Informationen
OT:The Borrower
ca. 86 Minuten
USA 1989
- John McNaughton
- Rae Dawn Chong
- Don Gordon
- Antonio Fargas
- u.a.
Story
In Chicago herrscht Verunsicherung, da es in letzter Zeit immer wieder zu mysteriösen Morden kam. Die aufgefundenen Opfer waren allesamt kopflos und vom verschwundenen Haupt gab es keinerlei Spur. Die Polizistin Diana wird mit dem Fall beauftragt, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten.
Was Diana nicht weiß, ist das ein Außerirdischer in Menschengestallt auf die Erde verbannt wurde, da er die Gesetze seines Planeten nicht befolgt hat. Hier soll er nun den Rest seines jämmerlichen Lebens verbringen und als ob das nicht schon Strafe genug wäre, bekommt er noch eine fiese Auflage. Er muss sich von Zeit zu Zeit einen neuen Kopf besorgen, da sein alter nach einer gewissen Zeit explodiert…
Der Außerirdische treibt sich in der Chicagoer Unterwelt rum, was es für die Polizisten natürlich nicht einfacher macht, ihn zu finden. Ein weiteres Problem ist der Identitätswechsel, der sich mit jedem neuen Kopf vollzieht. Das Wesen nimmt die Persönlichkeit des Opfers an, allerdings wirkt er nach jedem Kopfwechsel angeschlagen und braucht ein wenig Zeit bis er einigermaßen mit der neuen Lage umgehen kann. Die neue Zusammensetzung ist dann eine Mischung aus dem Außerirdischen und dem Kopfspender.
Für Diana ist es wirklich nicht einfach ein Profil des Täters zu erstellen, doch die anhaltelenden Morde motivieren die hartgesottene Staatsangestellte. Ob sie den Kopfräuber allerdings stellen kann, bleibt fraglich, da dieser immer wieder wo anders, als anderer auf- beziehungsweise untertaucht…
Kritik
John McNaughton, der drei Jahre zuvor seinen wohl besten Film „Henry – Portrait of a Serial Killer“ schuf, ist es auch in diesem Streifen wieder gelungen mit einer erstklassigen Atmosphäre zu glänzen. Genau wie in dem Film über den Serienkiller, schafft er es die große Stadt nicht so darzustellen wie wir es gewohnt sind, nein er zeigt die gesellschaftlichen Randbereiche, die graue Vorstadt, wo sich alles andere als hübsche Topmodells und erfolgreiche Geschäftsmänner rumtreiben.
Mit dieser Stärke im Rücken, ist es ihm dann ein leichtes ein interessante Geschichte zu erzählen, die natürlich besonders durch ihre Ungewöhnlichkeit fesselt. Filme über Serienmörder gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer, genau wie Verfilmungen über außerirdische Lebensformen, die unseren Planten besuchen um uns nach dem Leben zu trachten. Allerdings ist die Mischung weniger verbreitet und die Tatsache das der gebeutelte Übersiedler ständig ein neues Haupt braucht ist genauso neu wie witzig.
Trotz der überdurchschnittlichen Härte des Films, die für eine deutsche FSK 18 wirklich überraschend ist da höchstens ein paar kleinen Szenen entfernt wurden, hat McNaughton einen gewissen Humor eingefügt, der das ganze wieder relativiert. Als Vorzeigeszene wäre jene zu nennen, in der das fremde Wesen sich versehendlich einen Hundekopf aufsetzt und damit verwirrt durch einen Häuserblock hetzt. Die Spezialeffekte wurden im übrigen von Kevin Yagher geschaffen, der sein Können bereits in „Nightmare on Elm Street“ unter Beweis stellte.
Action und Spannung kommen in „Alienkiller“ leider etwas zu kurz und auch die Schauspieler glänzen nicht unbedingt mit ihrem Können. Für einen guten Schmuddel-Horrorfilm spielt das allerdings keine große Rolle, da gerade in diesem die Splatterszenen natürlich an erster Stelle stehen. Und wie ich bereits erwähnte sind diese für eine freigegebene deutsche Version ungewöhnlich hart, was den Fun-Faktor sichtlich erhöht. Trotz der etwas dünnen Story ist der Film sehr sehenswert und seine Selbstironie zeigt, wie ihn der Betrachter einordnen soll!
Alles in allem ist „Alienkiller“ also ein guter Splatterstreifen, der Humor beweist und von seiner besonders erwähnenswerten Atmosphäre lebt. Es gibt zwar kleine Schwächen, aber einem Genrefan wird es ein leichtes sein diese zu übersehen…
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