Informationen
OT:Bad Brains
ca. 80 Minuten
Italien 2005
- Ivan Zuccon
- Emanuele Cerman
- Valeria Sannino
- Matteo Tosi
- u.a.
Story
Alice und Davide sind ein ganz besonderes Liebespaar. Sie locken Leute in ihr abgeschieden liegendes Landhaus um sie zu foltern und zu töten. Dabei sind sie auf der Suche. Die Suche nach dem Besonderen. Bislang konnten sie es nicht finden, doch ein neues Opfer scheint es zu haben. Das Leben der beiden Suchenden ist seit frühster Kindheit von Gewalt geprägt. Die Erinnerung zwingt sie immer wieder, sich mit ihren Gewalttaten auseinander zusetzten. Dabei hilft ihnen eine Videokamera, die bei den Folterungen stets mitläuft. Das von Sex und Gewalt kontrollierte Leben von Alice und Dave gerät zusehends aus den Fugen. Die Lust, Menschen leiden zu lassen, scheint nicht abzuklingen. Und ihr neustes Opfer, der stigmatisierte Mirco, sorgt auch nicht für eine Beruhigung in ihrem Leben. Jede Verletzung die Mirco zugefügt wird, bekommt auch Davide zu spüren…
Kritik
Der neuste Filmbeitrag des italienischen Nachwuchsregisseurs Ivan Zuccon ähnelt stilistisch seinen Vorgängern „The Darkness Beyond“, „Armee des Jenseits“ (Beide 2000) und „Shunned House“ (2003). Man merkt Zuccon deutlich an, dass er in die Fußstapfen der großen Regisseure seines Heimatlandes treten will und Potential ist bei ihm sicherlich vorhanden. Allerdings ist es ein weiter Weg bis in die Spitzenriege und Zuccon hat noch einige Schritte zu machen. Denn auch sein vierter Film ist geprägt von offensichtlichen finanziellen Engpässen. Das Bild und die Effekte lassen dies schon erahnen. Sicherlich hat sich Zuccon viel Mühe gegeben, einen anständigen B-Movie zu machen, doch er muss mal zusehen, dass er endlich eine vernünftige Kamera bekommt und bei den Spezialeffekten zulegt. Letztere sind es ja nun mal, die selbst C- oder B-Movies aufwerten und somit für einen positiven Gesamteindruck sorgen. Aber Zuccon lässt das blutige Geschehen lieber im Off passieren. Beim Aufbau der Atmosphäre hat sich der Jungregisseur durchaus ins Zeug gelegt und was Anständiges auf die Beine gebracht. Behilflich ist ihm dabei sicherlich auch das Haus, in dem 95% des Geschehens abspielt. Eine gut gewählte Kulisse, die das Budget sicherlich nicht allzu sehr belastet haben dürfte. Die wiedergegebene Geschichte ist dagegen alles andere als „billig“. Sie ist vielschichtig, verwirrend und wirkt leicht verstörend. Allerdings ist hier zu bemängeln, dass die Verwirrung meist überhand nimmt und die ultraschnellen Schnitte nicht unbedingt zu einer Verdichtung des Materials führen. Der Rote Faden ist zwar deutlich zu erkennen, es gibt aber viel zu viele Abweichungen im Verlauf. Dennoch ist es besser auf ein umfangreiches Skript zurückzugreifen als eine 0815 Story zu präsentieren, wie es ja in vielen Filmen dieser Kategorie der Fall ist. Und des Weiteren lässt Zuccon erkennen, dass er auf den Spuren von Argento, Fulci & Co wandelt, was die Fans dieser Regisseure sicherlich erfreuen wird. Aufgepeppt wird die Story noch mit Sex und Gewalt, was ja auch ein beliebtes Stilmittel im B-Movie ist. Die Härte ist unverkennbar, aber, wie bereits erwähnt, spielt sich zu viel im Off ab. An andere Terror-Filme wie „Mondo Brutale“ oder auch „Savage Island“ kommt „Bad Brains“ somit nicht mal ansatzweise heran. Die Erotikszenen sind aber als gelungen zu betrachten, was sicherlich an den nett anzuschauenden Protagonisten liegt. Und, man soll es kaum glauben, Emanuele Cerman (als Davide), Valeria Sannino (Alice) und Matteo Tosi (Mirco) sehen nicht nur gut aus, sie machen ihre Arbeit sogar relativ gut.
Das reicht aber nicht, um unterm Strich von einem wirklich guten Filmbeitrag reden zu können. In „Bad Brains“ steckt viel Potential, dass Regisseur Zuccon aber nicht komplett abrufen konnte. Aber, da kann man sich sicher sein, er wird weiter an sich arbeiten.
Ähnlicher Film:
The Darkness Beyond
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