Fakten
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Story
In den 50er Jahren kommt es in Düsseldorf und der direkten Umgebung zu einer Serie von ungewöhnlichen Mordfällen. Es kommt dabei zu Tötungen und Tötungsversuchen an Liebespärchen, die sich im Schutz der Nacht in ihrem Auto vergnügen. Die Polizei tappt lange im Dunkeln, findet dann aber einen dringend Tatverdächtigen und dessen Helfer, die inhaftiert werden und denen Jahre später der Prozess gemacht wird. Allerdings stellt sich das Verfahren als äußerst schwierig heraus, da der Haupttäter sich höchst intelligent verteidigt und der Helfer, der Kronzeuge wird, wenig glaubhaft scheint. Es kommt schließlich zu einem Indizienprozess, der viele Fragen aufwirft und dessen Ausgang völlig offen ist. Gerade weil ein weiter Liebespaar-Mord begangen wird, während die Tatverdächtigen in Untersuchungshaft sitzen…
Kritik
Der Düsseldorfer Kriminalhauptkommissar, Schriftsteller und Serienmord-Experte Stephan Harbort präsentiert nach seinem Ausnahmewerk „Ich musste sie kaputt machen“ sein neustes Buch, dass sich mit einer Mordserie in den 50er Jahren beschäftigt, die sowohl Menschen als auch Presse über Jahre in Atem hielt.
„Der Liebespaar-Mörder“ beschäftigt sich im ersten Teil mit den Taten und im zweiten Teil mit dem Indizienprozess, was spannungstechnisch mehr als genial ist. Harbort hält sich dabei fast ausschließlich an Fakten und versucht nur in wenigen Passagen das Geschehen etwas aufzupeppen. Die künstliche Dramaturgie ist aber wenig störend, da man sich so für eine kurze Zeit in die Rolle des vermeintlichen Mörders versetzen kann. Harborts Erzählstil ist sehr fesselnd und in Kombination mit der Geschichte kommt man kaum auf die Idee, dass Buch wegzulegen. Wenn man denkt, die Spannung würde im Verlauf abnehmen, da sich der zweite Teil des Buchs ja mit der Gerichtsverhandlung befasst, irrt man sich gewaltig, da es mit Abnahme der verbleibenden, ungelesenen Seiten immer spannender wird und es am Ende zu einem absoluten Highlight kommt, dass an dieser Stelle aber natürlich nicht verraten werden soll! Neben der Faktenwiedergabe gibt es natürlich auch wieder ein Profiling des Experten und Psychogramme der Angeklagten, die einen tiefen Einblick in ihre Verhaltensweisen erlauben. Die wiedergegebene Fachkenntnis von Harbort ist nicht nur beeindruckend, sondern auch so niedergeschrieben, dass Laien sie ohne Probleme verstehen können. Das Buch ist sicherlich nichts für Leute mit schwachen Nerven, wenn es auch nicht so hart ist, wie sein Vorgängerwerk „Ich musste sie kaputt machen“. Wer sich für Serienmörder, Profiling und spannende Gerichtsprozesse interessiert, wird mit „Der Liebespaar-Mörder“ ein packendes Buch finden, dass einen auch noch nachhaltig beeindruckt!
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