Informationen
Originaltitel | Un Gatto nel Cervello |
---|---|
Länge | 90 Minuten |
Drehjahr | 1990 |
Drehland | Italien |
Regie | Lucio Fulci |
Schauspieler |
|
Story
Lucio Fulci ist Horrorfilmregisseur. Wer jetzt sagt das er das weiss und wissen will worum es im Film geht, dem sei gesagt das dies wirklich die Story des Films ist …
Fulci ist zwar sehr erfolgreich mit seiner Arbeit, doch plagen ihn seit kurzem brutale Tagträume, die unweigerlich zu Wahnvorstellungen führen. Tagsüber geht er seinem Job nach, wo er blutige Effekte wie am Fliessband inszeniert und nach der Arbeit kommen sie, diese plagenden Träume. Die Angstzustände gehen bei Fulci sogar so weit, dass er Ekel verspürt, als er in einem Restaurant eine Stück Fleisch vorgesetzt bekommt.
Verzweifelt sucht Fulci einen Psychiater auf, doch leider hat er bei seiner Auswahl Pech. Der Seelenflicker scheint zwar freundlich und verständnisvoll, doch in Wahrheit ist er ein Serienkiller, der seine Frau loswerden will. Ein einfacher Mord wäre wohl zu offensichtlich, da ihn seine Angetraute immer wieder diffamiert und ihr schlechtes Verhältnis in der Öffentlichkeit bekannt ist.
Also versucht der Killer Fulci für sich zu benutzen. Er setzt ihn unter Hypnose und kurze Zeit später werden die ersten Frauenmorde in der Prostituiertenszene festgestellt. Fulci hat nie ein wirkliches Alibi, da er sich zu den Tatzeiten an nichts erinnern kann. Seine Welt verschwimmt zusehends und Fulci selbst schließt es nicht mehr aus, die Morde begangen zu haben. Er ist seiner Umwelt völlig hilflos ausgeliefert und muss auf Hilfe dritter hoffen, die ihn dann hoffentlich nicht als Mörder entlarven …
Kritik
Das „Nightmare Concert“ nie über den normalen Videomarkt in unser Land kam wird einem sehr schnell klar wenn man wenige Minuten dieses Films gesehen hat. Er ist geprägt von Splatter- und Goreszenen und wenn man diese aus ihm entfernen würde, um ihn für erwachsene Deutsche ansehbar zu schneiden, dann würde das sicherlich ein Drittel der 90 Minuten Spielzeit kosten. Leider hatte dies auch zur Folge das die Synchronisation wohl in einer privaten Initiative entstand. Sie ist wirklich sehr schlecht und an dieser Stelle noch mal ein Dank an die gute alte Zensur!
Neben den unzähligen Spezialeffekten gibt es aber noch einen Grund, der diesen Film so sehenswert macht. Der Meister, Lucio Fulci, gibt sich nämlich die Ehre und das sogar als Hauptdarsteller. Der, leider bereits verstorbene, Kultregisseur betritt damit eine neue Welt, ohne seinen eigentlichen Weg als Regisseur zu verlassen. Er spielt die schwierige Rolle des Filmemachers, dessen Realität zusammenbricht, was sicherlich kein leichtes Unterfangen war. Aber wie gesagt hat er als Regisseur seine, sehr bekannte Art beibehalten. Es gibt Fulci typische Metzelszenen, in denen er des öfteren aktiv mitwirkt. Die ungewohnte schauspielerische Leistung ist sicherlich nicht überragend ( wie auch? ) ich halte sie aber für sehr gelungen und authentisch. Zudem ist es eine wahre Freude das Idol mal selbst vor der Kamera zu sehen!
Die Geschichte ist nicht die beste, auch wenn sie recht ungewöhnlich und neu ist, allerdings gerät dies schnell in den Hintergrund, aufgrund der angesprochenen Spezialeffekte. Sicherlich könnte man auch sie, aufgrund ihrer Qualität kritisieren, aber sie sind doch so, wie wir sie aus Fulcis Filmen kennen. Atmosphärisch wirk der Film komisch. Es gibt nichts düsteres, man spürt aber die Hilflosigkeit des Protagonisten und dies sorgt für eine merkwürdige Stimmung, die sich bis zum Ende hinzieht. Spannungstechnisch wird einem leider auch wenig geboten, allerdings bleibt das zu lüftende Geheimnis bis zum bitteren Ende im Verborgenen.
Insgesamt ist es also ein Splatterfeuerwerk mit dem Mann des Horrors im Vordergrund. Ein sicherlich empfehlenswerter Film für Genrefans, der nicht ohne ein gewisses Maß an Selbstironie auskommt.
Kommentare