Jack The Ripper

Informationen

Drehland USA
Drehjahr1944
Laufzeitca. 80 Minuten
RegieJohn Brahm
DarstellerLaird Cregar George Sanders Merle Oberon Cedric Hardwicke u.a.
Bild
  • 1
  • 33:1
TonDD2.0
Sprachen
  • Deutsch
  • Englisch
UntertitelDeutsch
LC2
FSK16
Jack The Ripper

Story

London, 1888: „Jack the Ripper“ meuchelt sich durch die vernebelten Straßen Whitechapels. Die grauenvolle Mordserie hält die Stadt in Atem. Auch das Ehepaar Bonting ist schockiert. Hinzu kommt noch ein grauenvoller Verdacht: Der neue Untermieter schleicht sich regelmäßig nachts aus dem Haus, hat ein seltsames Verhältnis zu Frauen und zeigt plötzlich reges Interesse an Tochter Kitty. Ist ER der gesuchte Mörder?…

Jack The Ripper  Jack The Ripper

Kritik

Wohl kaum ein Kriminalfall der Geschichte hat die Menschen bis heute so bewegt und gleichsam auf schauerliche Weise fasziniert wie der des „Jack the Ripper“. Einem Phantom gleich, versetzte er im Herbst 1888 durch blutrünstige Frauenmorde die Stadt London in Angst und Schrecken. Gefasst wurde er nie. Bis zum heutigen Tag bietet die ungeklärte Identität des Täters besten Nährboden für Mythen und Spekulationen, für Romane und nicht zuletzt zahlreiche Filme. Als Regisseur John Brahm sich 1944 mit seinem „The Lodger“ des Themas annahm, war er damit bei weitem nicht der erste Filmschöpfer, der auf den Spuren des Rippers wandelte. Allerdings kann seine Version ohne weiteres als einer der besten Beiträge des Genres angesehen werden. Zu glanzvollen Zeiten des 40er Jahre Horror-Films in den Studios der 20th Century Fox entstanden, bietet „The Lodger“ ein Paradebeispiel klassischen, gothischen Grusels. John Brahm’s Werk lehnt sich an die 1913 erschienene, gleichnamige Novelle von Marie Belloc Lown an und setzt dabei nicht auf die Frage nach dem Täter, sondern auf die Spannung, die sich aus der für den Zuschauer, nicht aber für die Personen der Handlung bekannten Situation heraus ergibt. Alfred Hitchcock, der sich ebenfalls bereits 1927 mit einer Stummfilm-Variante der Novelle die Ehre gab, prägte hierfür den Begriff „Suspense“. Bei „The Lodger“ ist die Identität des Rippers von vornherein offensichtlich: Mr. Slade – Ein freundlicher, wenn auch etwas seltsamer Untermieter, Arzt, mit Abneigung gegenüber Schauspielerinnen und besonderem Interesse für die Nachrichten über den Fall des Rippers. Brahm lässt den Zuschauer also nicht im Ungewissen, sondern lässt ihn mit den Sympathieträgern mitfiebern und baut ganz auf Spannung. Und Atmosphäre! Die Bühnenkulissen mit ihren Gaslaternen beleuchteten, von Nebel durchzogenen Gassen ziehen magisch in ihren Bann. Der damaligen Zensur getreu, beschränkt sich die Darstellung von Gewalt auf ein dezentes Minimum und ist praktisch nur angedeutet. Auch dem Sitten- und Moralverständnis in den 1940er Jahren musste offensichtlich Genüge getan werden: Aus Prostituierten, wie sie der Ripper in der Realität mordete, machte das Drehbuch kurzerhand „Schauspielerinnen“. Was den John Brahm’s „Scotland Jagd greift ein“, so der deutsche Kino-Titel, aus der Fülle aller „Jack the Ripper“-Verfilmungen herausragen lässt, ist die großartige Darbietung von Laird Cregar in der Rolle des Mr. Slade, des offensichtlichen Mörders. Der Hüne mit der sanften Stimme und dem melancholischen Blick verleiht seiner Rolle eine beeindruckende Intensität. Wehmut und Wahnsinn, gefangen in einer Person. Laird Cregar, der als Mr. Slade einen Mann mittleren Alters spielt, war zur Entstehung des Films gerade 30 Jahre alt. Nur ein Jahr später starb der außergewöhnliche Mime an einem Herzinfarkt als Folge einer radikalen Abmagerungskur. Als Widersacher steht ihm hier George Sanders als Kommissar gegenüber, der Horror-Fans sicher auch durch seine späteren Filme wie „Das Dorf der Verdammten“ (1960) oder „Der Frosch“ (1972) bekannt sein dürfte. Während manche Kritiker bei „Kitty“-Darstellerin Merle Oberon einige Defizite bei Gesang und Tanz ausmachen konnten, steht die Leistung von Sir Cedric Hardwicke („The Ghost of Frankenstein“, 1942) einmal mehr außer Frage. „The Lodger“ ist ohne Zweifel ein Meilenstein des Horror-Kinos. Vielleicht mag der Film für heutige Sehgewohnheiten und gerade auch angesichts moderner, action- reicherer „Jack the Ripper“-Verfilmungen etwas altbacken erscheinen. Jedem Filmfan, der einer Reise zurück in die Filmgeschichte nicht abgeneigt ist, sei dieser Film dennoch wärmstens empfohlen. Für Freunde klassischer Filmkunst ist „The Lodger“ ohnehin Pflichtprogramm…

Jack The Ripper  Jack The Ripper

DVD

Dank Savoy Film (im Vertrieb von Subfilm Entertainment) ist „The Lodger“ als Klassiker des 40er Jahre Horror-Kinos erstmals digitally remastered und in deutscher Sprache erhältlich. Die DVD kommt mit schön gezeichnetem Wendecover (mit und ohne FSK-Logo) im Amaray-Case. Neben dem deutschen Ton ist selbstverständlich auch der englische Originalton verfügbar, optional dann mit deutschen Untertiteln. Darüber hinaus gibt es auch einen Audiokommentar in englischer Sprache. Das Angebot der Extras ist aufgrund des Alters des Films und daher kaum verfügbaren Materials nicht sehr üppig, dafür aber interessant und liebevoll zusammengestellt. Highlight ist neben einem Originaltrailer und einer Bildergalerie dabei die Featurette „Man in the Attic“ – ein interessanter Mix aus Hintergrundinformationen über Film und Darsteller, Fotos vom Set und Kommentare renommierter Kritiker und Filmwissenschaftler über die Bedeutung dieses Klassikers der Filmgeschichte. Zwar sind für dieses englischsprachige Resümee leider keine Untertitel verfügbar, jedoch sind die Ausführungen leicht verständlich und für den Filmfan allemal einen Klick auf der Fernbedienung wert.

Bewertung

SplatterJack The Ripper
SpannungJack The Ripper
StoryJack The Ripper
EkelfaktorJack The Ripper
AtmosphäreJack The Ripper
TonqualitätJack The Ripper
BildqualitätJack The Ripper
ZusatzmaterialJack The Ripper
GesamteindruckJack The Ripper

Our Reader Score
[Total: 0 Average: 0]

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.