Informationen
Story
Vor 15 Jahren hatte der Farmersohn Henry einen folgenschweren Tag: Erst erschreckte ihn sein Bruder Angus mit einem geschlachtetem Schaf, dann erfährt er, dass sein Vater tödlich verunglückt ist. Beides hat in ihm eine Phobie ausgelöst. Eine Angst gegenüber Schafen, die er bis heute nicht ablegen konnte.
Denn das merkt er, als er nach Jahren zurück in seine alte Heimat kommt. Sein Bruder Agnus hat ihn eingeladen, damit er ihm seinen Teil der Farm und der Schafzucht verkauft, was Henry natürlich gefällt. Denn nach der Unterschrift hofft er, nie wieder einem Schaf über den Weg zu laufen. Bis dahin ist es aber noch ein viel weiterer Weg, als Henry denkt.
Denn er weiß noch nicht, dass Bruder Agnus so profitabel wie möglich sein möchte und ihm dabei alle Mittel recht sind. Selbst die Züchtung einer neuen Schafrasse, die durch menschliche Gene zu einer noch nie gesehenen Effektivität gelangen soll. Doch dummerweise gelingt das Experiment nicht so recht. Und die Zuchtprobleme verstärken sich, als ein Probe von einem Umweltaktivisten entwendet wird, aus der rasch ein Zombie-Schaf entschlüpft…
Kritik
In Neuseeland soll es vierzehnmal so viele Schafe wie Menschen geben. Da liegt es nahe, dass sich ein Horror-Film aus diesem Inselstaat mit den Wollknäuel auf vier Beinen beschäftigt. Zudem gab es diese Thematik im Subgenre des Horror-Films noch nicht (abgesehen von dem ziemlich unbekannten „Godmonster Of Indian Flats“ USA (1973)).
Den Machern des Films war glücklicherweise klar, dass es schwierig wird Killer-Schafe als derartig böse darzustellen, dass man einen ernsthaften Streifen auf die Leinwand zaubern kann. Und so ist mit „Black Sheep“ eine Horror- ja fast sogar Splatter-Komödie entstanden, die nicht wenige an die alten neuseeländischen Peter Jackson Filme erinnern wird. Es dauert etwas, bis der Film in Fahrt kommt. Die Einführphase ist aber nicht unbedingt uninteressant gestaltet. Man merkt direkt, dass sich der Film nicht ernst nimmt und das der Humor etwas sonderbar ist. Beides zieht sich durch den gesamten Film, wenngleich der Spaßfaktor stark anzieht. Nachdem man Bescheid weiß, geht es ins Eingemachte. Der unter einer Schafphobie leidende Protagonist gerät von einem Schlamassel ins andere. Ausgelöst durch eine Genmanipulation, die Super-Schafe hervorbringen soll. Dies klappt auch, allerdings anders als sich das die Züchter vorgestellt haben und so kommt es zum Kampf Mensch gegen Tier und Henry ist mittendrin. Er muss die grausame Rache der Schafe ertragen, die jetzt nicht nur Menschenfleisch mögen sondern auch mordlüstern sind. Und das stets mit einem lauten „Määähhh“, welches dröhnend aus den Boxen rauscht und einen vor die Frage stellt ob man jetzt Angst haben oder lauthals loslachen soll… Inszeniert ist das Ganze sehr professionell. Da muss man Regisseur Jonathan King ein ausdrückliches Lob für sein Filmdebüt aussprechen. Die Kameraarbeit ist gut, ebenso der Schnitt und auch die Effekte können sich sehen lassen. Diese werden nicht selten eingestreut und werten den Film klar auf. Das gilt auch für diejenigen Gags, die zünden. Sie sind abgedreht, einfallsreich und vor allem lehrreich. Nach der Betrachtung weiß man das man Kettensägen beim Anschmeißen immer schön festhalten muss und es noch etwas Schlimmeres gibt als (VORSICHT: Sexismus) „Frauen am Steuer“. Nämlich suizidgefährdete Mörder-Schafe! Die darstellerischen Leistungen sind in Ordnung. Ein manches Mal wirken einige der Beteiligten zwar stark übermotiviert, aufgrund der nicht gerade bierernsten Thematik des Films fällt das aber nicht weiter negativ auf. Was auffällt ist die unbestreitbare Ähnlichkeit des Protagonisten, der von Nathan Meister dargestellt wird, mit dem deutschen „Komiker“ Oliver Pocher. Falls dem ein Zwillingsbruder bei der Geburt verlorengegangen ist, sollte er sich unbedingt mal diesen Streifen ansehen.
Dies sollten im Übrigen auch diejenigen machen, die Tier-Horror und Fun-Splatter mögen. „Black Sheep“ ist auf jeden Fall eine sehenswerte Bereicherung der Sub-Genres. Der Film ist ein gelungenes Filmdebüt von Jonathan King, von dem hoffentlich in Zukunft noch mehr kommt.
DVD
Bild- sowie Tonqualität können vollends überzeugen. Die zur Rezension vorliegende Verleihversion verfügt über ein "Schafes" Hauptmenü, in dem ein "Mähhh" nach dem anderen die Vorfreude auf den Film erhöhen. An Extras gibt es in dieser Version nicht viel zu sehen, was ja aber auch nicht unüblich ist. Aber immerhin kann man sich in 10 Trailern informieren, was man eventuell als nächstes in den DVD-Player schiebt.
Besser mit Extras sieht es bei der Verkaufsversion aus. Dort gibt es einen Audiokommentar. Und dann soll bald noch eine Special-Edition rauskommen, die über sehr viele Extras verfügt.
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