Informationen
OT:Black Past
ca. 86 Minuten
Deutschland 1989
- Olaf Ittenbach
- Olaf Ittenbach
- Andrea Arbter
- Andre Styi
- Sonja Berg
- u.a.
Story
Ein kleines Mädchen füttert im Garten den Hund, ihr Vater im innern des Hauses greift wie in Trance nach einem Beil und macht sich auf den Weg zu ihr…
Jahre später sind Tommy, seine beiden Schwestern und sein Vater in eben dieses Haus eingezogen. Tommy ist ein Außenseiter wie er im Buche steht. Eines Tages findet er auf dem Dachboden des Hauses eine alte, verschlossene Kiste. Der Inhalt ist ein Spiegel und ein Tagebuch, das scheinbar von einem Verrückten geschrieben wurde, da es darin um Dämonen geht. Tommy legt das Tagebuch zur Seite und hängt den Spiegel in seinem Zimmer auf.
Kurze Zeit später kommt Tommy mit Petra zusammen und als Petra ihn besuchen kommt und in den Spiegel blickt, wird ihr Blick leer und sie läuft auf die Straße und direkt vor ein Auto. Wenig später erliegt sie im Krankenwagen den Folgen des Unfalls. Tommy kommt nur sehr schwer mit ihrem Tod zurecht. Schreckliche Alpträume, in denen ihm seine tote Freundin erscheint und er versucht sie zu töten, quälen ihn von Nacht zu Nacht und werden immer brutaler und erschreckend realer. Seine tote Freundin versucht sogar ihn zu warnen, er solle den Spiegel zerstören…
Kritik
Endlich habe ich nun auch das Erstlingswerk von Regisseur Olaf Ittenbach zu Gesicht bekommen. Eines gleich vorweg, dies ist kein Film für Leute mit nervösem Magen oder die eher auf anspruchsvollere Kost stehen. Es handelt sich hierbei um einen Low Budget Streifen, in dem reichlich viel gesplattert wird. Die Kosten für den Film beliefen sich auf nur 10.000 DM.
Die Story ist eher als nebensächlich anzusehen, aber immerhin besitzt der Film sogar noch etwas Story, im Gegensatz zu manch anderem Erstlingswerk diverser Regisseure dieses Genre (z.B. „Violent Shit“). Ein klein wenig erinnert die Story an manchen Stellen auch an „Tanz der Teufel“.
Die Darsteller sind allesamt Laien und das merkt man auch deutlich, Regisseur Olaf Ittenbach spielt selbst die Rolle des Hauptdarstellers Tommy. Namentliche Filmgrößen sind somit natürlich nicht vorhanden. Oftmals fehlt es an passender Mimik bzw. die Rollen kommen teils recht gelangweilt und banal rüber, aber darüber lässt sich hinweg sehen. Sehr lustig fand ich auch, wie oft sich Tommy immer wieder einen neuen Pulli anzieht, er wechselt z.B. den Pulli, weil er stinkt, das T-Shirt darunter bleibt jedoch immer an. Sehr logisch auch, einmal zieht er sich einen frischen Pulli an, geht ins Bad und zieht ihn dort sogleich wieder aus. Die sprachliche Umsetzung ist übrigens stark von bayrischem Dialekt begleitet was dem Film hin und wieder eine wohl eher unfreiwillige Komik beifließen lässt.
Die Splattereinlagen dagegen sind hervorragend gelungen, es fließt reichlich Blut, es wird zerstückelt und selbst ein paar Szenen sind dabei, bei denen wohl so mancher Zuschauer lieber den Saal verlässt oder laut aufschreit, wobei ich bei letzterem ganz besonders an die männlichen Wesen denke (ich sage nur des Mannes bestes Stück, ein Hammer und ein Nagel, den Rest überlasse ich eurer Phantasie!). Bei der Verwandlung in einen Dämon musste ich irgendwie an Dario Argento´s „Dämonen“ denken. Hier scheint mir etwas abgeschaut worden zu sein, denn auch bei Ittenbach wachsen die dämonischen Fingernägel aus den Händen und die Dämonenzähne treten genauso hervor, jedoch wirkt dies hierbei weniger professionell als bei Argento. Außerdem kam hier zum ersten mal eine der viel geliebten Höllenszenen von Ittenbach zum Zuge, die er auch in seinen späteren Werken „The Burning Moon“ und „Beyond the limits“ gerne wieder in ähnlichem Ausmaße aufnahm.
Dass Ittenbach mit diesem Film seinen Durchbruch im Splattergenre schaffte war ebenfalls nicht geplant, da der Film eigentlich gar nicht so groß rauskommen sollte, jedoch verirrte sich ein Exemplar davon zu „Splatting Image“, die dann für den Rest sorgten. ^v^ FAZIT: ^v^
Ein, meiner Meinung nach, sehr gelungener Fun-Film, der jedoch nur den Geschmack von hartgesottenen Horror- und Splatterfreaks befriedigen dürfte. Leute, die nichts mit solchen Filmen anfangen können, sollten einen großen Bogen darum machen!
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