Informationen
OT:Aileen: Life And Death Of A Serial Killer
ca. 90 Minuten
GB, USA 2003
- Nick Broomfield
- Joan Churchill
- Nick Broomfield
- Aileen Wuornos
- u.a.
Story
“Aileen: Life And Death Of A Serial Killer” ist eine Dokumentation über die Serienmörderin Aileen Wuornos, deren Leben die Vorlage des Oscar-nominierten Films „Monster“ war. Dokumentar- und Spielfilmregisseur Nick Broomfield startete 1992 den ersten Versuch eine Dokumentation über „Die erste weibliche Serienmörderin“ zu drehen, (The Selling Of A Serial Killer) was ihm auch mit gutem Erfolg gelang. Im Jahre 2003 folgte dann diese Dokumentation, die es wirklich in sich hat.
Kritik
Bloomfield zeigt ganz unverblümt das wahre Leben der Serienmörderin, soweit es menschenmöglich ist, da die verstörte Frau sicherlich einen großen Teil der Wahrheit mit in ihr Grab genommen hat. In exklusiven Interviews kann man den Sinneswandel der Frau und auch ihren Hass auf die Gesellschaft und die Polizei beobachten. Der Sinneswandel ist mit Sicherheit das Schockierenste, was man in realen Dokumentationen erleben kann, denn erst geht die Frau mit der Überzeugung in die Gerichtsverhandlungen, dass sie ein Opfer durch Vergewaltigungen geworden ist und am Ende sieht sie sich als einen kaltblütigen Mörder, der sich mit Gott arrangiert hat und auf jeden Fall umgebracht werden muss. Der Regisseur bleibt derweil stets sachlich und versucht sein gutes Verhältnis zu der Frau aufrechtzuerhalten, was im Verlauf immer schwieriger wird. Besonders bizarr ist eine Szene, in der Aileen denkt die Kamera sei ausgeschaltet. In der vorherigen Aufnahme erzählte sie von den absichtlichen Morden, im Anschluss aber wieder von den Vergewaltigungen. Auch ein Interview mit der leiblichen Mutter der Mörderin bringt keine Klarheiten ans Licht. Aileen Wuornos behauptet sogar das ihre leibliche Mutter nicht mehr leben würde, was aber natürlich nicht der Fall ist. Ihr schizophrener Zustand hätte Aileen eigentlich das Leben retten müssen, da vor der Hinrichtung eines Menschen eine Untersuchung stattfindet, aber Gouverneur Jep Bush (Bruder des „Idiot Son Of An Asshole“ (Ein Lied der Gruppe NOFX)) passte dies nicht in seine Wahlvorbereitungen, da er mit ihrer Liquidierung, einen Monat vor der Wahl, seine harte Hand unter Beweis stellen konnte. Szenen wie diese treiben einem beim Betrachten einen dicken Klos in den Hals, auch wenn man natürlich nur wenig Mitleid mit der Mörderin haben kann. Sie war sicherlich ein Mensch, den man auf der Strasse nicht begegnen will, da schon ein Blick in ihre Augen große Angst auslöst. Den bösen Blick legt sie einige Male während der Interviews auf und gepaart mit ihrem Verfolgungswahn und dem draus resultierendem Hass wird einem mehrfach Angst und Bange. “Aileen: Life And Death Of A Serial Killer” ist eine wirklich beeindruckende Dokumentation, die man Serienmörder-Interessierten und Leuten, die den Film “Monster” bereits gesehen haben nur wärmstens empfehlen kann, da er viel tiefer als die Hollywood-Produktion geht. Natürlich wird man auch hier nicht die ganze Wahrheit über das Leben der Aileen Wuornos erfahren, da die Protagonistin sie mit ins Grab genommen hat… Aber man kann wenigstens sehen was die Medien aus der Geschichte gemacht haben und wie ein kaputtes Leben dafür genutzt wurde, sich politische Vorteile zu verschaffen. Zur DVD von E-M-S: Bildformat: Vollbild 4:3
Tonformate: deutsch DD 2.0, englisch DD 2.0
Untertitel: deutsch
Ländercode: 2
Extras:
Trailer von dem Film "Monster"
Filmo- und Biografie von Nick Broomfield Bild und Ton sind entsprechend einer Dokumentation nicht zu vergleichen mit einer Filmproduktion – dass erwartet aber auch niemand. Das DVD-Menü ist mit einem netten Song hinterlegt, der nach der Betrachtung des Films zum traurigen Ohrwurm wird.
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