Informationen
OT:Zodiac
ca. 151 Minuten
USA 2007
- David Fincher
- Jake Gyllenhaal
- Robert Downey Jr.
- Mark Ruffalo
- Anthony Edwards
- u.a.
Story
Vom Ende des Jahres 1968 bis tief ins Folgejahr ereignen sich in der Region um San Francisco mehrere Morde. Die Polizei ist ratlos, auch wenn sich der mutmaßliche Mörder nicht gerade in der Defensive befindet. Im Gegenteil: Er sucht den Kontakt mit der Presse. Schreibt Nachrichten mit kodiertem Inhalt, die veröffentlicht werden und von einem Ehepaar dechiffriert werden können. Zodiac, so der selbst gewählte Name des Serienmörders, preist darin sein Tun und kündigt weitere Verbrechen an.
Die beauftragten Polizisten Toschi und Armstrong können die Steilvorlage des Täters nicht nutzen. Die Situation spitzt sich zu, als Zodiac ankündigt einen Bus mit Schulkindern zu stoppen, um die Kinder umzubringen.
Als nach unzähligen Ermittlungen im Jahre 1971 ein Verdächtiger namens Arthur Leigh Allen präsentiert werden kann, stellt sich schnell heraus, dass ihm nicht das Geringste nachgewiesen werden kann. Danach scheinen die zuständigen Polizisten aufzugeben. Sie zweifeln an ihrem Job und sehen bald ein, dass sie nicht für ihn geschaffen sind. Und da es ruhig um den Serienmörder geworden ist, kümmert sich auch der Rest des Staatsschutzes nicht weiter um den Fall „Zodiac“. Wo kein Kläger, da kein Täter… Doch ein Mann, ein unbedeutender Karikaturist, gibt nicht auf. Er rollt die Akten noch mal auf und findet Erstaunliches heraus…
Kritik
„Zodiac – Die Spur des Killers“ ist eine Verfilmung über einen der berühmtesten Serienmörder der Geschichte. Zodiac war zwar nicht der grausamste, nicht der geschickteste, aber immerhin ein Serienmörder, den niemand gefasst hat. Zodiac hat in seiner „Karriere“ 37 Morde begangen. Das ist zumindest seine Aussage. Die Polizei konnte ihm lediglich fünf Morde und zwei Mordversuche nachweisen und stellte fest, dass er sich mit fremden Federn zu schmücken versucht. "This is the Zodiac Speaking…". So meldete sich der Zodiac-Killer immer wieder bei kleinen Lokalzeitungen. Hinzu fügte er immer sein Symbol. Einen Fadenkreuz ähnelnden Zeichen. Sein Markenzeichen, welches er sich offensichtlich wahllos zulegte. Zudem sendete er Botschaften, mit einem selbst erschaffenen Code, der bis heute noch nicht vollständig entschlüsselt ist. Kult-Regisseur David Fincher („Sieben“) hat sich des brisanten Stoffes angenommen. Und das obwohl bereits zwei Jahre zuvor ein Film mit selbiger Thematik in die Kinos kam („Der Zodiak-Killer“ USA 2005). Doch Finchers Umsetzung hat ihre Daseinsberechtigung. Ohne Frage.
Die düstere Geschichte verfügt nur über wenige spannende Momente und Action gibt auch nur sehr begrenzt. Man sieht meist irgendwelche Leute, die versuchen den Zodiac ausfindig zu machen. Unterbrochen wird das Ganze immer wieder von einigen blutigen Effekten, die durchaus Schock-Potenzial haben. Mit ansonsten langen Dialogen ist hier eigentlich eine gute Vorlage für einen „Langweiler über weite Strecken“ geschaffen, aber dennoch versteht es „Zodiac – Die Spur des Killers“ extrem gut zu unterhalten. Wahrscheinlich weil man wissen will, wer sich hinter der Maske des Zodiac verbirgt. Auch wenn man weiß, dass einem das wahre Gesicht höchstwahrscheinlich nicht präsentiert wird.
Die bekannten Darsteller sorgen auch für einen guten Unterhaltungswert. Sie spielen durch die Bank sehr gut. So, wie man es sich für einen aufwendig produzierten Film wünscht. Die bekannten Gesichter tauchten schon in vielen anderen Hollywood-Produtionen auf und zeigen hier, dass sie echte Profis sind. Der herausstechende Charakter des Karikaturisten Robert Graysmith wird von Jake Gyllenhaal („Donnie Darko“)gemimt. Ihm kann durchaus eine Glanzleistung attestiert werden.
Fincher versteht es die verschiedenen Charaktere gut zu durchleuchten. Schon bald weiß der Betrachter, wem es um was geht und bekommt die Chance entsprechend mit zu fiebern. Zudem ist es für den Unterhaltungswert positiv, dass die einzelnen Figuren noch Veränderungen durchmachen. Die recht authentische Ausstrahlung der verschiedenen Zeitepochen, in denen der Film spielt, tragen das Ihrige zu der guten Unterhaltung bei.
Sicherlich wird nicht jeder mit dem Plot zurecht kommen. Diejenigen, die eher einen fiktiven Thriller wie „Sieben“ sehen wollen, oder eine ähnliche Thematik wie in „Fight Club“ erwarten, werden mit hängenden Köpfen die DVD zurück ins Regal stellen. Hier geht es um einen echten Fall, der gut nacherzählt wird. Ohne das Drumherum massentauglich umzugestalten und mit all dem, was eine schnöde Polizeiarbeit so mit sich bringt. Für diejenigen, die sich für den Zodiac interessieren, ist das Gezeigte aber ein Genuss. Wenn man sich die Frage stellt, wie es solch ein Mörder geschafft hat, trotz seiner Medienfreundlichkeit, nicht gefasst zu werden, bekommt man hier passende Antworten. Man kann beobachten, wie sich die Bürokratie selbst ein Bein stellt und gerade als Deutscher kann man da einige Parallelen erkennen. Trotz einer Lauflänge von über 150 Minuten ist „Zodiac – Die Spur des Killers“ eine kurzweilige Angelegenheit. Fincher hat einen soliden Kriminalthriller erschaffen, der durch die gut umgesetzte Geschichte des unbekannten Killers überzeugt. Die hohen Erwartungen kann er erfüllen, es sei denn, man ist absoluter Action-Fan…
Ähnlicher Film:
- Der Zodiac-Killer
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