht man sich sogar wieder in die erste Hälfte des Films zurück. Der Schluss ist nämlich in jedweder Hinsicht einfach nur dilettantisch. Die seltsamen Wesen sehen wie schlecht geschminkte Billiglohnschauspieler aus, auf Blut darf man lange warten und durch die Dunkelheit hat man Probleme, überhaupt etwas erkennen zu können. Hin und wieder gibt es mal einen Kampf, dann dürfen die Teens wieder flüchten und ganz selten beißt auch mal jemand ins Gras. Und als hätten wir es nicht alle kommen sehen, überleben ausgerechnet diejenigen, auf die man schon von Anfang an getippt hätte.

Nein, viel gibt es wirklich nicht, was an "Blood Waves" positiv auffällt. Wenn eine viel zu lange Einleitung, in der man 45 Minuten lang Zeuge der typischen Teenieklischees wird, plötzlich interessanter als der eigentliche Horrorpart ist, dann stimmt irgendetwas ganz und gar nicht. In der ersten Hälfte wurde wenigstens noch versucht, durch gelegentliche Schauermomente so etwas wie Suspense aufzubauen, doch sobald dann die billigen Untoten losgelassen werden, fällt alles in sich zusammen und "Blood Waves" wird zu einem peinlichen, überflüssigen Pseudo-Horrorstreifen, der seinem Publikum einfach überhaupt nichts bieten kann. Dabei fallen wenigstens die Schauspieler nicht negativer als unbedingt notwendig auf, denn obwohl sie die altbekannten Charaktere spielen müssen, offenbaren sie zumindest noch so etwas wie ein Fünkchen Talent. Leider kann aber auch das "Blood Waves" nicht mehr in höhere Bewertungsebenen hieven.

"Blood Waves" dürfte wohl selbst für die hartgesottensten B-Movie Liebhaber, die sich sonst alles ansehen, nicht mehr interessant sein, da einem hier einfach nichts geboten wird. Nach 45 einführenden Minuten, die auf einen halbwegs annehmbaren Horrorfilm schließen lassen, präsentiert Ian McCrudden seinem Publikum den wohl langweiligsten B-Horrorfilm seit langem, der vor allem durch mangelnde Ausleuchtung, fehlende Splattereffekte und absolut keine Highlights auf sich aufmerksam macht. Die Schauspieler überzeugen durchaus in ihren Parts und gravierende Einschlafgefahr herrscht hier dank vielen sexuellen Anzüglichkeiten auch nie, das muss man "Blood Waves" zugestehen, dennoch darf man dieses Werk von seiner Must See Liste streichen. Die Einzigen, die wohl wirklich Spaß mit dem Werk haben werden, zumindest 2-3 Minuten lang, sind Surffans, die von ein paar wenigen, dafür aber schönen Surfszenen bei Laune gehalten werden.

Bewertung

SplatterBlood Waves
SpannungBlood Waves
StoryBlood Waves
EkelfaktorBlood Waves
AtmosphäreBlood Waves
GesamtBlood Waves

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